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Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Titel: Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ronald Reuel Tolkien
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du?«, sagte Túrin.
    »Ein wandernder Elb, ein entflohener Sklave, dem Beleg begegnete und wieder Mut gab«, sagte Gwindor. »Doch einst war ich Gwindor, Guilins Sohn, ein Edler von Nargothrond, bis ich in die Nirnaeth Arnoediad zog und in Angband zum Sklaven gemacht wurde.«
    »Dann hast du Húrin, Galdors Sohn, gesehen, den Krieger aus Dor-lómin?«, fragte Túrin.
    »Gesehen habe ich ihn nicht«, sagte Gwindor. »Doch es geht das Gerücht in Angband, dass er Morgoth immer noch trotze, und Morgoth habe einen Fluch auf ihn und all die Seinen gelegt.«
    »Das glaube ich wohl«, sagte Túrin.
    Und dann erhoben sie sich und wanderten von Eithel Ivrin nach Süden die Ufer des Narog entlang, bis sie von Kundschaftern der Elben angehalten und als Gefangene in die verborgene Festung geführt wurden.
    So kam Túrin nach Nargothrond.

KAPITEL 10

    TÚRIN IN NARGOTHROND
    G windor wurde zunächst von den eigenen Leuten nicht wiedererkannt, denn jung und stark war er ausgezogen, und nun, nach all seinen Mühen und Qualen, sah er aus wie einer der Alten unter den sterblichen Menschen und war außerdem noch verstümmelt. Doch Finduilas, König Orodreths Tochter, erkannte ihn und hieß ihn willkommen; denn vor der Nirnaeth hatte sie ihn geliebt, und sie waren einander sogar versprochen gewesen. So sehr liebte Gwindor ihre Schönheit, dass er sie Faelivrin nannte, was das Glitzern der Sonne auf den Weihern von Ivrin bedeutet.
    So kehrte Gwindor heim, und seinetwegen wurde Túrin mit aufgenommen. Denn Gwindor sagte, dass er ein tapfererMann sei, ein guter Freund von Beleg Cúthalion aus Doriath. Als aber Gwindor seinen Namen nennen wollte, hielt Túrin ihn zurück und sagte: »Ich bin Agarwaen, Úmarths Sohn (das heißt: der Blutbefleckte, Sohn des Unglücks), ein Jäger aus den Wäldern.« Wenn auch die Elben vermuteten, dass er sich wegen der Tötung seines Freundes so nannte (da sie die anderen Hintergründe nicht kannten), drangen sie nicht weiter in ihn.
    Das Schwert Anglachel wurde von den geschickten Schmieden Nargothronds neu geschliffen, und obgleich es für immer schwarz blieb, glänzten die Schneiden nun in fahlem Feuer. Daraufhin wurde Túrin selbst in Nargothrond als Mormegil, das Schwarze Schwert, bekannt, ob der Gerüchte um seine Taten mit jener Klinge. Doch er selbst nannte das Schwert Gurthang, Todeseisen.
    Aufgrund seiner Stärke und seines Geschicks in der Kriegsführung mit den Orks fand Túrin Orodreths Beachtung und wurde zu seinem Rat zugelassen. Túrin aber behagte die Art nicht, wie die Elben von Nargothrond kämpften, im Verborgenen und mit Pfeilen aus dem Hinterhalt. Er drängte sie, diese Taktik aufzugeben, und dass sie ihre Stärke nutzen sollten, um die Knechte des Feindes in offener Schlacht und Verfolgung anzugreifen. Doch Gwindor erhob im Rat des Königs in diesem Punkt stets die Stimme gegen Túrin und sagte, dass er in Angband gewesen sei und eine Ahnung von der Macht Morgoths und seinen Plänen habe. »Kleine Siege werden sich am Ende als nutzlos erweisen«, sagte er, »denn auf diese Weise erfährt Morgoth, wo die Tapfersten seiner Feinde zu finden sind, und kann genügend Kräfte zusammenziehen, um sie zu vernichten. Zusammengenommen reichte die Macht der Elben und der Menschengerade aus, ihn im Zaum zu halten und den Frieden eines Belagerungszustandes zu gewinnen. Lange wahrlich hat dieser Friede gedauert und doch nur so lange, wie Morgoth stillhielt, bevor er den Ring sprengte. Und niemals wieder wird man ein solches Bündnis zustande bringen. Nur in Heimlichkeit liegt Hoffnung auf Überleben. Bis die Valar kommen.«
    »Die Valar!«, sagte Túrin. »Sie haben euch verlassen, und sie achten die Menschen gering. Was nützt es, über das endlose Meer in einen sterbenden Sonnenuntergang im Westen zu schauen? Es gibt nur einen Vala, mit dem wir zu schaffen haben, und das ist Morgoth. Und wenn wir ihn letztlich nicht besiegen können, so können wir ihn zumindest verwunden und aufhalten. Denn ein Sieg ist ein Sieg, sei er noch so klein, und sein Wert liegt nicht nur darin, was aus ihm folgt. Sondern er dient auch einem Zweck. Das Versteckspiel wird nicht endlos währen: Waffen sind die einzige Wehr gegen Morgoth. Wenn ihr nichts tut, um Morgoth aufzuhalten, wird ganz Beleriand über kurz oder lang unter seinen Schatten fallen, und er wird euch einen nach dem anderen in euren Verstecken ausräuchern. Und was dann? Ein erbärmlicher Rest wird nach Süden und Westen fliehen, um sich an den Ufern des

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