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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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habe
im Leben nie einen schlimmeren Feind gehabt. Jetzt will er die Party benutzen,
um mich vor allen ehemaligen Schülern lächerlich zu machen. 690 000 Mark lässt
er sich das kosten. Aber die Suppe versalze ich ihm. Und Sie müssen mir
helfen.“
    Stielke
schwieg und wartete ab.
    „Was ich
plane“, sagte Petzolt, „gelingt nur, wenn Sie den Job kriegen. Dann sind Sie
bei der Party dabei. Von mir erhalten Sie ein Fläschchen mit einem bestimmten
Inhalt. Um das Zeug anzuwenden, müssen Sie sich eine Gelegenheit verschaffen.
Vor Beginn der Party. Oder in einem unbeobachteten Moment währenddessen. Sie
sprühen, schütten, träufeln die Flüssigkeit über Speisen und in Getränke.
Bestimmt gibt’s eine Bowle (Getränk aus Wein, Sekt und Früchten). Mit
der mischt sich mein Mittel besonders gut. Im übrigen ist es geschmacksneutral.
Niemand wird die Verfeinerung der Speisen und Getränke bemerken, hahah!“
    Dem
Totengräber lief es kalt über den Rücken. „Gift?“
    „Kein
tödliches“, grinste Petzolt. „Ich bin schließlich kein Massenmörder. Selbst ein
Säugling könnte davon naschen, ohne sein Erdendasein vorzeitig abzubrechen.
Aber angenehm wirkt mein XBSV-13-222-L1-TP6 natürlich nicht. Die Gäste werden
sich wundern. Und Luckner ist blamiert bis auf die Knochen. Danach kann er
einladen, wen er will. Kein Mensch wird seine Parties besuchen.“
    „Sie
garantieren mir, dass ich niemanden umbringe?“
    „Sie können
mir glauben.“
    Stielke
nickte. „Und wir halten es wie früher?“
    „Was meinen
Sie?“
    „Damals
hatten wir vereinbart, dass ich Sie als Auftraggeber nenne, wenn ich erwischt
werde.“
    „Sie dürfen
sich nicht erwischen lassen!“
    „Natürlich
nicht. Die Abmachung gilt ja nur für den äußersten Notfall.“
    Petzolt hob
die hageren Schultern. „Was soll’s. Ich kann nicht verlangen, dass Sie alles
auf ihre Kappe nehmen. Im übrigen würde das niemand glauben. Denn Sie haben
kein Motiv.“
     
    *
     
    Sie
verließen das Haupthaus, überquerten den dunklen Schulhof und gingen hinüber
zum Pauker-Silo, dem Wohnhaus der ledigen Lehrer. Auch Gutbrot hatte dort ein
Apartment.
    „Was meinst
du“, fragte Klößchen: „Erzählen wir ihm alles? Auch von Jarutzki, Stielke und
dem Koffer?“
    „Um Himmels
willen, nein!“ antwortete Tim. „Gutbrot pfeift nervlich auf dem letzten Loch.
Der kippt uns um, wenn er das hört.“
    Aus allen
Fenstern fiel Licht. Es war kein Abend für Stadtgänge: zu ungemütlich.
    Also litten
die Buden unter Überfüllung. Zuviele Radios spielten. Zuviele Jungs stritten.
Zuviele versuchten, Streit zu schlichten. Kein Wunder, dass sich die Pauker in
ihrem Silo einigelten und nur schaudernd zu den übrigen Gebäuden hinhorchten.
    Ausgenommen
jene Pauker, die sich als EvD (Erzieher vom Dienst) in die Löwenkäfige
wagen mussten.
    „Morgen ist
Freitag“, sagte Klößchen, „und übermorgen der Tag der offenen Tür. Mir graust.
Immerhin fällt morgen der Unterricht aus. Das ist aber auch das mindeste, was
sie uns als Entschädigung anbieten müssen.“
    „Wir werden
jede Minute nutzen.“
    „Wozu?“
    „Um die
Stielkes zu beschatten.“
    „Meinst du,
das bringt was?“
    „Keine
Ahnung. Aber wir überlassen nichts dem Zufall. Ich hänge mich Stielke an die
Fersen. Natürlich darf ich nicht nah an ihn ran. Deshalb nehme ich dein
Fernglas mit. Vielleicht ertappe ich ihn mit dem Koffer.“
    „Und was
machen die übrigen 75 Prozent der TKKG-Bande?“
    „Ihr
beschattet Frau Stielke. Das ist sicherlich leicht. Vielleicht hat er ihr aufgetragen,
den Koffer in ein noch besseres Versteck zu bringen. Oder sie soll einen Hehler
aufsuchen und was von der Diebesbeute verscheuern. Oder sie macht große
Einkäufe, falls Geld in dem Koffer ist. Dass die Leute bescheiden leben, hast
du gesehen. Als Totengräber ist er bestimmt in einer niedrigen Gehaltsklasse.
Wenn seinesgleichen Kohle haben, fangen sie auch gleich an, damit rumzuwerfen.“
    „Du bist
Menschenkenner“, meinte Klößchen bewundernd.
    Sie standen
noch vor dem Eingang des Pauker-Silos. Aber jetzt sohlten sie rein.
    Gutbrot
empfing sie mit verzweifelter Miene.
    Die
Festvorbereitung überforderte ihn.
    Sein
Schreibtisch war übersät mit Papierkram.
    Um ruhig
arbeiten zu können, hatte er zwei Wollmützen und einen Hut übers Telefon
gestülpt.
    Der Apparat
sah aus, als wäre er erkältet.
    Die Luft
roch nach Tee.
    Als er
ihnen eine Tasse anbot, sagten sie nicht nein.
    Dann
stellte sich heraus, dass er nur

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