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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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bildete sozusagen den Zusammenhalt.
    Die vier
stellten die Drahtesel an den Zaun. Oskar wurde dort fest gebunden. Rübe
flitzte durch die Pforte zur Haustür, sprang daran hoch und bellte.
    Bevor die
vier Freunde klingeln konnten, wurde die Tür geöffnet.
    Eine Frau.
Im nächsten Moment hatte sie Rübe auf dem Arm, und dessen Spezialität — die
Gesichtswaschung per Zunge — fand statt ohne Hemmung.
    „Rübe!“
schluchzte die Frau. „Da... da bist du ja.“
    Sie war in
mittleren Jahren, dunkelhaarig, sonst sicherlich stark geschminkt. Zur Zeit
allerdings nicht, denn sonst hätten Tränen zumindest das Augen-Make up
vernichtet. Sie trug schwarze Hosen und einen roten Pullover.
    Gerötete
Augen! stellte Tim fest. Also Verzweiflung und Schmerz wegen Rübe. Dann fehlte
der nicht erst seit vorhin.
    „Habt ihr
ihn gefunden?“ Sie strahlte die TKKG-Bande an.
    „Haben
wir“, nickte Tim und stellte sich, sowie seine Freunde vor. „Sie sind Frau
Petersen?“
    „Ja. Kommt
bitte rein. Ihr müsst mir erzählen, wohin mein Ausreißer gelaufen ist. Seit
gestern abend suche ich ihn. Die ganze Nacht war ich mit dem Wagen unterwegs.
Das waren die schlimmsten Stunden seit langem.“
    Ihr Häuschen
war innen sehr hübsch, aber einfach. Olga Petersen gehörte offensichtlich nicht
zu den Neureichen aus der Stadt, die in die Natur geflohen waren, sondern zu
den Alt-Bewohnern des Fleckens.
    Im offenen
Fach einer Schrankwand stand das gerahmte Foto eines älteren Mannes. Eine
schwarze Schleife hing über dem Silberrahmen. Olga Petersen war verwitwet, wie
Tim schlussfolgerte.
    Sie hatte
allen die Hand geschüttelt, dankbar und begeistert, nötigte zum Platznehmen,
fragte, wer was trinken möchte — sie hatte Tee, frische Kuhmilch und Limonade —
, stellte Schokoladen-Kekse auf den Tisch — zufällig oder mit sicherem Instinkt
in Klößchens Nähe — und eilte dann in die Küche wegen der Getränke.
    „Ihr
bekommt eine Belohnung von mir, eine finanzielle“, rief sie durch die geöffnete
Tür, während Rübe zwischen den Räumen hin und her lief und närrisch war vor
Freude über den zahlreichen Besuch.
    „Kommt gar
nicht in Frage!“ erwiderte Tim. „Wir nehmen kein Geld. Jedenfalls nicht für
eine Selbstverständlichkeit. Wir sind Tierfreunde.“
    Gaby
fragte, ob sie Oskar hereinholen dürfe. Aber selbstverständlich, sagte die
Frau, und schon kehrte Gaby mit Oskar zurück. Rübe stupste ihn mit der Pfote
an, und beide fegten durchs Haus.
    „Also, wo
war er?“ Olga goss dampfenden Tee ein, für den sich alle entschieden hatten.
    „Um Ihnen
Gram zu ersparen“, sagte Tim, „würden wir die Wahrheit am liebsten
verschweigen. Aber dann bestünde null Chance, den bestialischen Täter ausfindig
zu machen. Denn Sie — wie ich hoffe, können uns einen Anhaltspunkt geben, der
auf die Spur führt. Ohne Umschweife: Rübe scheint einen Feind zu haben, der ihn
— umbringen will.“
    Olga
Petersen erstarrte. Braune Augen blickten von einem zum andern.
    „Wo... habt
ihr Rübe gefunden?“
    „Er war auf
den Bahngleisen festgebunden“, erwiderte Tim. „Im Wald. Etwa 15 Rad-Minuten von
hier. War so auf die Schienen gefesselt, dass er sich nicht rühren konnte.
Oskar hat ihn entdeckt und uns durch sein Gebell aufmerksam gemacht.“
    „Tim musste
den Strick zerreißen“, ergänzte Karl. „Den Strick, den Rübe eben noch umhatte.
Aber da war der Zug schon auf wenige Meter heran. Eine Sekunde später — und aus
wär’s gewesen. Tim, zeig mal deine Hände! Na, los! Du bist zu bescheiden. Ehre,
wem Ehre gebührt.“ Und zu Olga Petersen: „Tim ist es peinlich, wenn man wegen
seines Einsatzes was hermacht. Aber ich finde, es muss gesagt werden.“ Tim
schob die Hände unter den Tisch und setzte eine brummige Miene auf.
    Doch Olga
ließ sich nicht abhalten. Sie fasste ihn am Arm und zog eine Hand hervor.
    „Das...
sieht ja schlimm aus. Aber diesen Strick — kann man den denn zerreißen?“
    „Tim
kann’s“, grinste Karl.
    „Frau
Petersen“, sagte Tim, „überlegen Sie bitte: Wer will Ihnen oder Rübe übel? Wer
ist dazu fähig, diesen entzückenden Hund so grausam in den Tod zu schicken? Man
muss schon sagen: ihn hinrichten zu lassen durch ein Nahverkehrsmittel der
Deutschen Bundesbahn.“ Rübes Frauchen atmete schwer. „Da brauche ich nicht
lange zu überlegen. Mein Nachbar in dem kleinen Haus dort — wir leben seit
langem auf Kriegsfuß. Der Kerl lässt keine Gelegenheit aus, mir das Leben
schwer zu machen. Seit ich

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