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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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es
geahnt.
    Vielleicht
horchten sie auf das Bersten von Rahmen und Speichen, Blech und Chrom.
    Als sie
abrauschten, prägte er sich das Kennzeichen ein.
    „Williiiii!“
    „Hiiiiier!“
antwortete Klößchen — aus beträchtlicher Entfernung.
    Er war
mindestens 400 Meter weit gelaufen und kam beim Rückweg von der Route ab,
erreichte die Straße nämlich ein Stück weiter vorn, wo er dann rief.
    Wie die
Rohrspatzen schimpften sie auf Jarutzki und seinen Kumpan. Sie radelten das
letzte Stück. Aus der Dunkelheit winkten ihnen die erleuchteten Fenster ihrer
Internatsschule.
    Kaum dass
sie ihre Stahlrosse im Stall hatten, hängten sie sich in der Telefonzelle
,Besenkammer’ ans Rohr.
    Frau
Glockner meldete sich und war erfreut, Tims Stimme zu hören. Sie wollte ihm
Gaby geben, aber der Kommissar wurde gewünscht.
    „Ja, Tim“,
meinte er.
    Tim
berichtete und nannte das Kfz-Kennzeichen des Ganoven-Autos.
    „Jetzt ist
Jarutzki zu weit gegangen“, sagte Glockner grimmig. „Das war ein bewaffneter
Überfall. Sein Komplice könnte ein gewisser Leopold Ufze gewesen sein. Die
Fahndung wird sofort angekurbelt. Der Wagen, Tim, hilft uns leider nicht weiter.
Ich entsinne mich der Nummer. Es ist ein blauer Opel, nicht wahr? Der Wagen
wurde heute nachmittag gestohlen. Wahrscheinlich lassen ihn die beiden irgendwo
stehen.“
    „Die sind
unheimlich scharf auf den Koffer. Da muss wirklich allerhand drin sein.“
    „Morgen
rufe ich Stielke an. Der soll ruhig wissen, wie heiß diese Suppe kocht. Gute
Nacht. Tim.“
    Das
Abendessen war längst vorüber.
    Klößchen
rannte in die Küche, wo er — der Liebling der Köchinnen — einen Berg belegter
Brote ergatterte.
    Zufrieden
fand er sich im ADLERNEST ein und war sogar bereit, seinem Freund einen kleinen
Teil abzugeben.
    Aber der
hatte anderes im Sinn.
    „Wenn wir
nicht endlich zu Gutbrot socken, gibt der uns nie wieder eine Sonderaufgabe.
Wer weiß, was wir dann verpassen. Der Job mit dem Raismeyer-Grab war doch
riesig.“

11. Nur die Creme
kommt
     
    Stielke saß
auf dem zierlichen Sessel, den Marlies Mehmel bereits angewärmt hatte.
    Die
benutzten Likörgläser standen noch auf dem Tisch. Der Totengräber musterte die
grüne Flasche.
    „Wollen Sie
einen?“ fragte Petzolt.
    Aber
Stielke schüttelte den Kopf. Für heute hatte er genug gefeiert. Außerdem war er
wütend. Was dieser Kommissar Glockner sich einbildete! Und diese Gören! Dieser
Tim hatte ihn doch glattweg durchschaut.
    „Sie haben
angerufen, Herr Petzolt. Worum geht’s?“
    Seit ewigen
Zeiten kannten sie sich.
    Als
Arzneimittel-Hersteller hatte Petzolt mit umweltfeindlichen Stoffen gearbeitet.
Rückstände fielen an. Giftige Rückstände. Die vom Gesetz vorgeschriebene
Beseitigung kam teuer. Deshalb hatte sich Petzolt eines großen Teils der Gifte
auf andere Weise entledigt. Dass dabei Bereiche der Umwelt verseucht und
zerstört wurden, interessierte ihn nicht. Wenn es um Mitmenschen oder Tiere
ging, hatte sein Gewissen das Format einer Kichererbse. Riesig war er nur, was
seine Selbstsucht betraf.
    Die
Beseitigung der Gifte hatte er niemandem aus seinem Betrieb anvertraut, sondern
Stielke.
    Der hatte
kassiert und geschwiegen.
    Ertappt
hatte man ihn nie.
    „Stielke,
ich habe einen Auftrag für Sie.“
    „Gern, Herr
Petzolt.“
    „Es geht
nicht um Giftmüll. Damit habe ich nichts mehr am Hut, wie Sie wissen.“
    „Weiß ich,
Herr Petzolt.“
    „Sie sollen
eine Aushilfsarbeit annehmen. Nur für einen Nachmittag.“
    „Wann?“
    „Diesen
Samstag. Da wird noch eine Art Saubermann für eine große Party gesucht.“
    Er nahm die
Tageszeitung vom Schreibsekretär und zeigte ihm das Inserat.
    „Das habe
ich gesehen, Herr Petzolt. Eine Party im Grafen-Schlösschen. Anläßlich des
Altschüler-Treffens. Meinetwegen. Nehmen Sie teil?“
    „Nein. Bin
zwar eingeladen. Aber den Gefallen tue ich ihm nicht, diesem Dreckskerl.“
    „Und was
soll ich dort?“ fragte Stielke. Eine Ahnung beschlich ihn.
    „Zunächst
sollen Sie wissen, was mir die Sache wert ist. 1000 Mark zahle ich Ihnen,
obwohl für mich die fetten Jahre lange vorbei sind.“
    Wenn du
wüsstest, wie reich ich bin! dachte der Totengräber. Aber das erfährst du so
wenig wie andere. Deshalb muss ich so tun, als wäre dein Zubrot mein Glück.
    Er pfiff
etwas verspätet durch die Zähne und leckte sich rasch die Mundwinkel.
    „Dafür,
Herr Petzolt, mache ich alles. Sie sprechen von einem Dreckskerl. Meinen Sie
den Gastgeber, diesen Luckner?“
    „Ich

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