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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Lüge, der sie sich stellen musste. Noch ein Verrat. Maddie ließ Ems Hand los und erhob sich von den Holzbohlen. In Erwartung eines Spaziergangs machte Phoebe voller Begeisterung einen riesigen Satz und rannte auf dem Steg hin und her. »Nein. Ich bin nicht böse.« Das war nicht gelogen. Sie war enttäuscht und verletzt und fühlte sich hintergangen, aber sie war nicht böse. »Hör zu, ich muss noch einmal in die Stadt zurückfahren, um deiner Grandma zu sagen, dass es dir gutgeht. Ihr beide, Phoebe und du, seid hier draußen bei C.L. und Anna gut aufgehoben.«
    »Magst du C.L.?« Em schaute wieder auf das Wasser, sorgsam darauf bedacht, ihre Mutter nicht anzusehen.
    »Ja.« Maddie blickte in den Himmel hinauf und dachte: Mein Intimleben werde ich nicht mit diesem Kind erörtern.
    Vergiss es.
    »War Daddy deshalb sauer?«
    »Nein. Lieber Himmel, Em, nein.« Maddie sank auf den Steg zurück, und Phoebe kam in großen Sätzen angelaufen, um auf ihren Schoss zu springen. »Hör zu, dein Dad und ich haben C.L. zwanzig Jahre lang nicht gesehen. Er ist nur einfach für ein paar Tage in die Stadt zurückgekommen. Dein Dad war nicht eifersüchtig, das schwöre ich.«
    Em zog Phoebe unter ihren Arm, ohne Maddie anzusehen. Unverwandt hielt sie den Blick auf das Wasser gerichtet. »Weil C.L. dich sehr gern mag.«
    »Nun ja« - Maddie bemerkte, dass sie ziemlich idiotisch mit dem Kopf nickte »ich mag ihn auch sehr gern.«
    Em sah ihre Mutter an. »Wirst du ihn heiraten?«
    »Nein«, sagte Maddie. »Ich werde ganz lange Zeit überhaupt niemanden heiraten, und vielleicht gar nicht. Du und ich kommen wunderbar allein zurecht.« Phoebe wand sich unter Ems Armen, und Maddie streckte die Hand aus, um sie hinter den Ohren zu kraulen. »Du und ich und Phoebe.«
    »Und Grandma«, sagte Em. »Und Mel.«
    »Stimmt.«
    »Und Three. Und Tante Treva und Onkel Howie.«
    Three. Ems Halbbruder. Three, groß und lächelnd und lieb zu Mel und Em. Er war ein guter Junge. Nein, ein guter junger Mann. Schließlich war er zwanzig Jahre alt. Er war erwachsen. So viele Jahre. Machte das, was vor zwanzig Jahren passiert war, heute tatsächlich noch einen Unterschied? War das, was geschehen war, es wert, Three zu verlieren?
    Und, noch mehr, war er es wert, Treva zu verlieren? Sie kannte Treva ihr ganzes Leben lang. Es gab keine einzige Erinnerung, die nicht irgendwie mit Treva verbunden war, und wenn sie ihr auch nur später davon erzählt hatte. Achtunddreißig Jahre voller Geflüster und Gekicher und Die Geschichte wird dir gefallen , stets mit der Gewissheit, dass Treva immer da sein würde, mit Schokolade und treffenden Bemerkungen und bedingungsloser Unterstützung.
    Maddie schloss die Augen und dachte: Ich vermisse sie so sehr ; und dann, ich war so dumm.
    »Mom?« fragte Em.
    »Ja«, antwortete Maddie mit leicht bebender Stimme. »Und Three und Treva und Howie. Wir sind nicht allein. Alles wird gut.«
    »Und Anna«, fuhr Em fort. »Und Henry.«
    »Ganz viele Menschen«, sagte Maddie.
    Em nickte. »Und C.L.«
    »Und C.L.«, bestätigte Maddie. »Wir haben viele Freunde. Alles wird gut.«
    »Okay.« Em beugte sich vor und vergrub ihr Gesicht in dem weichen Fell an Phoebes Hals. »Okay.«
    C.L. beobachtete sie von der Veranda aus und spürte seine Anspannung, sobald sich eine von beiden regte. Was auch immer sich dort unten abspielen mochte - zumindest redeten sie miteinander, und das war gut so. Außerdem waren sie hier zusammen auf der Farm, wo er sich um sie kümmern konnte, und das war auch gut. Nun kam Maddie die Wiese herauf auf die Veranda zu. Sie sah zwar erschöpft, aber erleichtert aus, und das war besser als alles andere.
    »Wie geht es ihr?« rief C.L. ihr entgegen, sobald sie in Hörweite war.
    »In Anbetracht dessen, was sie durchgemacht hat, ganz gut.« Maddie verlangsamte ihren Schritt, als sie die Veranda erreichte. »Ich muss noch einmal in die Stadt. Kannst du für ein paar Stunden auf sie aufpassen?«
    »Ich kann den Rest meines Lebens auf sie aufpassen«, erwiderte C.L.
    Maddie schloss die Augen. »Lass uns mit ein paar Stunden anfangen und sehen, wie es klappt.«
    »Es wird bestens klappen«, sagte C.L. »Em und ich verstehen uns. Es sind vielmehr du und ich, die Kommunikationsprobleme haben.«
    »Später«, sagte Maddie. »Immer nur ein Trauma auf einmal. Ich habe noch einige Dinge zu klären. Bis später.«
    Er beobachtete, wie sie zum Auto ging, und stellte sich zum tausendsten Mal vor, wie großartig es wäre, wenn sie

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