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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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trat mit vor der Brust verschränkten Armen vor die Klasse und musterte die Schüler, als versuche sie, ihre Gedanken zu lesen. »Noch nie in meinem Leben habe ich eine so ungebärdige Gruppe von kleinen Schlangen kennengelernt«, zischte sie. »Wenn es nach mir ginge, würdet ihr alle von der Schule verwiesen werden.«
    Kendra zog die Brauen zusammen. Das sah Mrs. Price gar nicht ähnlich, nicht einmal unter den gegenwärtigen Umständen. Auch ihre Stimme hatte einen anderen Unterton, grausam und hasserfüllt.
    Mrs. Price packte Jonathon Whites Pult an der Schreibplatte.
Er saß wegen wiederholter disziplinarischer Probleme in der ersten Reihe. »Sag mir, kleiner Mann, wer hat diese Reißzwecke auf meinen Stuhl gelegt?« Sie knirschte mit den Zähnen, und an ihrem Hals traten die Adern hervor. Sie sah aus, als wäre sie drauf und dran zu explodieren.
    »Ich … habe nichts gesehen«, stotterte Jonathon. Kendra hatte ihn noch nie so verängstigt gesehen.
    »Lügner!«, brüllte Mrs. Price und hob die Vorderkante seines Pults hoch, so dass es nach hinten umkippte. Die Sitzfläche war direkt am Pult befestigt, weshalb Jonathon hintenüber von seinem Sitz purzelte und sich den Kopf am Pult seines Hintermannes anschlug.
    Mrs. Price ging zum nächsten Pult weiter, zu Sasha Goethe, ihrer Lieblingsschülerin. »Sag mir, wer das getan hat!«, knurrte die offenbar verrückt gewordene Lehrerin. Speicheltröpfchen flogen von ihren Lippen.
    »Ich habe nichts …«, war alles, was Sasha herausbrachte, bevor ihr Pult ebenfalls umgekippt wurde.
    Trotz ihres Schocks begriff Kendra, was vorging. Case hatte Mrs. Price nicht vergiftet. Was immer sie gestochen hatte, hatte sie mit irgendeiner Art Zauber belegt.
    Kendra stand auf und rief: »Es war Casey Hancock!«
    Mrs. Price stutzte und sah Kendra mit zusammengekniffenen Augen an. »Casey, sagst du?« Ihre Stimme war leise und tödlich.
    »Ich habe ihn neben Ihrem Pult gesehen, bevor die Stunde anfing.«
    Mrs. Price kam auf Kendra zu. »Wie kannst du es wagen, die einzige Person in dieser Klasse zu beschuldigen, die keiner Fliege etwas zuleide tun würde!« Kendra wich zurück. Mrs. Price sprach immer noch leise, aber sie war offensichtlich über die Maßen wütend. »Du hast das getan, nicht wahr, und jetzt zeigst du mit dem Finger auf den neuen Schüler,
auf den, der keine Freunde hat. Sehr mies von dir, Kendra. Sehr, sehr mies.«
    Kendra stand jetzt vor der hinteren Wand des Klassenzimmers. Mrs. Price kam näher. Sie war nur vier oder fünf Zentimeter größer als Kendra, aber ihre Finger waren zu Klauen verkrümmt, und ihre Augen brodelten vor Bosheit. Die normalerweise ausgeglichene Lehrerin sah aus, als beabsichtige sie, einen Mord zu begehen.
    Als sie nur noch wenige Schritte von Kendra entfernt war, sprang Mrs. Price los. Kendra wich zur Seite aus und rannte zwischen den Pulten hindurch auf die Tür im vorderen Teil des Klassenzimmers zu. Mrs. Price war direkt hinter ihr, bis Alyssa einen Fuß vorstreckte und die tollwütige Lehrerin der Länge nach hinschlug.
    Kendra riss die Tür auf und fand sich Auge in Auge mit Mr. Ford, dem Direktor, wieder. Hinter ihm stand keuchend Taylor Ward.
    »Mrs. Price ist nicht sie selbst«, erklärte Kendra.
    Kreischend stürzte Mrs. Price sich auf Kendra. Mr. Ford, ein schwerer Mann mit stämmigem Körperbau, fing die irrsinnige Lehrerin ab und presste ihr die Arme an den Körper. »Linda!«, sagte er in einem Tonfall, der die Vermutung nahelegte, dass er nicht glauben konnte, was hier vorging. »Linda, beruhigen Sie sich. Linda, hören Sie auf.«
    »Sie sind alle Maden«, zischte die Lehrerin. »Sie sind alle Vipern. Teufel!« Sie setzte sich weiterhin heftig zur Wehr.
    Mr. Ford sah sich im Raum um und bemerkte die umgeworfenen Pulte. »Was geht hier vor?«
    »Jemand hat eine Reißzwecke auf ihren Stuhl gelegt, und dann ist sie durchgedreht«, schluchzte Sasha Goethe, die neben ihrem umgekippten Pult stand.
    »Eine Reißzwecke?«, wiederholte Mr. Ford, der immer noch versuchte, die sich windende Lehrerin festzuhalten.
Plötzlich riss Mrs. Price ihren Kopf nach hinten und traf Mr. Ford mitten im Gesicht. Er taumelte ein Stück zurück und ließ sie los.
    Mrs. Price stieß Kendra beiseite, rannte zur Tür hinaus und dann den Flur entlang. Der verblüffte Mr. Ford fing unterdessen mit der hohlen Hand das Blut aus seiner Nase auf.
    Auf der anderen Seite des Raums grinste Casey Hancock, der maskierte Goblin, Kendra boshaft an.
     
    Nach ein paar

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