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Die Gezeiten von Kregen

Die Gezeiten von Kregen

Titel: Die Gezeiten von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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deinem Namen!«
    Vielleicht steckt etwas in mir, in dem dummen, dickköpfigen Dray Prescot, das immer wieder dafür sorgt, daß trotz meiner groben Art meine charismatischen Fähigkeiten – die ich verabscheue, aber im Notfall dennoch kaltblütig einsetze – immer wieder zum Durchbruch kommen.
    »Ich bin Vektor Ulanor, Trylon von Frant! Rast! Du wirst es bereuen, daß du ...«
    »Ich bin Dray Prescot, Prinz Majister. Du brauchst dich nicht zu überschlagen oder Angst zu haben, denn du kannst mich nicht kennen. Ich brauche ein Flugboot. Auf der Stelle!« Er starrte mich mit aufgerissenem Mund an.
    »Ich sage das nicht noch einmal!« fuhr ich fort. »Trylon? Als Botschafter in Xuntal? Sehr passend, denn wir achten die Xuntaler. Aber vielleicht bist du die längste Zeit Trylon gewesen, Ulanor. Vielleicht mußt du sogar aus dem Adelsstand Abschied nehmen. Es könnte dazu kommen, daß du dazu eingeteilt wirst Straßen zu kehren – sollte ich gnädig gestimmt sein.«
    Nun, das war wirklich ein schweres Geschütz, das ich ungern auffuhr; schließlich erhielt ich das Flugboot und Vorräte und sagte einem ziemlich erschütterten Trylon Vektor Remberee.
    Während ich schon durch den klaren Himmel Kregens flog, fragte ich mich, was Botschafter Ulanor mit einem Rapa zu schaffen hatte. Die Rapas, Diffs mit Vogelköpfen und gekrümmten Schnäbeln, treten nur selten als Kaufleute auf. Falls hier gefährliche Pläne geschmiedet wurden, mußte ich mich sofort darum kümmern, sobald ich wußte, daß zu Hause alles in Ordnung war. Trylon Vektor hatte mir die Situation in Vallia kurz geschildert. Während meiner Abwesenheit hatte sich offenbar wenig geändert: der Herrscher hielt noch immer seine despotische Hand über das Land und wurde dabei vom Presidio nur wenig behindert, während die Racter noch immer gegen seine Pläne opponierten. Was Valka betraf, so hatte er nichts davon gehört, daß die Insel etwa im Meer versunken wäre.
    Dabei erweckte er den Eindruck, als wäre er sehr erfreut gewesen, hätte meine Insel ein solches Schicksal erlitten.
    Nach dem ersten hitzigen Wortwechsel befolgte er meine Befehle; erst später kamen ihm Zweifel, ob ich wohl ein Betrüger sei. Zum Glück für ihn – mir war es gleichgültig – hatte einer der Pferdeknechte der Botschaft bei einem anderen Herrn in Vondium gedient und mich dort gesehen. Er konnte den Trylon hinsichtlich meiner Identität beruhigen.
    Ich gab den Männern keine Erklärung über meinen Aufenthalt in Xuntal – auch nicht über meine lange Abwesenheit, von der sie wußten. Ich hinterließ die Anweisung, Kapitän Swixonon mit Dank ein angemessenes Fahrgeld mit Bonus auszuzahlen.
    Jetzt raste ich mit dem kleinen Flugboot unter den Sonnen Scorpios dahin.
    Man hatte mir eine behäbige kleine Maschine zur Verfügung gestellt, die nur langsam vorankam. Als Xuntal hinter mir versank, richtete ich mich auf einen langen Flug ein. Pelze schützten mich vor dem Fahrtwind. Nach einiger Zeit tauchten an Steuerbord einige braune Punkte auf, bei denen es sich um die Undurkor-Inseln handeln mußte. Ich flog über die sonnenschimmernde See nach Nordwesten. Die Sonnen gingen unter, und Kregens Hauptmond, die Jungfrau mit dem vielfältigen Lächeln, erschien in rosagoldener Pracht. Einige Wolken schoben sich vor die schimmernde Scheibe, die beinahe voll war, und ich wandte mich erwartungsvoll nach Osten, um einen Anblick zu genießen, der auf der Erde unmöglich ist. Nach kurzer Zeit erschien der vierte Mond, die Frau der Schleier; beide Monde zogen über den Himmel, erfüllten ihn mit ihrem verschwommenen rosa Licht – ein wunderbarer, tröstender Anblick. Später ließen sich zwei von den kleinen, schnellen Monden blicken, als wollten sie mich willkommen heißen.
    Wenn es so weiterging, würde der Flug nach Valka gut anderthalb Tage dauern.
    Die Reise nahm mit alptraumhafter Langsamkeit ihren Fortgang. Je näher ich Valka kam, desto nervöser, desto angespannter wurde ich. Meine Angst wuchs. Alle möglichen schlimmen Gespenster suchten mich heim. Was hatte nicht alles geschehen können, was hatte nicht alles schiefgehen können! Einundzwanzig Jahre! Der Gedanke an die unsichtbaren, nahezu allmächtigen Herren der Sterne, die meine Geschicke lenkten, verursachte mir Übelkeit. Meine Selbstachtung, meine törichten Leistungen schrumpften zur Bedeutungslosigkeit neben ihrer immensen Macht.
    Delia! Sie mußte in Valkanium sein, mußte auf mich warten! Sie würde mir mit ausgestreckten Armen

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