Die Gerüchteköchin
geworden starrte Maddie sie an, und Treva fuhr schnell fort: »Du hast nichts falsch gemacht. Mein Gott, du bist die perfekte Ehefrau und Mutter. Und außerdem, wen interessiert das? Himmel, Maddie, du kannst dein Leben nicht danach ausrichten, diese verdammte Stadt glücklich zu machen.« Treva lehnte sich zurück. »Obwohl, wenn ich es recht bedenke, du das immer getan hast, nicht wahr? Sauber in Gedanken, Worten und Taten.«
»Bei den Gedanken bin ich da nicht so sicher«, meinte Maddie und versuchte, sich von Trevas Angriff zu erholen. »Manchmal stelle ich mir vor, mitten in der Stadt vor der Bank zu stehen und ›Scheiße, Scheiße, Scheiße!‹ zu schreien, nur um zu sehen, was die Leute tun würden. Oder nackt die Main Street hinunterzulaufen. Manchmal denke ich wirklich daran, obwohl ich weiß, dass ich es niemals tun würde.«
»Was würde ich dafür geben, das mitzuerleben«, meinte Treva. »Ich meine, ich würde kein Geld dafür bezahlen, dich zu sehen, allerdings den doppelten Preis für die Gesichter der Leute.«
»Aber ich kann das einfach nicht.« Maddie legte die Reibe beiseite und beugte sich vor, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. »Es wäre blöd und sinnlos und peinlich, und noch dazu schrecklich für meine Familie. Weißt du, es ist einfacher , sich korrekt zu benehmen.«
»Nicht für jeden von uns.« Treva schob ihren Stuhl so abrupt zurück, dass die Beine quietschten. »Einige von uns fanden es einfacher, das Falsche zu tun, und bezahlen noch immer dafür.«
Maddie blickte sie überrascht an und arbeitete sich durch ihr gegenwärtiges Trauma zurück zu vergangenem Schmerz. »Meinst du Three damit? Vor zwanzig Jahren hat sich niemand darum geschert, dass du heiraten musstest.«
»Vor dem Schulabschluss?« Treva trat wieder an den Hackblock. »Niemand wird das jemals vergessen. Ich könnte ein Heilmittel gegen Krebs finden, und sie würden sagen: ›Treva Hanes - Sie wissen schon, die, die vor ihrem Schulabschluss heiraten musste - hat das Heilmittel gegen Krebs entdeckte In dieser Stadt vergisst niemand etwas.« Sie schob den Cannelloni-Topf zur Seite und begann, die Anrichte abzuwischen. »Aber dich würden sie nicht anrühren. Du machst immer alles richtig. Du hast deine Liebe aus der High-School geheiratet und nie jemand anderen angeschaut. Verdammt, sie werden einen Schrein für dich errichten.«
»Treva, haben wir hier ein Problem?« fragte Maddie. »Das steht dir absolut nicht zu Gesicht, und so gern ich auch Verständnis zeigen würde, aber mein Leben steht vor dem Zusammenbruch, und ich brauche dich jetzt.«
»Du hast recht.« Treva biss sich auf die Lippe. »Du hast ja recht, es tut mir leid. Ich habe nur eine wirklich üble Woche hinter mir, und nun das. Es ist einfach schrecklich. All das geht mir furchtbar an die Nerven.«
»Nun, zumindest hast du ein Abendessen daraus gemacht.« Maddie streckte die Hand aus, um ihr die Schüssel mit dem geriebenen Käse und das übriggebliebene Stück Parmesan zu reichen.
»Nein, jetzt reib auch das ganze Ding«, sagte Treva. »Für ein Blech Cannelloni?«
Treva öffnete den Kühlschrank und deutete hinein, und Maddie machte einen langen Hals, um über ihre Schulter zu schauen. Fünf weitere Auflaufformen mit bereits gefüllten Cannelloni standen auf den Ablagen.
Alarmiert fiel Maddie auf ihren Stuhl zurück. »Treva, wir müssen reden. Da stimmt doch etwas nicht. Was ist los mit dir?«
»Du solltest reden. Mein einziges Problem ist ein Haufen Pasta. Aber du hast mit Slips ohne Schritt zu kämpfen.« Treva knallte die Kühlschranktür zu. »Was wirst du tun.‘ Was immer du vorhast, ich werde dir helfen.«
Maddie öffnete den Mund, um wiederum zu fragen, was eigentlich los war, überlegte es sich dann jedoch anders, abgeblockt von Trevas versteinerter Unschuldsmiene, jenem Blick, der Treva vor zahlreichen Konfrontationen in ihrem Leben bewahrt hatte. Was immer Treva auch beschäftigen mochte, sie war nicht willens, nun darüber zu sprechen. Punkt. Maddie gab es auf und kehrte zu ihren eigenen Problemen zurück. »Ich denke, ich werde ihn darauf ansprechen, sobald er nach Hause kommt. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe keinen Beweis. Den Slip habe ich weggeworfen.«
Treva rollte mit den Augen. »Du brauchst keinen Beweis. Hier geht es um Scheidung und nicht um Mord.«
Mord. Im Vergleich zu Scheidung klang dieses Wort erfrischend eindeutig. »Warte ab«, sagte Maddie. »Der Tag ist noch nicht vorbei.«
»Hast du schon
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