Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst
und
gar nicht“, lacht Pröhl. „Sondern umgekehrt. Die Gläser wurden hergebracht. Das
war so: Bin ich doch vorhin ganz hinten in Ladenstraße sieben und sehe, dass im
Regal kein Glas Bockwürste steht. Unmöglicher Zustand! denke ich. Muss
aufgefüllt werden! Ich will also im Lager Bescheid geben und entferne mich ein
paar Schritte. Da fällt mir ein, dass ich die Sülzwurst-Abteilung noch nicht
kontrolliert habe. Gehe also zurück. O Wunder! Plötzlich stehen nicht null,
sondern fünf Bockwurstgläser im Regal. Weit und breit kein Kunde. Außer den
beiden hier. Sofort weiß ich Bescheid. Er oder sie! Einer hat die Gläser
gestohlen. Doch zu Hause hat das Gewissen dem Dieb Höllenqualen bereitet.
Deshalb bringt er die Gläser zurück. Kein Schaden also. Trotzdem leugnen
beide.“ Beppo schraubt ein Glas auf und nimmt eine Bockwurst heraus, die er
Gottfried hinhält. Der rümpft angewidert die Dackelnase und hat null Bock auf
Bockwurst.
„Ich bin
überzeugt“, sagt Pröhl, „Anja ist die Täterin. Aber es fehlt der Beweis.“
„Rochus“,
sagt Beppo, „ ist der Täter. Soweit ist der Fall klar. Und auf keinen Fall
dürfen diese Bockwürste verkauft werden.“
Wie kommt
er darauf?
ENDE
Lösung: siehe Seite 309
Inhalt
1. Tim
zerreißt den Strick
2. Spinner
mit grauem Auto
3.
Unerklärlicher Hass
4.
Geheimnisvoller Bote
5. Verfolgt
bis zur GOLDGRUBE
6. Wer ist
der Alte?
7.
Verstorben
8. Die
Warnung kommt zu spät
9. Dittlers
Typ hat Vorsprung
10.
Abteilung Damenwäsche
11. Die
schöne Denise
12.
Wiedersehen mit Balutzki
13. Ein
großer Betrug
1. Tim zerreißt den
Strick
Vorn — wo
der Waldweg ein Dach hatte aus den langen Ästen der Fichten — näherten sich
Jogger: ein halbes Dutzend in bunter Sportkleidung, mit Stirnbändern und
erhitzten Gesichtern. Dem Dicksten — der zugleich der Langsamste war und
deshalb als Schrittmacher voranlief — hing die Zunge zwischen den Zähnen.
„Da lachen
ja die Waldbewohner“, meinte Klößchen und lenkte sein Stahlross an den Rand des
Wegs.
„Waldbewohner?“
fragte Computer-Karl.
„Füchse,
Zwerge, Tannenmeisen, Rehe, Buntspechte, Feen“, erklärte Klößchen, was er
meinte.
In diesem
Moment merkte Gaby, dass Oskar nicht da war.
Vor wenigen
Minuten hatte sie ihren vierbeinigen Liebling, den schwarz-weißen
Cocker-Spaniel, von der Leine gelassen.
Er wilderte
nicht. Dafür war er zu gutherzig und auch zu ängstlich. Selbst vor Hase und
Rehkitz fürchtete er sich. Trotz seiner neugierigen Nase, mit der er alles
untersuchte — vom leeren Schneckengehäuse, über den verbotenerweise abgeladenen
Unrat bis zum schlafenden Waldarbeiter — trotzdem trabte er im allgemeinen brav
und fußnah neben der TKKG-Bande.
„Oskar ist
weg!“
Gaby
stoppte ihr Klapprad mit energischem Rücktritt.
Tim, der
gerade scharf nachdachte und deshalb ganz durchgeistigt aussah, riss den Blick
von seinem inneren Gedankenbild los und äugte nach vorn.
Bei aller
Hasenherzigkeit Oskars hatte das Schlappohr doch eine ausgeprägte Vorliebe für
Jogger-Waden. Er mochte diese im Zockeltrab schnaufenden Freizeit-Athleten
nicht. Es konnte vorkommen, dass er mit seinen Fleischfresser-Zähnen
blitzschnell und im Vorbeirennen zuschlug.
Tim, den
man früher Tarzan genannt hat, spähte also in die Richtung der Jogger — aber da
war weder Oskar noch ein anderer Hund.
„Dort ist
er nicht“, stellte Tim fest.
Gaby
fuchtelte mit der Hundeleine. „Wenn er einen zwickt, gibt’s wieder Ärger.“
Aber sie
getraute sich nicht, nach Oskar zu rufen. Vielleicht wäre er dann genau im
falschen Moment zwischen den Bäumen und Himbeer-Ranken aufgetaucht, die zu
beiden Seiten des Weges standen.
„Wenn ich
Oskar wäre“, grinste Klößchen, „würde ich mir den Dicken aussuchen. Seine Waden
sind bestimmt wie ein schönes fettes Eisbein. Oder wie Kalbshaxe. Die mit
würziger Soße und dazu einen Berg Spaghetti — das wäre jetzt die richtige
Vorspeise für eine Tafel Schoko.“
„Der Dicke
ist nicht so dick wie du“, sagte Karl.
Die Jogger
nahten. Hinter dem Dicken liefen drei Frauen und zwei Männer. Die jüngste lief
so steif, als wären ihre Knie geschient. Aber riesige Goldohrringe — sogenannte
Kreolen — hüpften im Rhythmus des Schritts.
Tim hörte
die unterschiedlichen Atemgeräusche: hohes Pfeifen, trocknes Japsen, Rasseln
und gestoßenes Keuchen. In allen Mienen stand Leid — bei dem Dicken sogar Verzweiflung.
Aber alle würden heldenhaft
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