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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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jemanden. Nur Em. Zumindest gäbe es in dieser Art Leben keinen Verrat.
    Und die einzigen Lügen, die sie hören würde, wären diejenigen, die sie sich selbst erzählte.
    Während der nächsten zwei Wochen widmete Maddie sich voll und ganz der Aufgabe, die Puzzleteile ihres Lebens wieder zusammenzusetzen und Emily zu bemuttern. Für Em hatte die Schule wieder begonnen, Em brachte dem Hund Gehorsam bei, Em weinte sich noch immer in den Schlaf, Em war der Mittelpunkt des ganzen Lebens, und Maddie würgte sogar ihre Mutter am Telefon ab, weil sie den ganzen Klatsch nicht ertragen konnte, der sowieso größtenteils aus Lügen bestand und weil nichts davon wichtig war und sie sich vielmehr um Em kümmern musste. Zunächst reagierte ihre Mutter kühl, dann nachsichtig und schließlich besorgt, doch Maddie wehrte sie beständig in allen drei Phasen mit dem Bedürfnis ab, sich ausschließlich um Em zu kümmern.
    Es war wichtig - und zuvor niemals wichtiger gewesen die richtigen Dinge für den Schulanfang zu kaufen. Nur zu gut war ihr die Hölle in Erinnerung geblieben, die sie durchgemacht hatte, weil ihre Mutter darauf bestand, dass sie Mary Janes anstelle von Keds wie alle anderen zur Schule anzog. Mit ihren glänzenden schwarzen Schnürschuhen hatte sie das eine Ende des festgelegten Spektrums gebildet, während Kinder wie Candace und Stan in abgetragenen Ledersandalen oder alten Buster Browns am anderen Ende standen und Treva sich mit einer ganzen Keds-Kollektion, die sie mit Markern und Abziehbildern dekoriert hatte, genau in der Mitte befand. Treva war durch die Korridore getanzt, während Maddie in ihren Bravmädchen-Schuhen hinterhertrottete. Em sollte niemandem hinterhertrotten, deshalb wimmelte Maddie die Gespräche mit ihrer Mutter ab und fuhr damit fort, die Schuleinkäufe mit Em zu planen.
    Am Tag nach dem Begräbnis war Henry mit dem Polizeiwagen bei ihr vorgefahren, den er vor dem Haus parkte, wobei Leona ihn von ihrer Veranda aus beäugte.
    »Ich habe dir Brents Habseligkeiten mitgebracht«, sagte er, als Maddie die Tür öffnete.
    »Ich will sie nicht haben«, antwortete Maddie, und er seufzte und meinte: »Maddie, es sind einige Wertsachen und ziemlich viel Geld dabei, außerdem ein Brief, den du lesen solltest.«
    Maddie ließ ihn herein und sah zu, wie er Brents Sachen vor ihr ausbreitete: Uhr, Ehering, Siegelring, Geldbörse, einen Haufen unnützer Dinge. Er hatte ziemlich viel bei sich gehabt, aber schließlich wollte er ja auch die Stadt verlassen. In einer grauen Sporttasche waren einige Kleidungsstücke gewesen, erklärte Henry, und außerdem befand sich in der Tasche ein an sie adressierter und frankierter Brief.
    »Sieht so aus, als hätte er ihn einwerfen wollen, bevor er die Stadt verließ.« Henry reichte ihn ihr. »Wir möchten dich bitten, ihn dir anzuschauen.«
    Der Umschlag war bereits geöffnet. »Jetzt lest ihr schon meine Post, was?« sagte Maddie und zog den Brief heraus. Er war geschrieben auf einem Blatt eines Notizblocks mit dem Briefkopf Basset and Faraday Construction , und Maddie las ihn mit einem zunehmenden Gefühl der Ungläubigkeit.
    Liebe Maddie,
    Du musst diesen Brief zu Ende lesen, um zu verstehen, dass ich dich nicht verlasse. Ich muss nur weg aus Frog Point.
    Wenn ich hierbleibe, werde ich wahnsinnig. Deshalb werde ich Em mitnehmen und in Brasilien auf dich warten. Ich weiß, dass du kommen wirst, um Em zurückzuholen, dann kann ich dir alles persönlich erklären. Vertraue mir, ich weiß, was ich tue.
    Es wird Gerüchte geben, dass ich Geld unterschlagen hätte, aber das ist nicht wahr. Ich überlasse Howie die Firma, also ist es ein fairer Handel. Ich habe Stan mein Viertel verkauft; wenn du also Howie deinen Anteil überschreibst, sind wir alle quitt. Andere werden sagen, ich hätte dich nicht geliebt, aber das stimmt nicht. Die Sache mit Gloria ist nur ein einziges Mal passiert, aber sie ließ mich nicht in Ruhe. Hör nicht auf sie, falls sie behauptet, es sei mehr gewesen. Wenn du erst einmal in den Süden nachkommst, wird alles gut werden. Em wird es bestimmt gefallen, du weißt doch, wie sehr sie Neues liebt. Und du wirst es auch mögen. Biete das Haus jetzt zum Verkauf an. Es dürfte sich sehr schnell ein Käufer finden. Von dem Geld kannst du dir das Flugticket kaufen und den Rest mitbringen.
    Wir hätten Frog Point schon viel früher verlassen sollen. Und jetzt werden wir es tun. Es wird großartig werden.
    In Liebe,
    Brent.
    »Em hasst alles Neue«, sagte

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