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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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nicht.
    »Deinen schohverbrannten Pferden passiert schon nichts!« Jeck wandte sich gerade lang genug von dem Feuer ab, um mit einer zornigen Geste hinzuzufügen: »Schaff das Königspaar von Bord, ehe wir auf dem Riff zerschellen!«
    Duncan zupfte an meinem Arm, seine Augen leuchteten im Feuerschein. »Komm schon, Tess. Ich helfe dir.«
    Ich nickte. Ich nahm Contessa beim Ellbogen, um sie aufrecht zu halten, und Alex und ich führten sie zur Reling. Ihre Stiefelchen mit den glatten Sohlen waren praktisch nutzlos. Kapitän Rylan wartete ungeduldig und mit barscher Miene.
    »Springt«, sagte er, riss sie grob von mir los und hob sie auf die Reling.
    Sie geriet in Panik, kreischte und wand sich, bis sie hinfiel. Kapitän Rylan fluchte und beugte sich über sie, um sie hochzuzerren. Die Glöckchen an seinen Stiefeln klingelten kaum hörbar im Lärm des Winds und der flatternden Segel.
    Ich reckte das Kinn. »Aufhören!«, befahl ich, packte ihn am Arm und zerrte ihn von ihr weg. Er wirbelte herum und starrte mich fassungslos und wütend an. Alex trat zwischen uns, und ich wandte mich Contessa zu. Sie schluchzte, und ich half ihr auf. »Schau, Contessa«, sagte ich. »Sieh mir zu.«
    Ich holte tief Luft und raffte die Röcke. Duncan stützte meine Hand, und mit seiner Hilfe stieg ich auf die Reling. Grobe Hände griffen nach mir, und ich schnappte nach Luft, als sie mich auf das Deck des Handelsschiffs zerrten, das in gelben Fackelschein und das Licht des Feuers getaucht war. Ich fiel der Länge nach hin, riss den Kopf herum, zog mir die Haare aus dem Mund und blickte zu Contessa hinüber. Duncan stand mit ausgestreckter Hand über mir – irgendwann zwischen meinem Aufprall auf dem Deck und dem Moment, da ich mir die Haare aus dem Gesicht gestrichen hatte, musste er ebenfalls gesprungen sein.
    Er zog mich hoch und blickte zur Strandläufer zurück. »Contessa!«, rief ich und streckte ihr die Hand entgegen. Alex schlang ein Bein um ein Stag, um das Gleichgewicht zu halten, und half ihr auf die Reling. Kapitän Rylan hielt von seiner Reling aus ihre andere Hand. Sie sah mir fest in die Augen, ihre Lippen bewegten sich in einem stummen Gebet, und dann tat sie einen Schritt vorwärts.
    Kapitän Rylans Männer packten sie und zerrten sie ebenso rücksichtslos an Bord wie zuvor mich. Ich streckte die Arme nach ihr aus, als sie aufschrie, und bremste ihren Sturz, so dass sie nur auf ein Knie fiel. Alex kam als Nächster; er bewältigte den Sprung allein und eilte sofort zu Contessa.
    »Contessa!«, rief er und ignorierte alles andere. Meine Schwester hob den Kopf und sah ihm entgegen. Mir stockte der Atem, als sie die Arme nach ihm ausstreckte.
    »Die Haken los!«, brüllte Smitty, als Kapitän Rylan neben mir auf dem Deck landete.
    Die Haken los? Was ist mit der Mannschaft? Und meinen Pferden!
    Fassungslos sah ich zu, wie mehrere Seeleute geschickt auf die Strandläufer hinübersprangen. Jeder hatte eine metallene Stange dabei, mit der er die Enterhaken freistemmte. Schneller, als ich Luft holen konnte, rissen sie die Haken von der Reling der Strandläufer los und waren wieder an Bord. Weitere Männer schoben das schlingernde Schiff mit langen Stangen von uns weg. Das Ganze wirkte wie ein gut eingeübter Tanz, dem ich schockiert und wie vor den Kopf geschlagen zusah.
    »Segel in den Wind stellen!«, befahl Smitty mit mehr Autorität, als er den ganzen Abend lang gezeigt hatte.
    Mein Herz hämmerte. Was zum Teufel geht hier vor sich? »Kapitän Rylan!«, protestierte ich und drehte den kurz gewachsenen Mann zu mir herum. »Die Strandläufer sinkt. Wir müssen alle von Bord holen!«
    Der Mann musterte mich verächtlich von oben bis unten. »Schafft sie unter Deck«, sagte er zu niemand im Besonderen, und zwei Matrosen traten vor. Hinter mir hörte das Schnappen der Segel endlich auf, sie schwollen an und drehten das Schiff herum. Es knallte ein paar Mal dumpf, als sich die Segel gegen bereits festgezurrte Leinen spannten. Das Schiff setzte sich in Bewegung, und ich bemühte mich, das Gleichgewicht zu wahren.
    Ich blickte zur Strandläufer hinüber, an deren Bug gelbe und rote Flammen in die Nacht schlugen. Männer schrien durcheinander und schlugen auf die Flammen ein, die sich durch den Wasserfilm, der durch die Gischt entstanden war, weiter ausgebreitet hatten. Das Schiff sank. Ein Segel war vollständig verbrannt, und der Rumpf wurde langsam auseinandergerissen, als sie immer wieder auf das Riff prallte. Was hier geschehen

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