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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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sehen. C.L. hatte ihm zugewunken und sich hingesetzt, um Vince bei dem Versuch zu beobachten, eine Serie von Volltreffern zu werfen, da es keinen Sinn hatte, Brent Fragen zu stellen, wenn Norman danebenstand und sich einmischte, und außerdem würde dieser dumme Hund sowieso nirgends hingehen, bevor er sein Spiel beendet hatte. Drei verschiedene Frauen, die C.L. noch aus der High-School kannte, hatten sich angeboten, ihm als Willkommensdrink ein Bier zu bestellen, und nachdem sich die dritte verzogen hatte, meinte Vince: »Ich fange an, neidisch zu werden, altes Haus.«
    »Nicht mein Typ.« C.L. behielt Brent im Blick.
    »Wir alle kennen deinen Typ«, antwortete Vince. »Sie ist verheiratet.«
    C.L. ignorierte ihn und beobachtete Brent und dessen Vater. Während der nächsten halben Stunde rief Norman diverse Leute zu sich herüber und ließ sich laut darüber aus, was für ein Glücksgriff sein Sohn als nächster Bürgermeister von Frog Point sein würde. Brent schüttelte Hände, aber er schüttelte auch mit dem Kopf bei jedem Vorschlag. »Nein«, hörte C.L. ihn mehr als einmal sagen, »ich bin nicht an einer Kandidatur interessiert, aber dennoch vielen Dank.« Unbeeindruckt tat Norman dies mit einer Handbewegung ab und rief einen neuen Mann zu sich, um ihm seinen Sohn als künftigen Bürgermeister zu empfehlen. Hätte C.L. nicht solch große Abneigung gegen Brent gehegt, hätte er ihm beinahe leid getan.
    Als sich Brent und sein Vater nach dem Ende des Spiels an die Theke zurückzogen, griff C.L. Vince am Arm und folgte ihnen. Über ihrem Bier verfolgten sie die Gespräche, die die Faradays führten, Brent immer hitziger mit dem Kopf schüttelnd, während Norman zunehmend blind für Brents Einwände wurde, die allesamt von ihm abprallten.
    »Ein weiterer Faraday als Bürgermeister fehlt uns gerade noch«, meinte Vince. »Beides Arschgeigen, der Vater wie der Sohn.«
    »Brent macht nicht den Eindruck, als wäre es sein Wunsch«, sagte C.L.
    »Aber Norman will es«, erwiderte Vince. »Und ich wette, Helena ist derselben Meinung. Wenn sie es beide wollen, wird Brent Bürgermeister werden. Diese Arschgeige.«
    Als Norman sich entfernte, stand C.L. auf, um seine Sache in Angriff zu nehmen, setzte sich jedoch sofort wieder, als er bemerkte, dass Howie Basset sich von seinem Stuhl in der Ecke erhob und sich neben Brent setzte.
    »Das könnte interessant werden«, meinte Vince. »Ich habe Gerüchte läuten hören.«
    »Du und jeder in der Stadt. Dieser Ort lebt von Gerüchten.« C.L. versuchte, sich davon zu distanzieren, aber die Neugier siegte. Schließlich sollte er diese Angelegenheit überprüfen. Und überprüfen hieß nicht Klatsch verbreiten. »Was für Gerüchte?«
    »Probleme in der Baufirma«, antwortete Vince. »Irgend etwas Merkwürdiges mit dem Geld, das habe ich zumindest gehört. Und wenn es stimmt, dann ist nicht Howie der Verantwortliche.«
    »Nein, sicherlich nicht.« C.L. hatte mit Howie Baseball gespielt, ohne ihn jemals richtig gut kennenzulernen, aber Howie hatte hart und fair gespielt. Und jetzt war er völlig außer sich und nahm Brent in die Mangel. C.L. beobachtete, wie die Emotionen auf Brents Gesicht wechselten, während er lospolterte, dann argumentierte und sich schließlich von Howie abwandte. Howie sprach unverändert leise, aber seine Eindringlichkeit reichte aus, um einige Blicke auf sich zu ziehen.
    Da betrat Howies Frau die Bar, versetzte Brent einen Rippenstoß und sagte reichlich giftig: »Dich habe ich gesucht«, woraufhin sich weitere Köpfe drehten, um zu sehen, wie sie leichenblass wurde, als Brent seine Haltung änderte und sie ihren Ehemann hinter ihm sitzen sah.
    »Nun, da du mich jetzt gefunden hast, kannst du ja statt dessen mit deinem Gatten sprechen«, hatte Brent gesagt und ein paar Scheine auf den Tresen geworfen, bevor er die Bar verließ. »Viel Spaß noch.«
    Treva sank auf den nächsten Hocker, einen Stuhl zwischen sich und Howie freilassend.
    »Oh, Scheiße«, sagte Vince, und C.L. hatte die beiden ein paar Sekunden mit Sympathie bekundendem Entsetzen beobachtet, bevor er sich aufmachte, um Brent zu folgen.
    Vergeblich. Der Parkplatz umgab das Center auf allen vier Seiten, und C.L. drehte eine Runde um das Gebäude, hatte aber wohl offensichtlich in der falschen Richtung begonnen. Brent musste den Parkplatz fluchtartig verlassen haben, und mit Norman und Howie und Treva im Nacken konnte C.L. auch verstehen, warum.
    Was C.L. nicht verstehen konnte, war, wie es

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