Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
Vom Netzwerk:
mittlerweile sein mochte, sie würde nicht wieder mit ihm schlafen. Vermutlich war C.L. heute nicht mehr so verwegen wie damals mit siebzehn, und außerdem war die Tatsache zu berücksichtigen, dass Ehebruch nicht ihr Stil war. Ihr Stil war, nett zu sein. Liebenswert. Ehebruch war eine ungehörige Idee. Sie hoffte, dass C.L. bald aus der Stadt verschwinden würde; sie hatte bereits genug Probleme.
    Das Schmerzmittel zeigte seine Wirkung und machte sie benommen, aber Benommenheit war eine nette Abwechslung zu den vorhergehenden Stunden des Tages. Vielleicht konnte sie jetzt die positive Seite sehen. Wo zum Teufel war die positive Seite?
    Nun, zumindest stand Brent mit der Baufirma auf eigenen Füßen. Er war ein guter Geschäftsmann, zudem ein guter Vater. Außerdem war er vermutlich ein verlogener Hurensohn, aber wie konnte sie ihn verlassen? Wie konnte sie Ems Vater fortschicken, abgesehen von einem Abend in der Woche und jedem zweiten Wochenende? Vor allem angesichts dessen, dass er so häufig Bowling spielte. Plötzlich trat ihr die Vision von Em in kleinen Bowlingschuhen vor Augen, die in einer Horde bierbäuchiger Männer in billigen T-Shirts mit Werbeaufdruck ihren Vater suchte. Nicht gut.
    Es sei denn, er spielte gar nicht so häufig Bowling. Vielleicht hatte Treva ja recht, und heute Abend war er gar nicht beim Bowling. Nach diesen wenig konkreten und verschwommenen Überlegungen ging sie ins Haus und rief Treva an, um sich deren Auto auszuleihen, da sie so schnell nicht wieder mit ihrer Mutter verhandeln wollte. Wider Erwarten hob Three ab.
    »Ich hüte gerade die Mampfküken«, sagte er. »Mom ist nämlich ausgegangen.«
    »Macht nichts, ist auch nicht so wichtig«, antwortete sie und wählte schließlich doch die Nummer ihrer Mutter. »Ich muss mir mal kurz dein Auto ausleihen«, sagte sie zu ihr. »Es dauert nicht lange.« Sie mauerte, bis ihre Mutter es aufgab, Fragen zu stellen, und verließ, Mrs. Crosby auf dem Gehweg zuwinkend, das Haus.
    Zehn Minuten später parkte Maddie den grauen Accord ihrer Mutter an der Ecke des Bowlingcenters und überquerte den Parkplatz. Weil sie sich aufgrund der Schmerztabletten ein wenig benommen fühlte, machte sie zweimal die Runde, aber Brents Caddy war nicht da. Trevas kleiner gelber Sunbird stand vor der Tür, was Maddie ein wenig irritierte. Außerdem stand Howies goldgelber Saturn auf der Rückseite versteckt in einer Ecke neben einem glänzenden roten Cabriolet, das demjenigen, mit dem C.L. vorgefahren war, ziemlich ähnlich sah. Brents Wagen jedoch war nirgends zu sehen. Gut, also hat er gelogen. Sieh an, eine echte Überraschung.
    »Maddie?«
    Sie fuhr herum und spähte über den dunklen Parkplatz. Mr. Scott, der Besitzer der Bowlinganlage, stand in der Eingangstür des Centers. »Ich habe den Wagen Ihrer Mutter erkannt«, rief er ihr zu. »Brauchen Sie etwas? Geht es Ihnen gut? Ich habe von dem Unfall gehört. Kann ich Ihnen helfen?«.
    »Mir geht es gut, Mr. Scott«, log sie. »Vielen Dank für Ihre Nachfrage, aber mir geht es gut.«
    Bevor er oder jemand anders Fragen stellen konnte, saß sie bereits wieder in dem Accord. Undercover-Ermittlungen anzustellen war in Frog Point unmöglich. Es gab keine Deckung, und die Nacht hatte tausend Augen.
    Im Inneren des Bowlingcenters saß C.L. mit Vince an einem Ende der geschwungenen, gepolsterten Theke aus orange Plastik und beobachtete das Finale eines Dramas, das er interessant gefunden hätte, würde es nicht zwei Menschen, die er mochte, unglücklich machen. Ihm gegenüber an der Thekenkurve saßen Howie Basset, ein großartiger kleiner Zwischenspieler, an den sich C.L. voller Respekt erinnerte, und zwei Hocker weiter seine Frau Treva Hanes, eine großartige kleine Cheerleaderin, an die sich C.L. als Maddies beste Freundin erinnerte. Zwischen den beiden stand es offensichtlich so schlecht, dass die ganze Stadt am nächsten Morgen über ihre Scheidung diskutieren würde.
    »Das trifft mich wirklich«, murmelte Vince in sein Bierglas. »Howie ist ein netter Kerl.«
    »Noch einer auf Brent Faradays Liste«, sagte C.L., und Vince nickte. »Diese Arschgeige.«
    Nachdem er den ganzen Tag methodisch alle Orte abgegrast hatte, wo Brent sich eigentlich hätte aufhalten sollen, hatte C.L. ihn durch puren Zufall in dem Center angetroffen, wo er auf der Bahn neben Vince mit seinem Vater, Norman Faraday, dem früheren ehrenwerten Bürgermeister von Frog Point, Bowling spielte. Brent schien überrascht gewesen zu sein, ihn zu

Weitere Kostenlose Bücher