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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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ihm endlich genug vertraute, um Halt bei ihm zu suchen. Langsam erhob er sich, ging in die Küche und holte die Angelruten. Em und er könnten vor dem Abendessen noch ein wenig auf Fischfang gehen.
    Maddie fuhr in die Stadt zurück und bog in die Linden Street ein. Ihre Straße. Ihre und Trevas Straße seit nahezu zwanzig Jahren. Sie hatten sie miteinander geteilt, so wie sie ihr ganzes Leben lang alles miteinander geteilt hatten, zusammen gelacht und geweint hatten und vorbehaltlos jederzeit für die andere dagewesen waren.
    Nun war es an der Zeit, dies zurückzugewinnen, wenn das überhaupt noch möglich war. Erst drei Wochen waren vergangen, seitdem sie an Trevas Hintertür gestanden und gesagt hatte: »Brent betrügt mich. Ich will mich scheiden lassen.« Damals hatte sie geglaubt, dies sei das Ende der Welt. Erstaunlich, wie sehr drei Wochen die Perspektive ändern konnten. Ehebruch war für sie mittlerweile nebensächlich geworden. Mord und Entführung, darüber konnte sie sich noch aufregen, aber Ehebruch? Lächerlich.
    Sie parkte vor Trevas Haus und klopfte an die Hintertür.
    Treva öffnete und sagte: »Mein Gott, Maddie, du bist es.« Sie streckte den Arm aus und ergriff sie am Ärmel. »Was ist passiert? Ist wieder etwas mit Em?«
    Maddie sah sie an und dachte, ich habe Em nicht belogen. Ich bin nicht böse auf Treva. Überhaupt nicht böse. Laut sagte sie jedoch nur: »Wir müssen miteinander reden, Treva. Das hätten wir schon vor langer Zeit tun sollen. Komm, lass uns ein Stück Spazierengehen.«
    Treva verharrte einen Moment wie angewurzelt, bevor sie einen Blick über die Schulter warf. Das Licht aus der Küche, vor dem sich ihre Konturen abzeichneten, verschmolz hier draußen mit der frühen Septemberdämmerung, und aus dem Inneren des Hauses drangen zwei tiefere Stimmen, vermischt mit einem hellen Sopran, an ihr Ohr. Familienzeit. »In Ordnung«, sagte Treva. »Wenn du möchtest.«
    Sie schlüpfte ins Haus zurück, und Maddie hörte, wie sie ihrer Familie erklärte, sie werde einen kurzen Spaziergang machen, »nur einen kleinen mit Maddie, um uns auszusprechen«. Lastende Stille folgte, aber selbst Mel war nicht so taktlos, Fragen zu stellen.
    Mit zwei Windjacken trat Treva wieder heraus und reichte Maddie die grüne, bevor sie die Tür hinter sich zuzog. »Es wird kühler«, sagte sie, während sie sich selbst die rote überstreifte. »Ich liebe den September, aber die Abende können ganz schön frisch werden.«
    Maddie schlüpfte mit den Armen in die grüne Windjacke und schob die Ärmel über ihre Handgelenke hoch. Die Jacke war ein XL-Modell, eine von der Art, wie Brent sie immer getragen hatte. Schweigend gingen sie an den Nachbarhäusern von Mr. Kemp, Mrs. Whittaker und Mrs. Bannister vorüber bis zur nächsten Ecke, wo Maddie fragte: »Ist die von Three?«
    »Ja«, sagte Treva. »Er ist groß.«
    »Wie Brent«, sagte Maddie und blieb dann stehen, weil Treva sich nicht mehr rührte.

18
    »Ist schon in Ordnung«, sagte Maddie und wandte sich um, um Treva ins Gesicht zu blicken. »Deshalb bin ich hergekommen - um dir das zu sagen. Es ist schon in Ordnung. Zuerst war ich völlig außer mir, aber jetzt ist es nicht mehr wichtig.«
    Treva blinzelte angestrengt, so, als bemühe sie sich, nicht loszuheulen, und presste den Mund so fest zusammen, dass er beinahe nicht mehr zu sehen war. »Brent hat es dir also erzählt.«
    »Nein.« Maddie trat einen Schritt näher. »Nein, ich habe es auf der Beerdigung begriffen. Three hat Brents Stimme. Und seine Statur. Und seine Haarlocke.«
    »Deshalb wolltest du also nicht mehr mit mir reden.« Treva nickte langsam und konnte gar nicht mehr damit aufhören. »Daher also. Ich wusste es. Ich dachte, du hättest vielleicht den Brief gefunden, oder Brent hätte es dir erzählt - Maddie, es tut mir so leid. So entsetzlich leid.«
    Bei diesen Worten begannen dicke Tränen zu fließen. Treva verschluckte sich, wischte die Tränen mit dem Handrücken von ihren Wangen und schnappte nach Luft. »Es tut mir leid«, wiederholte sie wieder und wieder. Maddie schloss sie in die Arme, hielt sie fest und begann ebenfalls zu weinen. Es tat so gut, die aufgestaute Wut und Einsamkeit herauszulassen.
    »Es spielt keine Rolle für mich, Treve«, sagte sie, während ihre Tränen in Trevas Krauslocken tropften. »Es spielt absolut keine Rolle. Es war lediglich ein dummes Missgeschick, das ebenso gut C.L. und mir hätte passieren können. Es hätte jedem passieren können. Es spielt

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