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Die Gespenstergruft

Die Gespenstergruft

Titel: Die Gespenstergruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schweiß strömte über sein Gesicht. Er wußte nicht mehr, wie er sich verhalten sollte.
    Hier kam er nicht weg, seine Mörderin lauerte bereits auf ihn. Für ihn gab es nicht den geringsten Zweifel, daß die Höllengespenster erschienen waren, um ihn zu töten.
    Vom Starren gegen die Decke war sein Hals steif geworden. Er spürte auch genau das Ziehen der Muskeln, und er war einfach gezwungen, den Blick zu senken.
    Er schaute nach unten.
    Nicht auf den Boden der Gruft, sondern einfach nach vorn – und bekam den nächsten Tiefschlag mit.
    Sie standen vor ihm, und sie sahen aus, als hätte sie ein Zeichner einfach in die Schwärze und mit sehr dünnen Pinselstrichen hineingemalt. Walter Cohn konnte nicht genau sagen, wer oder was sie waren. Für ihn jedenfalls waren sie schaurige Wesen, Gespenster, die allerdings mit der weißen Frau keine Ähnlichkeit aufwiesen.
    Es waren dunkle, düstere Gestalten, die sich nur schwach vor dem noch dunkleren Hintergrund abhoben. In dunklen Farben, wie einem tiefen Rot oder einem blassen Violett.
    Männliche und weibliche Gespenster zusammen, verlumpt aussehende Geistwesen mit etwas helleren Gesichtern, die nur beim ersten Hinsehen etwas Menschliches an sich hatten, in der Regel aber nicht mehr als Fratzen waren.
    Verzerrt, bis zur Grausamkeit entstellt, vorhanden und trotzdem auf irgendeine Art und Weise durchscheinend, denn auch auf sie traf der Begriff Gespenster zu.
    Walter Cohn konnte nichts mehr sagen. Er blieb nur hocken, den Rücken gegen die Wand gepreßt, den Atem anhaltend, und er spürte dabei den Druck hinter der Stirn.
    Die Angst nahm zu.
    Sie stieg an wie eine Wassersäule. Sie drückte sich von unten her in die Höhe und überflutete dermaßen stark seine Kehle, daß er es kaum schaffte, Luft zu holen.
    Cohn mußte würgen…
    Über ihm schwebte noch die weiße Frau. Sie war es auch, die mit einer zuckenden Bewegung ihren Mund aufriß, so daß er wieder das schrille Lachen hörte.
    Sie lachte ihn aus.
    Die anderen ebenfalls.
    Walter Cohn aber schrie. Er konnte das Schreien der Gespenster nicht mehr aushalten. Beide Arme hob er an und preßte seine Handballen gegen die Ohren, weil er es einfach nicht mehr hören konnte. Was er da vernahm, war zuviel für ihn.
    Schreien und Kichern!
    Schrill und grausam, eine Folter für seine Ohren und gleichzeitig eine Musik, die sein Ende einläutete…
    ***
    Schon auf der Fahrt zu unserem Ziel hatte uns das ungute Gefühl beide nicht verlassen. Wir ahnten zumindest, daß wir uns auf der richtigen Fährte befanden. Das hat nichts mit in die Zukunft sehen zu können, zu tun, es war einfach die Summe gewisser Erfahrungen, die wir uns im Laufe der Zeit angeeignet hatten.
    Wir würden Erfolg haben, auf welche Weise auch immer. Harry Heister war der Mann, der einiges wußte. Er wohnte zudem nicht einmal weit von unserem Hochhaus entfernt.
    Einen Parkplatz hatten wir für den Rover gefunden und bewegten uns die letzten Yards zu Fuß weiter. Durch eine Luft, die in der Straßenschlucht stand, die drückte und zudem noch von zahlreichen Gerüchen angereichert wurde, die aus irgendwelchen Lokalen und kleinen Imbißbuden nach draußen drangen.
    Die Stadt, die Menschen, einfach alles lechzte nach einem reinigenden Gewitter. Es war unerträglich geworden. Jedes Lebewesen litt, und das Leben in Soho verlief nur im Zeitlupentempo. Alles andere war regelrecht eingeschlafen.
    Das Haus hatten wir schnell gefunden. Es gehörte zu den älteren Gebäuden, zeigte Geschichte, war auch renoviert worden und wurde hoffentlich nicht abgerissen.
    Vor der Haustür blieben wir für einen Moment stehen. Wir schwitzten beide, waren matt und hatten kaum Luft, noch irgend etwas zu sagen.
    Wir konnten uns auch ohne Worte aufeinander verlassen.
    Die Tür war in einem dunklen Rot gestrichen worden. Man hatte auch die Farbe Schwarz mit hineingemischt. Ich sah ein Klingelbrett, suchte nach dem Namen des Fotografen, als die Tür von innen her ziemlich heftig aufgezogen wurde.
    Damit änderte sich alles.
    Schlagartig war unsere Trägheit vorbei. Innerhalb einer Sekunde schalteten wir um.
    Vier Personen standen vor uns.
    Ich nahm – ebenso wie Suko – die Szene innerhalb einer Sekunde in mich auf. Es war für mich wie ein Filmbild, das man uns präsentierte, und die Überraschung lag nicht allein auf unserer Seite.
    Vier Personen, vier Männer!
    Drei davon in Schwarz gekleidet, aber keine Grufties, die sahen anders aus, nicht so hart, so kalt, sondern mehr träumerisch

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