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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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für ihr Haus zuviel in Rechnung gestellt. Sie hat meiner Mutter erzählt, dass das Haus nicht den Preis wert sei, den sie dafür bezahlt habe. Meine Mutter erzählte es dann mir, aber ich habe Howie nichts davon gesagt. Es stellte sich jedoch heraus, dass sie recht hatte. Vor ein paar Wochen - kurz bevor das mit Brent passierte - kam Howie nach Hause und meinte, er und C.L. hätten die Bücher durchgesehen. Brent hatte bei der Bezahlung von Dotties Haus etwa vierzigtausend durch doppelte Rechnungen allein für sich eingestrichen, aber sie konnten die Rechnungsbelege nicht finden. Howie vermutete, dass er noch weitaus mehr in den letzten beiden Jahren veruntreut hat. Das wurde aus den Geldbeträgen ersichtlich, die Brent tatsächlich in den Computer eingegeben hatte, aber sie brauchten auch die Rechnungsbelege.«
    »Gelbe Durchschläge«, meinte Maddie. »In dieser verdammten Kiste, die wir gefunden haben, lag ein ganzer Stapel davon. Deshalb war Brent also so wütend darüber. Seine ganzen Rechnungen lagen dort drin.« Mit einem Mal fügten sich die Puzzleteile zu einem Bild zusammen. »Ich dachte, er wäre so außer sich, weil ich herausgefunden hatte, dass er mich betrog. Ich erzählte ihm, ich sei mit C.L. zusammen gewesen, und er fragte nur, was ich ihm erzählt hätte. Dass ich mit einem anderen Mann zusammen war, interessierte ihn gar nicht, sondern nur, dass es ein Finanzberater war. Bei der ganzen Sache ging es von vornherein nur um Geld. Wegen Geld haben wir diese Hölle durchgemacht. Kannst du dir das vorstellen?«
    »Nein«, sagte Treva. »Ich habe sie durchgemacht, weil ich vor zwanzig Jahren einen schrecklichen Fehler begangen und die beiden Menschen betrogen habe, die ich am meisten liebte.«
    »Das gehört nun der Vergangenheit an«, meinte Maddie. »Das wollte ich dir sagen. Ich weiß, dass dir nach Heulen zumute ist, also heraus damit, aber alles ist vergeben und vergessen. Es bedeutet mir nichts mehr.« Sie legte Treva den Arm um die Schultern und zog sie zu sich, genau so, wie sie es eine Stunde zuvor mit Em gemacht hatte. »Alles wird gut.«
    »Wirst du es Howie erzählen?« fragte Treva angespannt. »Ich könnte es verstehen. Ich hätte es nicht besser verdient.«
    »Natürlich werde ich es Howie nicht erzählen«, antwortete Maddie. »Hast du mir denn gar nicht zugehört? Wofür hältst du mich?«
    Trevas Kopf schwankte ein wenig. »Ich halte dich für einen wundervollen Menschen. Ich bin die Schreckliche hier. Ich wusste, dass Brent Gelder aus der Firma stahl, und ich unternahm nichts, als er mich erpresste -« Kraftlos ließ Treva sich wieder gegen Maddies Schulter fallen.
    »Alles in Ordnung mit euch Mädchen?«
    Maddie hob ihr Kinn über Trevas Kopf, um sich umzublicken. Mrs. Bannister stand auf ihrer Vorderveranda und blinzelte durch das Dämmerlicht.
    »Es geht uns gut, Mrs. Bannister«, rief sie zurück. »Wir sind‘s nur, Maddie Martindale und Treva Hanes. Wir reden über alte Zeiten.«
    »Schön, Mädchen.« Mrs. Bannister winkte mit der Hand, als sie ins Haus zurückging. »Wenn ihr etwas braucht, kommt einfach klingeln.«
    »Danke«, rief Maddie zurück, während Treva wieder in Tränen ausbrach.
    »Jeder ist so nett zu mir«, schluchzte sie. »Und ich bin der letzte Abschaum.«
    »Okay, das reicht jetzt.« Maddie stand auf und zog Treva am Kragen der Windjacke auf die Füße. »Reiß dich zusammen und lass uns ein paar Meter gehen. Du bist kein Abschaum, sondern der liebste Mensch, den ich kenne, und falls ich ins Gefängnis komme, möchte ich, dass du mein Kind großziehst, also hör jetzt auf, dich selbst zu bemitleiden.«
    Treva klammerte sich wieder an sie. »Du kommst nicht ins Gefängnis. Selbst wenn sie dich für schuldig erkennen, wird man auf vorübergehende Unzurechnungsfähigkeit oder so etwas plädieren.«
    »Vielleicht, Treva, aber das ist kein großer Trost.« Maddie zog Treva mit sich. »Ich glaube nicht, dass es für Em besonders gut wäre, in einer Stadt zu leben, die ihre schwachsinnige Mutter für die Mörderin ihres betrügenden Vaters hält.« Plötzlich musste Maddie an ihre Großmutter denken. »Sie werden mich irgendwo einsperren, und Em wird mich besuchen kommen und mir Esther-Price-Pralinen mitbringen, deren Nüsse ich dann an die Wand spucke.«
    »Wovon zum Teufel sprichst du?« fragte Treva.
    »Vererbungslehre«, erklärte Maddie. »Hast du jemals deine Mutter oder deine Großmutter betrachtet und gedacht: ›Lieber Himmel, eines Tages werde ich genauso

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