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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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Geschwindigkeit fallen und rammte den Speer mit ungeheurer Wucht zwischen die beiden Hälse, einen Sekundenbruchteil bevor er auf den harten Boden prallte. Der Speer hatte sich bis über die Mitte in den Körper der mächtigen Bestie gebohrt. Taumelnd machte sie noch ein paar Schritte, dann gaben ihre Beine nach, und sie brach zusammen.
    Kendra riss Vanessa die Flasche aus der Hand und sprang in den Abgrund. Mit voller Schwerkraft raste sie dem Boden entgegen, bis sie im letzten Moment ihren Fall präzise abbremste und unmittelbar neben Warren landete.
    Leblos lag Warren mit dem Gesicht nach unten am Boden. Er atmete in kurzen, flachen Stößen. Kendra packte ihn mit beiden Händen, rollte ihn herum und zuckte zusammen, als sie ein Knirschen hörte. Sein Mund stand offen. Sie hob seinen Kopf an und versuchte, das neuerliche Knacken zu ignorieren, das an ihre Ohren drang. Dann leerte sie den Trank
in seinen Mund. Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab, aber ein großer Teil der Flüssigkeit tropfte sofort wieder aus seinen Mundwinkeln heraus.
    Wieder wölbte und kräuselte sich der Körper des toten Ungeheuers, als wolle das Fleisch aus seiner Hülle brechen. Vanessa zog mit aller Kraft an dem Speer, der sich nur zentimeterweise bewegte.
    »Aus dem Weg, Kendra«, rief Vanessa. »Es ist noch nicht vorbei.«
    Als Kendra sich wieder Warren zuwandte, war er im wahrsten Sinne des Wortes nur noch ein Schatten seiner selbst: Er war praktisch durchsichtig. Sie versuchte, ihn zu berühren, aber ihre Hand griff ins Leere, als bestünde er aus Nebel. Kendra rannte über den Boden und packte das Schwert. Hinter ihr gelang es Vanessa endlich, den Speer herauszuziehen.
    Während Vanessa sich in die Luft schwang, sah Kendra, wie die neunte Version des Wächters Gestalt annahm. Lange Flügel entfalteten sich. Überall auf seinem Rücken sprossen Schlangen, zwölf insgesamt, und drei mächtige Schwänze peitschten durch die Luft. Drei Köpfe brüllten wie aus einer Kehle und verbreiteten einen ohrenbetäubenden Lärm, selbst für Kendra, die hinter der Bestie stand. Die großen Flügel schlugen, dann erhob sich das Tier in die Luft und verfolgte Vanessa.
    Wie versteinert vor Angst starrte Kendra das Ungeheuer an. Von Flügelspitze zu Flügelspitze erstreckte sich das Monstrum über die Hälfte des Gewölbes. Es stieg schnell höher.
    Vanessa hatte keinen Platz mehr, um noch weiter aufzusteigen, also ließ sie sich fallen und schleuderte den Speer auf ihren Verfolger. Die Waffe brachte dem Ungeheuer nicht mehr als einen kleinen Kratzer bei und fiel zu Boden. Alle drei Köpfe schnappten nach Vanessa, aber sie verfehlten ihr
Ziel. Vanessa stieß sich von dem muskulösen Körper ihres Angreifers ab, die Schlangen bissen sie, und sie stürzte taumelnd nach unten. Im letzten Augenblick schaffte sie es noch, sich abzufangen, schlug aber trotzdem ziemlich heftig auf, nur einen Augenblick, nachdem der Speer krachend zu Boden gefallen war.
    Wie Errol vor ihr verlor sie ihren Stab, und er schwebte zur Decke empor. Zitternd kroch sie auf den Speer zu. Sie hatte sich ein Bein gebrochen, das sie jetzt hinter sich herzog. Unterdessen senkte sich die dreiköpfige Bestie mit einem triumphierenden Brüllen auf sie herab. Hinter dem Ungeheuer sah Kendra zwei Gestalten auf sich zufallen.
    Vanessa zog sich an dem Speer hoch und drehte sich in die Richtung der dreiköpfigen Monsterkatze, die direkt vor ihr landete. Die Katze blieb außer Reichweite des Speers und beobachtete Vanessa. Jetzt erst erkannte Kendra Tanu und Coulter, beide Albinos. Sie sanken schnell hinab, und Kendra winkte ihnen mit beiden Armen.
    Aus den drei Mäulern der Bestie spritzte glühend heißer Schleim und bedeckte Vanessa, deren Haut sofort Blasen warf. Tanu landete neben Kendra, riss seinen Tränkebeutel an sich und kippte eine Flasche in seinen Mund. Dann nahm er das Schwert. Vanessa schrie, und Tanu wuchs, und seine Kleider rissen. Er musste mindestens doppelt so groß sein wie zuvor, ein Riese, in dessen Hand das Schwert aussah, als wäre es lediglich ein Messer.
    Zu spät drehte das dreiköpfige Ungeheuer sich um. Hauend und stechend kam Tanu herangestürmt und schlug Flügel und Schlangen ab, noch während die Katze sich mit Zähnen und Klauen wehrte. Tanus mächtiger Arm stach wieder und wieder zu, bis die Bestie zusammenbrach und Tanu, aus bitteren Wunden blutend, über ihr.
    Kendra beobachtete voller Entsetzen, wie der Kadaver des
Ungeheuers zu brodeln begann. Tanu kroch eilig

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