Die Geschichte von Zeb: Roman (German Edition)
sagt Ren. »Ich hätte das Wort Baby nicht benutzen dürfen.«
»Okay, Karten auf den Tisch«, sagt Rebecca. »Ist hier jemand, der noch nicht mitbekommen hat, dass Amanda schwanger ist?«
»Offenbar bin ich der Einzige, den man in gynäkologischer Unklarheit gelassen hat«, sagt Elfenbeinspecht. »Vielleicht dachte man, derlei intime weibliche Obliegenheiten seien für meine betagteren Ohren unangemessen.«
»Vielleicht hast du einfach nicht zugehört«, sagt Swift-Fuchs.
»Okay, das wär also geklärt«, sagt Rebecca. »Ich möchte jetzt eine Gesprächsrunde eröffnen, wie wir damals bei den Gärtnern immer sagten … Ren, ist dir das recht?«
Ren holt Luft. »Ich bin auch schwanger«, sagt sie. Sie fängt an zu schniefen. »Ich hab auf den Streifen gepinkelt. Er ist rosa geworden und man konnte das Smiley sehen … O Gott.« Lotis Blue tätschelt ihr den Rücken. Crozier geht auf sie zu, dann bleibt er stehen.
»Dann sind wir ja zu dritt«, sagt Swift-Fuchs. »Ich bin dabei. Ich hab auch einen Braten in der Röhre.« Zumindest hat es ihr nicht die Laune verhagelt, denkt Toby. Nur, vom wem ist der Braten?
Wieder herrscht Schweigen. »Es wird wohl wenig Sinn haben«, sagt Elfenbeinspecht vorwurfsvoll, »über die Vaterschaft dieser … dieser diversen bevorstehenden Nachkommen zu spekulieren.«
»Nicht den geringsten«, sagt Swift-Fuchs. »Zumindest nicht in meinem Fall. Ich betreibe gerade einen Versuch in genetischer Evolution. Die Reproduktion des Stärksten. Denkt euch einfach, ich wär eine Petrischale.«
»Ich finde das unverantwortlich«, sagt Elfenbeinspecht.
»Ich glaube kaum, dass dich das auch nur irgendetwas angeht«, sagt Swift-Fuchs.
»Hey!«, sagt Rebecca. »Es ist nun mal, wie’s ist!«
»Bei Amanda könnte es ein Craker sein«, sagt Toby. »Damals an dem Abend, als sie … als wir sie vor den … Das wäre die beste Möglichkeit. Bei Ren könnte es genauso sein.«
»Bei mir waren’s jedenfalls nicht die Painballer«, sagt Ren. »Bei mir. Das weiß ich genau.«
»Woher weißt du das?«, fragt Crozier.
»Ich pack jetzt nicht die ganzen schmutzigen Details aus«, sagt Ren, »die willst du nämlich gar nicht wissen. Das ist Mädchenkram. Wir zählen die Tage. Deshalb.«
»Die Painballer kann ich definitiv ausschließen«, sagt Swift-Fuchs. »In meinem Fall. Und ein paar andere Kerle ebenfalls.« Sämtliche Männer blicken starr vor sich hin. Crozier unterdrückt ein Grinsen.
»Und die Craker auch?«, fragt Toby bewusst sachlich. Wer steht auf ihrer Checkliste? Crozier mit Sicherheit, aber wer noch? Waren es denn so viele? Immerhin könnte auch Zeb darunter sein; wenn ja, könnte es bald einen kleinen Zeb geben. Und was soll sie dann machen? Tun, als hätte sie nichts bemerkt? Babysachen stricken? Brüten und schmollen? Die ersten zwei Optionen wären vorzuziehen, aber sie weiß nicht, ob sie damit umgehen könnte.
»Ich hatte ein paar Begegnungen mit den großen Blauen«, sagt Swift-Fuchs. »Als keiner geguckt hat, was mir nicht gerade ein riesiges Zeitfenster gelassen hat, da ja alle hier so entsetzlich neugierig sind. Es war sehr kraftvoll, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das jetzt immer haben muss. Von Vorspiel war kaum die Rede. Aber das rosa Smiley lügt nicht, also trage ich ein süßes Geheimnis unterm Herzen. Im wahrsten Sinne des Wortes.«
»Das werden wir dann wohl noch lüften«, sagt Shackleton.
Zeb, Nashorn und Shackie kommen von ihrer Inspektion des Zauns zurück. »Also ne Festung ist was anderes«, sagt Zeb. »Es ist so – wenn wir die drei Waffen auf die Jagd mitnehmen, lassen wir alle im Lehmhaus ungeschützt zurück.«
»Und genau das könnte ihre Absicht sein«, sagt Nashorn. »Uns vorne rauslocken, um sich hinten reinzuschleichen. Und sich mit den Frauen davonzumachen.«
»Wir sind doch keine Pakete«, sagt Swift-Fuchs. »Wir können uns wehren! Ihr könnt uns doch ein paar Spraygewehre dalassen.«
»Viel Glück«, sagt Nashorn.
»Wenn wir uns auf die Jagd nach diesen Kerlen machen, müssen wir mit der ganzen Gruppe hier raus«, sagt Crozier. »Wir können niemanden zurücklassen. Und die Mo’Hairschafe müssen auch mit. Solange wir alle zusammen sind, wird es schwieriger für sie, uns zu überfallen.«
»Aber einfacher, uns totzutrampeln«, sagt Zeb. »Wie schnell können wir laufen?«
»Ich laufe nicht«, sagt Rebecca. »Und ich will hier mal klarstellen, dass wir drei schwangere Frauen unter uns haben.«
»Drei?«, fragt Zeb.
»Ren und
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