Die gepluenderte Republik
US-Präsident Bush gibt einen Milliardenkredit für die kriselnde Autoindustrie bekannt.
23.12.:
Das nächste Konjunkturpaket für das kommende Jahrnimmt Formen an: Im Gespräch sind bis zu 40 Milliarden Euro für Verkehrswege, schnelle Internetverbindungen, Energieeffizienz sowie Schulen und Universitäten.
26.12.:
Japans Industrieproduktion sinkt im November so stark wie noch nie, schuld ist die wegbrechende Auslandsnachfrage.
27.12.:
Die Affäre um Missmanagement und Untreue beim krisengeschüttelten Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) könnte größere Ausmaße annehmen: Die Staatsanwaltschaft prüft auch den Verdacht auf verbotene Insider-Geschäfte.
30.12.:
Die japanische Börse beendet den Handel 2008 mit einem historischen Jahresverlust: Der Nikkei-Index rutschte binnen zwölf Monaten um 42 Prozent ab, und auch der deutsche Leitindex steht 2008 mit einem Jahresverlust von rund 40 Prozent da.
31.12.:
Der Internationale Währungsfonds stellt Weißrussland Notkredite über 2,5 Milliarden Dollar zur Bewältigung der Folgen der Finanzmarktkrise in Aussicht.
2009
Januar
2.1.:
Die US-Notenbank Fed pumpt 500 Milliarden Dollar in den angeschlagenen Immobilienmarkt und will Anleihen der angeschlagenen verstaatlichten Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac aufkaufen.
5.1.:
Union und SPD wollen dieses und nächstes Jahr zusätzlich bis zu 50 Milliarden Euro in die Bekämpfung der Wirtschaftskrise investieren. Darauf verständigen sich die Koalitionsspitzen in einer fünfstündigen Verhandlungsrunde im Berliner Kanzleramt.
6.1.:
Schwarzer Dezember für die deutsche Autoindustrie: Export und Produktion brechen um jeweils mehr als 20 % ein.
7.1.:
Die Bundesregierung bestätigt Überlegungen, einen Rettungsschirm für Unternehmen einzurichten, die aufgrund der Bankenkrise keine Kredite mehr bekommen.
8.1.:
Die Commerzbank wird teilverstaatlicht. Der Bund erhält 25 Prozent plus eine Aktie an dem Institut, das die Dresdner Bank bis zum Monatsende übernehmen will.
Die deutschen Unternehmen melden drastische Rückgänge bei Auftragseingängen und beim Export.
9.1.:
Bei einem Treffen mit Arbeitsminister Olaf Scholz geben die 30 DAX-Konzerne keine Jobgarantie ab – sondern lediglich eine unverbindliche Absichtserklärung.
Die Arbeitslosigkeit in den USA erreicht den höchsten Stand seit 1993.
12.1.:
Zehntausende Beschäftigte in der deutschen Autoindustrie gehen wegen der Absatzkrise in Kurzarbeit.
14.1.:
Die Deutsche Bank meldet für das vierte Quartal einen Verlust von 4,8 Milliarden Euro und vereinbart mit der Deutschen Post neue Bedingungen für die Übernahme von deren Postbankaktien.
15.1.:
Die Europäische Zentralbank senkt den Leitzins auf 2,0 Prozent.
Die Bank of America erhält Milliardenhilfen der US-Regierung.
16.1.:
Irland verstaatlicht die Anglo Irish Bank und sagt den Erhalt aller Arbeitsplätze zu.
18.1.:
Die Debatte über den Umgang mit »faulen Krediten« geht weiter: Finanzminister Steinbrück weist die Idee einer Bad Bank zurück.
20.1.:
BMW liebäugelt mit einer Staatsbürgschaft für seine Finanzsparte.
Der schwer angeschlagene US-Autobauer Chrysler sucht Rettung in einer Allianz mit Fiat – die Italiener erhoffen sich davon Erfolge auf dem US-Markt.
In Deutschland zwingt die anhaltende Absatzkrise am Automarkt immer mehr Hersteller zur Kurzarbeit, darunter auch Europas größten Autobauer VW und den Münchener HerstellerBMW. Frankreich greift seiner Autoindustrie erneut mit Milliarden unter die Arme.
Hypo Real Estate erhält weitere Garantien in Höhe von zwölf Milliarden Euro vom Staat.
21.1.:
In ihrem Jahreswirtschaftsbericht erwartet die Regierung in Deutschland die schärfste Rezession seit Bestehen der Bundesrepublik: 2009 wird das Bruttoinlandsprodukt demnach um 2,25 Prozent schrumpfen.
23.1.:
Die wegen der Finanzmarktkrise unter Druck stehende Regierung Islands kündigt vorgezogene Neuwahlen an.
Die Konjunkturflaute trifft immer mehr Unternehmen. Die Autohersteller Audi und Ford planen Kurzarbeit. Der deutsche Chiphersteller Qimonda meldet Insolvenz an, der US-Chiphersteller AMD verbucht einen Milliardenverlust.
24.1.:
Die zweitgrößte US-Hypothekenbank Freddie Mac benötigt weitere Staatsmilliarden – bis zu 35 Milliarden Dollar (27 Milliarden Euro) will der Immobilienfinanzierer vom USFinanzministerium.
25.1.:
Die Autoindustrie meldet eine überraschende Wende: Hatte sie noch vor wenigen Tagen von dramatischen Absatzproblemen berichtet, heißt
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