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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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das Telefon.
     
    *
     
    Sabine
Weber wartete beim Rasthaus. Der Rucksack lehnte an ihrem linken Bein. Die
Umhängetasche drückte schwer auf die Hüfte. Kein Wunder, denn in der Tasche
steckten Sabines Dienstpistole und das kleine Sprechfunkgerät.
    Ein weißer
BMW hielt neben der jungen Frau. Sie stieg ein.
    „Schluss
für heute, Kollegin“, sagte Kommissar Glockner. „Auch der tüchtigste Lockvogel
muss mal ausspannen.“
    „Ach, Herr
Glockner“, seufzte Sabine, „es ist wirklich ermüdend. Ich bin ja gern der Köder
für den Spinner. Nur leider kommt nichts dabei raus. Das heißt... eben, bei dem
letzten, hatte ich das Gefühl, er könnte es sein. Aber dann war es doch wieder
nichts. Nur einer von vielen in einem grauen Ford. Wie geht’s eigentlich der
Gaby?“
    „Prächtig.“
Glockner lächelte, während er mit der jungen Kriminalinspektorin zur Großstadt
zurückfuhr. „In der Schule macht sie sich bestens. In der Freizeit hängt sie
mit ihren Freunden zusammen.“
    „Gehen die
noch immer auf Verbrecherjagd?“
    „Leider ja.
Das heißt, unter Tims Führung stellen sie sich äußerst geschickt an. Zugestoßen
ist ihnen noch nichts, obwohl ich oft gar nicht daran denken darf, in welche
Gefahren sie sich begeben. Auf ihre Weise ist die TKKG-Bande manchmal erfolgreicher
als unsereins.“

4. Geheimnisvoller
Bote
     
    Olga
Petersen wusste, dass Hugo Dittler nicht zu Hause war. Also hatte er nicht
gesehen, wie die TKKG-Bande Rübe zurückbrachte.
    „Am
Samstagvormittag“, sagte Olga, „fährt er meistens in die Stadt. Aber er bleibt
nie lange. Bald müsste er zurücksein.“
    Tim stand
am Fenster und sah durch die Gardine zu dem verwahrlosten Häuschen hinüber. Im
Garten wuchs seit Jahren alles wild durcheinander: Ziersträucher, kleine Bäume,
der Rest einer Hecke. Ein Elefant konnte dort anpirschen, ohne bemerkt zu
werden.
    „Ich sehe
mich mal um“, sagte Tim, „solange er nicht da ist. Vielleicht entdecke ich ein
Stück von dem Strick. Das wäre dann fast ein Beweis. Besonders, wenn die
Schnittstellen zusammenpassen.“
    „Mach nur!“
krähte Klößchen. „Wir sind hier bestens versorgt. Sie erlauben doch, Frau
Petersen, dass ich bei den Keksen noch mal zugreife?“
    „Nur zu!“
lachte sie. „Ich freue mich, dass es dir schmeckt.“
    Oskar und
Rübe wollten mit, als Tim aus dem Haus trat. Aber er schob sie hinter die
Eingangstür zurück.
    Es war
kühler geworden. Graue Wolken am Himmel. Die Sonne versteckte sich. Aprilwetter
halt. Alle fünf Minuten was anderes.
    Tim blickte
umher. Niemand war in der Nähe. Die Breite beider Gärten trennte die Häuschen.
Tim lief zum Zaun und flankte hinüber. Für einen Moment drehte er sich um.
Neben der Gardine am Fenster zeigte sich eine winkende Hand. Da ein gelber
Pulloverärmel dazu gehörte, musste es Klößchen sein.
    Tim
durchquerte Dittlers Garten, wo tatsächlich eine Pflanze die andere erstickte,
blickte beim Haus in alle Fenster, sah aber nicht viel. Außer Gardinen. Hinter
ihnen ahnte man dumpfe, ungemütliche Räume. Von den Fensterbrettern blätterte
die Farbe ab. Die Klinke der Haustür war verbogen. Neben dem Haus gab’s eine
leere Garage. Sie stand offen. An der Rückwand lagen gestapelte Winterreifen.
Auf einem Regal an der Seite reihte sich allerhand Krimskrams.
    Waren dort
Bindfäden, Stricke?
    Tim sah
nach. Er sah Werkzeug, einen Schuhkarton mit Nägeln, Putzlappen, eine gefaltete
Plastikplane und zwei Stapel alter Zeitungen.
    Kein
Strick.
    Naja dachte
Tim. So blöd wird Dittler auch nicht sein. Sicherlich hat er Rübe gestern abend
beim Herumstromern erwischt. Der kleine Kerl ist noch zutraulich, ahnt ja
nichts von der Schlechtigkeit des Nachbarn. Zack, bindet Dittler ihm die
Schnauze zu. Und Rübe bleibt bis vorhin im Keller. Dann rein in den Kofferraum
und ab über die Forststraße bis in die Nähe des Tatorts. Ein Stück querwald —
und die letzte Phase des Mordanschlags beginnt. Dann fährt Dittler in die Stadt
— und sein Alibi stimmt.
    Tim trat
aus der Garage.
    In der
nächsten Sekunde hechtete er geduckt zur Seite und hinter einen Stapel
verrotteter Holzbohlen.
    Ein
Radfahrer hatte Dittlers Einfahrt fast erreicht.
    War’s der
Verdächtige selber?
    Nein. Kein
Mittelscheitel, kein schiefes Gesicht.
    Der Typ,
der jetzt an der Pforte neben der Einfahrt von seinem klapprigen Drahtesel
stieg, mochte 20 sein, hatte ein erhitztes Pickelgesicht und abstehende Ohren.
Groß war er, mit abfallenden Schultern. Der Blouson war zu

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