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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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zeigte direkt nach unten, trotzdem verlor sie immer mehr an Höhe. Die wiederauferstandene Katze brüllte. Ihr Kopf hatte jetzt eine andere Form, und der Körper war erheblich muskulöser. Die Katze war jetzt ein Panther.
    »Errol ist größer als sie«, flüsterte Warren Kendra zu. »Die Schwerkraft zieht ihn hinunter und sie hinauf, aber er ist schwerer.« Warren presste die Lippen zusammen. »Geben Sie ihm den Stab!«, rief er Vanessa zu.
    Vanessa, die immer noch um Höhe rang, hörte ihn entweder nicht oder ignorierte seine Worte einfach. »Lass mich los!«, schrie sie. Errol klammerte sich verzweifelt an ihr fest.
    »Schau nicht hin«, rief Warren.
    Kendra schloss die Augen.

    Der Panther sprang los, seine Krallen bohrten sich in Errols Rücken und zerrten ihn zusammen mit Vanessa zu Boden. Errol konnte sich nicht mehr festhalten, und Vanessa jagte wie von einem Katapult geschossen in die Höhe, so dass sie unversehrt entkam, während der Panther ihrem Partner den Rest gab.
    Vanessa schoss an Warren und Kendra vorbei, dann wurde sie langsamer, ließ sich ein Stück weit absinken und schwebte schließlich nicht weit von ihnen entfernt in der Luft. »Ich habe den Speer, Sie haben das Schwert«, stieß sie keuchend hervor. Ihre Stimme klang ein wenig unsicher. »Der Wächter hat wahrscheinlich noch mehrere weitere Leben. Wie wäre es nun mit einem Waffenstillstand?«
    »Warum haben Sie uns verraten?«, fragte Kendra anklagend.
    »Eines Tages werden jene, denen ich diene, über alles herrschen«, antwortete Vanessa. »Ich richte nicht mehr Schaden an, als ich muss. Gegenwärtig stimmen unsere Ziele überein. Wir müssen den Wächter besiegen, um von diesem Ort zu fliehen, und keiner von uns kann das alleine schaffen.«
    »Und wenn wir das Artefakt endlich haben, was geschieht dann?«, hakte Warren nach.
    »Dann werden wir uns glücklich schätzen, noch am Leben zu sein und die nächste Wegscheidung erreicht zu haben«, sagte Vanessa. »Mehr kann ich nicht versprechen.«
    »Den Wächter zu besiegen ist keine geringe Aufgabe«, gab Warren zu. »Was sagst du dazu, Kendra?«
    Der Blick zweier Augenpaare ruhte auf Kendra. »Ich traue ihr nicht.«
    »Dafür ist es ein wenig zu spät«, bemerkte Vanessa.
    »Sie haben behauptet, Sie wären meine Freundin und meine Lehrerin«, erwiderte Kendra. »Ich habe Sie wirklich gemocht!«

    Vanessa grinste. »Natürlich hast du mich gemocht. Aber, im Zuge deiner Ausbildung, hier eine letzte Unterweisung: Ich habe, als wir uns kennenlernten, die gleiche Methode benutzt wie zuvor Errol. Ich habe dich vor einer angeblichen Gefahr gerettet, um dein Vertrauen zu gewinnen. Natürlich habe ich gleichzeitig dabei geholfen, die Gefahr überhaupt erst aufzubauen. In der Nacht bevor der Klabauter in deiner Schule aufgetaucht ist und deine Klassenlehrerin im Schlaf gebissen hat, kam ich in deine Stadt. Später hat der Klabauter eine Heftzwecke auf ihren Stuhl gelegt, um sie zu betäuben, dann habe ich übernommen und dich gehörig erschreckt.«
    »Sie waren das?«, fragte Kendra ungläubig.
    »Wir mussten dafür sorgen, dass du Errols Hilfe auch annehmen würdest. Und dann, sobald dir klar wurde, dass Errol ebenfalls eine Bedrohung darstellte, bin ich zu deiner Rettung gekommen.«
    »Was ist aus Case geworden?«, wollte Kendra wissen.
    »Dem Klabauter? Er ist zu einer neuen Mission aufgebrochen, nehme ich an. Seine Aufgabe bestand lediglich darin, dich zu erschrecken.«
    »Geht es Mrs. Price gut?«
    »Sie wird schon wieder auf die Beine kommen, da bin ich mir sicher«, antwortete Vanessa. »Wir wollten ihr keinen Schaden zufügen. Sie war nur ein Mittel zum Zweck.«
    »Ich bin mir nicht so sicher, ob ich die Moral dieser Lektion begreife«, meldete Warren sich zu Wort. »Vertraue niemals Leuten, die dir helfen?«
    »Eher etwas in der Art: Sei vorsichtig damit, wem du vertraust«, erwiderte Vanessa. »Und komm der Gesellschaft nicht in die Quere. Wir sind immer einen Schritt voraus.«
    »Also sollten wir uns nicht zusammentun«, erklärte Kendra.

    »Du hast keine andere Wahl.« Vanessa lachte finster. »Ebenso wenig habe ich eine. Keiner von uns kann fliehen. Wenn wir gegeneinander kämpfen, wird keiner von uns diesen Turm lebend verlassen. Du kannst es dir nicht leisten, auf meine Hilfe im Kampf gegen den Wächter zu verzichten. Ebenso wenig kann ich es mir leisten, auf eure Hilfe zu verzichten. Und Albino hin, Albino her, Warren wird von Minute zu Minute bleicher.«
    Kendra blickte auf den

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