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Die Gesänge Des Eisplaneten

Die Gesänge Des Eisplaneten

Titel: Die Gesänge Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Absturzstelle vielleicht ein bloßer Mythos war, schrie Giancarlo plötzlich auf und fuchtelte. Vor ihnen war in der Asche eine unverwechselbare Dreiecksflosse auszumachen, die zu dem abgestürzten Shuttle gehören mußte. Sie rannten darauf zu.
    Yana blickte Torkel an und bemerkte, wie sein Mund sich vor Schmerz verzerrte. Ganz gleich, welche persönlichen Motive er für diese Suche auch haben mochte, hing er doch ehrlich an seinem Vater.
    Torkel raste im Kreis herum wie ein Verrückter, er versuchte, eine Möglichkeit zu finden, durch die erkalteten Lavamassen zu der Tragfläche zu kommen. Sie hatten jedoch kein Seil oder Kabel dabei, um die Tragfläche damit zu sichern und sie daran zu hindern, noch tiefer im Schlamm zu versinken, und zu viert hätten sie das Shuttlefahrzeug ohnehin nicht bergen können. Dann begriff Torkel offensichtlich, daß seine Aktivität nutzlos war, und so begann er den Boden nach Spuren abzusuchen, ob vielleicht jemand überlebt hatte.
    Die Welt war völlig still bis auf das keuchende Atmen der Männer.
    Wann würde Torkel endlich seine sinnlose Suche abbrechen? Wenn es tatsächlich Überlebende gegeben haben sollte, hätten sie klug genug sein müssen, um sich so schnell wie möglich aus dieser Gegend zu entfernen. Vermutlich aber hatte niemand überlebt.
    Yana spürte, wie der Boden unter ihren Füßen zu beben begann, und machte einen Schritt zurück.
    Und plötzlich, ganz unerwartet, wurde sie von einer erstaunlichen Empfindung angerührt. Es war wie in der Höhle: beharrlich, beruhigend, willkommenheißend. Sie fuhr herum, auf alles gefaßt, doch es war nur ein riesiger Felsbrocken zu sehen. Er hatte die Gestalt eines riesigen Kreisels, dessen Spitze tief im Boden eingegraben war.
    Die Gesteinsmasse hatte den Strom aus Schlamm und Lava geteilt und eine breite, freie Stelle gesichert.
    Yana warf einen besorgten Blick auf den Felsbrocken und fürchtete, er könnte umstürzen und sie dabei erschlagen, doch er rührte sich keinen Millimeter. War es das, was der Planet ihr hatte mitteilen wollen? Daß es an diesem Felsen sicher war? Dann stieß Sturauge einen Schrei aus, und als Yana herumfuhr, sah sie noch, wie die Tragflächenspitze endgültig in Asche und Lava versank. Torkel, der einige Schritte vor ihr stand, streckte die Arme aus, als wollte er die Tragfläche noch ergreifen. Nach einem neuerlichen Beben verlor Torkel das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Instinktiv sprang Yana vor und packte das flatternde Ende seines zerreißenden Hemds mit einer Hand. Ein zweiter, verzweifelter Satz, und sie hatte seinen Rucksackriemen ergriffen und riß Torkel in den Schutz des kreiselförmigen Felsens.
    Die Erschütterungen kündigten einen weiteren Vulkanausbruch an.
    Und dann schossen mit einem Gebrüll, das jedes startende Raumschiff noch übertönt hätte, Staub und Gesteinsbrocken an ihnen vorbei. Yana schrie auf, als der Niederschlag ihren Ärmel entzündete. Sie löschte die Funken mit kräftigen Hieben und kauerte sich möglichst dicht an den schützenden Felsen. Neben ihr schrie Torkel auf, als er ebenfalls von prasselnder Glut getroffen wurde. Die heiße Asche durchdrang alles. Verzweifelt legte Yana ihren Rucksack ab und bedeckte den Kopf damit. Fest gegen den Felsen gepreßt, spürte sie, wie der Boden wieder bebte. Flüchtig dachte sie darüber nach, ob es wirklich klug war, sich ausgerechnet an einem Felsen festzuhalten, ganz gleich, was der Planet empfohlen hatte. Der riesige Stein könnte jeden Augenblick umstürzen und sie alle zermalmen. Doch es gab keine Alternative.
    Yana ließ den Rucksack noch ein Stück tiefer gleiten, um auch ihren Rücken vor der heißen, schmerzhaften Asche zu schützen.
    Mit bis zum Zerreißen angespannten Nerven hielt sie durch. Sie hätte schon bei Seans Haus die Flucht ergreifen sollen, entschied sie.
    Das war ihr erster Fehler gewesen! Sie hätte eins der Lockenfelle oder das Funkgerät oder irgend etwas benutzen können, um ins Dorf zurück zukehren. Und ihr zweiter Fehler, dachte sie grimmig, war es gewesen, die Bergarbeiter nicht im Auge zu behalten und sich entwaffnen zu lassen. Wenn sie ihre Vorteile geschickter genutzt hätte, wäre sie wahrscheinlich schon längst wieder in der Sicherheit von Kilcoole, wo sie Freunde hatte und wo die Möglichkeit bestand, Sean zu finden.
    Und dann verstummte wie durch ein Wunder mit einemmal das Getöse. Eine Windbö wehte die Asche und den Rauch davon, und leichter Regen setzte ein.

    Vielleicht, dachte

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