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Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Titel: Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ronald Reuel Tolkien
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lange Zeit widmete er ihr sein ganzes Bemühen. Doch es fiel ihm nun schwer, ihr eine feste Erzählstruktur zu geben, während die Komplexität der Charakterzeichnung und Handlung immer weiter zunahm. Tatsächlich besteht die Geschichte vor allem im Mittelteil aus einem Flickenteppich von unverbundenen Texten und Handlungsentwürfen.
    Die Kinder Húrins in ihrer letztgültigen Form ist trotz allem das wichtigste erzählerische Werk aus Mittelerde nach dem Abschluss des Herrn der Ringe ; und das Leben und Sterben Túrins wird mit einer überzeugenden Kraft und einer Unmittelbarkeit dargestellt, wie sie kaum irgendwo sonst in den Geschichten der Ältesten Tage zu finden sind. Aus diesem Grund habe ich in dem vorliegenden Buch nach langem Studium der Manuskripte versucht, einen Text herzustellen, der eine durchgehende Erzählung von Anfang bis Ende bietet, ohne dabei irgendwelche Elemente hinzuzufügen, die von der Konzeption her nicht das Werk meines Vaters sind.

(2) DIE ZUSAMMENSTELLUNG DES TEXTES

    I n Nachrichten aus Mittelerde , veröffentlicht vor mehr als einem Vierteljahrhundert, ist ein Teil der Langfassung dieser Geschichte wiedergegeben, die unter dem elbischen Titel Narn i Chîn Húrin , die Legende von den Kindern Húrins, oder kurz als »die Narn « bekannt ist. Doch dort stand der Text als ein Element in einem umfangreichen Buch recht heterogenen Inhalts. Der Text war außerdem unvollständig, im Einklang mit der allgemeinen Zielsetzung des Buches; denn ich ließ eine Anzahl von wesentlichen Passagen (darunter eine sehr lange) weg, wo die Narn -Fassung und der Text im Silmarillion einander inhaltlich entsprachen oder wo ich den Eindruck hatte, dass sich kein definitiver Text vorweisen ließ.
    Die Form der Narn in diesem Buch unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von der in Nachrichten aus Mittelerde . Zum einen ist dies aus meiner längeren und eingehenderen Beschäftigung mit dem umfangreichen Konvolut von Manuskripten nach dem Erscheinen jenes Buches zu erklären. Diese führte mich zu anderen Schlussfolgerungen über die Beziehungen und die Abfolge einiger Texte, insbesondere inder äußerst komplexen Entwicklung der Geschichte in der Phase von Túrin bei den Geächteten . Im Folgenden möchte ich die Zusammenstellung dieses neuen Textes von Die Kinder Húrins beschreiben und erläutern.
    Ein wichtiges Element hierbei ist der eigentümliche Status des Silmarillion . Wie im ersten Teil dieses Anhangs geschildert, brach mein Vater die Quenta Silmarillion an dem damals erreichten Punkt (Túrins Wandlung zum Geächteten nach seiner Flucht aus Doriath) ab, als er 1937 mit dem Herrn der Ringe begann. In der Zusammenstellung eines durchgängigen Textes für die Druckfassung des Silmarillion machte ich ausgiebig Gebrauch von The Annals of Beleriand , den »Annalen von Beleriand«, ursprünglich eine Art »Chronik«, die jedoch in aufeinander folgenden Fassungen wuchs und die Form eines nach Jahren gegliederten Erzähltextes annahm, parallel mit der Weiterentwicklung der »Silmarillion«-Manuskripte, und die bis zu der Freilassung Húrins durch Morgoth nach Túrins und Nienors Tod ging.
    Somit ist die erste Passage, die ich bei der Version der Narn i Chîn Húrin in Nachrichten aus Mittelerde (S. 82 und Anm. 1) ausließ, der Bericht über die Zeit, die Húrin und Húor in ihrer Jugend in Gondolin verbrachten. Dies geschah aus dem einfachen Grund, weil die Geschichte im Silmarillion (S. 176ff.) erzählt wird. Tatsächlich jedoch schrieb mein Vater zwei Versionen; eine davon war ausdrücklich für den Anfang der Narn gedacht, folgte aber weitgehend einer Passage in den Annals of Beleriand und unterscheidet sich über weite Strecken kaum von den anderen. Im Silmarillion habe ich beide Texte verwendet, doch hier bin ich der Narn -Version gefolgt.
    Die zweite Passage, die ich bei der Narn in Nachrichten aus Mittelerde (S. 93 und Anm. 2) ausließ, ist der Bericht über die Schlacht der Ungezählten Tränen, und die Auslassung geschah aus demselben Grund; auch hier schrieb mein Vater zwei Versionen, eine in den Annals und eine zweite, spätere mit dem Annals -Text vor Augen, dem er wiederum weitgehend folgte. Die zweite Schilderung der Schlacht war gleichfalls ausdrücklich als Bestandteil der Narn gedacht (der Text trägt die Überschrift Narn II , das heißt, der zweite Abschnitt der Narn ), und es wird darin gleich zu Anfang (S. 55 im Text dieses Buches) erklärt: »Hier soll nur von jenen Taten

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