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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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gequält. Jeck blieb ungerührt. Wenn er gelacht hätte, hätte ich ihn geohrfeigt.
    Rylan lächelte, offenbar immer noch in dem Glauben, er hätte die Oberhand. Hatte er nicht. Der Mann war bereits so tot wie meine Eltern. »Das hängt ganz von Eurem knauserigen Zahlmeister ab«, entgegnete er keck. »Es widerstrebt ihm doch sehr, Geld herauszurücken.« Mit einem mahnenden Zungenschnalzen schlug er ein Bein über und ließ den Knöchel auf dem anderen Knie ruhen. Er führte die Fingerspitzen zusammen und blickte mich darüber hinweg lächelnd an. Hinter ihm trat Smitty nervös von einem Fuß auf den anderen.
    »Ich kann Euch gar nicht sagen, wie sehr es mich freut, dass Ihr noch am Leben seid und … bereit, Eurem Kanzler zu versichern, dass meine Drohungen ernst gemeint sind«, bemerkte der Piratenkapitän, und es zog mir den Magen zusammen. »Offenbar versucht er, Zeit zu schinden, während Eure Wachen das ganze Land auf den Kopf stellen, um Euer Königspaar zu finden. Ihr werdet sie nicht finden. Ich verlange eine Entscheidung, jetzt. Sonst sende ich Euch meine Geiseln auch ohne Lösegeld zurück – eine tot, die andere lebendig.«
    Ich wurde kreidebleich. Das würde er nicht wagen.
    »O ja, das würde ich tun«, sagte er nüchtern und drehte versonnen einen dicken Ring mit einem blauen Stein um seinen kleinen Finger. Er sah aus wie ein Damenring, und ich fragte mich, wo der Mann ihn gestohlen haben mochte. »Ich ringe immer noch mit der Entscheidung, wen von beiden ich töten soll. Was wäre Euch denn lieber? Eine lebende Schwester und ein Krieg mit Misdev, oder eine tote Schwester und ein zerbrochenes Königreich?« Er lächelte affektiert, und das Blut rauschte mir in den Ohren. »Ihr könntet es uns allen natürlich so viel leichter machen, indem Ihr mir gebt, was ich will. Dann schicke ich sie beide ohne einen Kratzer wieder nach Hause.« Er zögerte. »Im Wesentlichen.«
    Die Blätter wirbelten wieder gegen das Glas, und ich zwang das Geschnatter in meinem Kopf zur Ruhe. In meinen Fingern kribbelte das Gift, und mir kam der verzweifelte Gedanke, dass ich mit meinen Sorgen alles nur schlimmer machte, indem ich mehr Gift in meinen Körper entließ, so dass mein Grundpegel noch höher stieg.
    »Ihr bekommt Euer Lösegeld, Kapitän«, sagte ich und fühlte mich atemlos und unwirklich. »Und ich bekomme meine Schwester und ihren Ehemann, wohlbehalten und unverletzt.«
    »Prinzessin«, raunte Kavenlow warnend.
    Jeck war direkter. »Er lügt«, erklärte er gelassen.
    »Es ist mir gleich, ob er lügt oder nicht«, entgegnete ich hitzig. »Wir werden das Lösegeld bezahlen.«
    »Tess«, protestierte Kavenlow, »dürfte ich Euch einen Augenblick sprechen?«
    Ich errötete, denn mir wurde plötzlich bewusst, dass ich anscheinend gegen das Spiel meines Meisters handelte. Aber das Leben meiner Schwester stand auf dem Spiel, und Alex’ Leben, und Duncans vermutlich auch. Ich schlug die Augen nieder und flüsterte: »Verzeihung.«
    Jeck brummte vor Überraschung, als er meine prompte Entschuldigung hörte, doch der Laut war so leise, dass er wohl nur bis zu mir drang.
    Kavenlow straffte die Schultern, stand auf und rückte seinen schlichten Rock zurecht. »Meine Herren«, erklärte er bestimmt. »Wir sollten eine Pause machen. Wein, wenn Ihr wünscht, und vielleicht etwas aus der Küche?«
    »Tut, was Ihr wollt«, sagte Kapitän Rylan und wedelte großzügig mit der Hand, wobei seine Ringe blitzten. »Aber wenn ich und Smitty bis Sonnenuntergang nicht wieder auf unserem Schiff sind, wird das jemandem auffallen, und sie werden sterben.«
    Es schnürte mir die Kehle zu, und ich zog die Schultern an. Kavenlow nahm mich beim Arm und half mir auf. Wie betäubt erhob ich mich. Jeck würde es ihm sagen. Ich würde alles verlieren, was mir etwas bedeutete, und meine Schwester würde sterben.
    Kavenlow stützte mich und machte mit der anderen Hand eine einladende Geste, die Jeck galt. »Hauptmann? Möchtet Ihr uns begleiten?«
    »Nein!«, rief ich aus und senkte sofort die Stimme. »Nein«, sagte ich noch einmal leise, als Kavenlow zögerte.
    Kavenlows Auge zuckte, als er Jeck ansah – offensichtlich wollte er ihn nicht mit den beiden Männern allein lassen, so dass er womöglich etwas aushandeln konnte, wovon Kavenlow dann nichts wüsste. Er nahm energisch Haltung an, und seine gedrungene Gestalt wirkte aggressiv, sein Blick jedoch fragend.
    »Bitte, Kavenlow«, flehte ich, und meine Stimme war kaum mehr als ein

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