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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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verschwommene Grau des Wassers umgab mich nun ganz und isolierte mich von ihrem Grauen. Ich sank tief in meine Gedanken hinab und befahl meine Magie an die Oberfläche meines Geistes. Mein linkes Bein brannte dumpf, und mir dröhnte der Kopf, weil ich mehr Magie heranzog, als ich eigentlich beherrschte. Ich musste mein Pferd herbeirufen. Ich musste Jys Gedanken finden.
    Während meine Lunge brannte und mein Verstand schrie, ich müsse auftauchen, sandte ich mein Bewusstsein hinaus, das im kalten Wasser nur langsam vorankam. Die flinken Gedanken der Rochen lenkten mich ab – sie blinkten wie Spiegel in der Dunkelheit auf. Verzweifelt suchte ich noch sorgfältiger und folgte einem schwachen Eindruck von kaltem Wasser, das Glieder langsam und schwerfällig machte. Das musste Jy sein.
    Ich heftete mich an Gefühle, die nicht die meinen waren, und schob meine Gedanken in den Geist des intelligenten Tieres, was dank häufiger Übung ganz leicht ging. Luft entwich mir wie ein Seufzer der Erleichterung, und Bläschen zeichneten mir den Weg an die Oberfläche vor. Ich hatte ihn gefunden.
    Rasch tauchte ich auf, damit unsere verbundenen Gedanken Jy nicht glauben ließen, er ertrinke. Hierher , dachte ich und beobachtete, wie das unerschütterliche Pferd gehorsam umkehrte und von der Strandläufer fortschwamm. Vom Deck aus hörte ich Duncans Ruf. Ich erhaschte einen Blick auf ihn – er stand neben Kapitän Borlett am Heck, halb über die Reling gebeugt.
    Contessa klammerte sich an mich, als ich wieder auftauchte, und offenbar hatte die Vernunft endlich die Oberhand über ihre Panik gewonnen. Blonde Strähnen klebten ihr im Gesicht, das vor Angst verzerrt war, aber sie schlug nicht mehr um sich. »Tess«, schluchzte sie, und wieder schwappte ihr das Wasser über die Lippen. »Ich dachte, ich hätte dich umgebracht. Es tut mir leid. Es tut mir leid. Ich habe uns beiden den Tod gebracht. Ich kann mich nicht oben halten. Sie werden es nicht rechtzeitig schaffen, uns das Boot zu schicken.«
    »Jy kommt«, sagte ich hustend. »Halt dich an ihm fest.«
    Ihre Augen weiteten sich, und der Anflug von Hoffnung auf ihrem Gesicht verlieh ihr das Strahlen eines Engels, der von einer ignoranten menschlichen Horde in den Staub getrampelt worden war. »Jy?«, wiederholte sie und sank, als sie ausatmete.
    Ich zog sie hoch, wodurch ich selbst wieder unterging. Ich hörte Jys gedämpftes Platschen, und als ich mir das Wasser aus den Augen schüttelte, war er da.
    Contessa hustete krampfhaft und sank dabei noch tiefer hinab. Ich packte Jys Mähne und zog ihre Hand neben meine. Ihre dünnen, bleichen Finger zitterten und krallten sich dann mit der Kraft schierer Angst in die Mähne. Schluchzen mischte sich in ihr bellendes Husten, während sie sich festklammerte und die dünnen Muskeln an ihren Armen sich unter der klatschnassen Seide abzeichneten.
    Ich legte einen Arm über Jys Rücken und ließ mich im Wasser treiben, damit zufrieden, nichts mehr tun zu müssen, während mein Körper zu zittern begann und die Erschöpfung ihren Tribut forderte. Contessa hörte gar nicht mehr auf zu weinen. Der Schwung der Strandläufer hatte sie weit von uns fortgetragen, und wenn Jy nicht gewesen wäre, wären wir ganz sicher ertrunken. Die beiden schweren Kriegsschiffe hatten es endlich geschafft zu wenden, mussten aber nun in weiten Winkeln gegen den Wind kreuzen.
    Ich konnte Duncan noch nicht sehen, aber seine Stimme drang laut über die Wellen zu mir – er musste in einem Beiboot sitzen. Jy spitzte die Ohren, als er die Stimme erkannte, und dann hörte ich deutlich das Platschen von Wellen an Holz und die besorgten Stimmen weiterer Seeleute.
    »Tess!«, rief Duncan. Der Schatten des tief im Wässer liegenden Boots erreichte Jy, der immer noch auf die Strandläufer zuhielt, die Ohren in froher Erwartung von Heu und warmem Getreidebrei gespitzt. »Tess, geht es dir gut?«
    »Schafft sie ins Boot«, sagte ich und hustete, als mich eine unerwartete Welle traf. »Beeilt euch. Ich weiß nicht, wie lange sie noch durchhält mit den vollgesogenen Röcken.«
    Immer noch weinend griff Contessa nach den sehnigen, sonnengebräunten Armen, die sich ihr entgegenstreckten. Unter großem Lärm zogen sie sie aus dem Wasser. Das Boot schaukelte heftig, und sie schlug mit einem nassen, dumpfen Geräusch darin auf. Ihr Husten ging in Würgen über, und sie richtete sich auf und erbrach Meerwasser über den Bootsrand auf der anderen Seite.
    Ich kam als Nächste dran. Der Griff

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