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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Maddie, nachdem sie den Brief zu Ende gelesen hatte. »Was hat er sich nur dabei gedacht?«
    »Weißt du, was diese Sache mit Gloria zu bedeuten hat?« fragte Henry.
    »Ich vermute, dass er mit ihr geschlafen hat«, erwiderte Maddie, »aber ich kann es nicht beweisen. Dieser Brief macht keinen Sinn. Was soll das heißen, er habe Geld aus der Firma genommen?«
    Henry sah unbehaglich aus. »Soweit ich informiert bin, hat er die Preise für einige Häuser, die sie gebaut haben, auf eigene Faust erhöht und die Differenz selbst eingestrichen. C.L. versucht gerade, dies zusammen mit Howie zu klären. Sieht so aus, als habe er Dottie Wylie um etwa vierzigtausend betrogen.«
    »Das Geld in dem Golfsack?«
    »Schwer zu sagen.« Henry erhob sich. »Er scheint es jedenfalls alleine durchgezogen zu haben.«
    »Unmöglich«, meinte Maddie. »Er konnte noch nicht einmal unser Scheckbuch führen. Die Steuererklärungen habe immer ich gemacht. Woher hätte er das Wissen haben sollen?«
    »Gier ist ein mächtiger Antriebsfaktor«, sagte Henry. Nachdem er gegangen war, dachte Maddie: Nicht einmal die Gier hätte Brent Mathematik lehren können; er muss einen Komplizen gehabt haben. In diesem Moment kam Em herunter und fragte, was Henry gewollt hätte, und Maddie widmete sich wieder ihrer Vollzeitbeschäftigung, Em vor allem zu beschützen.
    Auch Treva hatte angerufen, das erste Mal, um Maddie zu erzählen, dass ihre Mutter Helena vor der Bank mitten im Stadtzentrum zur Rede gestellt hatte.
    »Helena erzählt jedem, du hättest Brent umgebracht«, hatte Treva mit Abscheu gesagt. »Sie ist wirklich ein Miststück.«
    »Niemand nimmt sie ernst«, hatte Maddie in dem Versuch erwidert, das Telefonat abzubrechen.
    »Deine Mutter tut es«, hatte Treva mit unüberhörbarer Befriedigung in der Stimme gemeint. »Sie hat sie gegen das Bankgebäude gedrängt und gesagt: ›Ich habe ziemlich schlimme Dinge gehört, Helena. Ich habe gehört, dass du Gerüchte über Madeline in die Welt setzt, und ich habe jedem erzählt, dass das nicht wahr sein könne, weil du so etwas Unchristliches niemals tätest.‹«
    »Mitten vor der Bank?« hatte Maddie verdutzt nachgefragt. »Auf der Main Street?«
    »Es war klasse«, hatte Treva geantwortet. »Helena versuchte, alles abzustreiten, aber dann hat deine Mutter, so sagt jedenfalls meine Schwiegermutter, angedeutet, sie werde ein paar Wahrheiten über Brent auspacken, wenn Helena nicht damit aufhöre. Irma meinte, sie hätte nie zuvor gesehen, dass deine Mutter so kurz davorstand, in der Öffentlichkeit jeglichen Anstand zu vergessen.«
    »Als hätte ich nicht schon genug Probleme«, hatte Maddie gesagt. »Meine Mutter hat eine Szene auf der Main Street veranstaltet. Was sollen denn jetzt die Leute denken?«
    »Ich finde das klasse, und Irma auch«, hatte Treva erwidert. »Geht es dir gut?«
    »Nein«, hatte Maddie geantwortet, in dem Bedürfnis, das Gespräch zu beenden. Deine Freundschaft ist eine Lüge. »Ich muss jetzt zu Em. Es geht ihr immer noch ziemlich schlecht.«
    »Natürlich«, hatte Treva unsicher gesagt. »Hör zu, ich habe noch jede Menge Platz in meiner Gefriertruhe, falls dein Eisfach mit Aufläufen überfüllt ist. Die Sachen, die du mir mitgegeben hast, waren so gut wie nichts. Soll ich vorbeikommen und noch mehr holen?«
    »Nein«, hatte Maddie geantwortet. Sechs Aufläufe und eine Schussßwaffe waren jede Menge, und das letzte, was sie nun wollte, war, Treva zu sehen. »Danke für den Anruf.« Sie hatte aufgelegt, bevor Treva sich verabschieden konnte.
    Nach ein paar weiteren abgebrochenen Telefongesprächen hatte Treva es aufgegeben und nicht mehr angerufen, was die Dinge für Maddie leichter machte. Nach der Beerdigung hatte sie den Schwangerschaftsbrief zerrissen, in der Hoffnung, damit auch die Erinnerung zu vernichten, aber sie konnte den Verrat nicht vergessen. Selbstverständlich würde sie wieder mit Treva sprechen, aber nicht jetzt. Nicht, bevor sie ihr ohne das Bedürfnis zu weinen gegenübertreten und sagen konnte: »Wie konntest du nur?« und all die anderen dummen Dinge, die zu nichts führen würden.
    Im Gegensatz zu Treva verstand C.L. keine Andeutungen.

15
    Hartnäckig wie immer rief C.L. Maddie zum ersten Mal am Samstag nach der Beerdigung an. »Irgendwann wirst du mit mir sprechen müssen«, sagte er, als sie den Hörer abnahm. »Leg nicht auf. Ich würde sowieso nur zurückrufen.«
    »C.L., ich habe dir doch gesagt, dass ich dich nicht sehen kann«, antwortete Maddie,

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