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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Paula gefahren.“
    „Hast du
Alkohol getrunken?“
    „Wie...
soll ich die Schmerzen... sonst aushalten?“
    „Geh zum
Arzt.“
    „Jaja.“
    „Was wollte
der Kerl?“
    „Alles
wissen... wollte er. Wie du.“
    „Und?“
    „Habe...
ihm alles gesagt. Weiß aber nicht, weshalb... er so rabiat wurde. Vielleicht...
als Strafe.“
    „Hast du
auch Petra erwähnt?“
    „Ja.“
    „Aber nur
den Namen Petra?“
    „Mehr weiß
ich ja nicht.“
    „Um jeden
Irrtum auszuschließen: Der Kerl ist mittelgroß stämmig, kahl, trägt einen
grauen Anzug mit Weste und schwarze Krawatte.“
    „Phantastisch,
wie... du den kennst. Bitte, schlag... ihn tot.“
    „Geh zum
Arzt!“ wiederholte Tim seine Aufforderung und hängte ein.

9. Dittlers Typ hat
Vorsprung
     
    Es war noch
weit bis zum Bonifaz-Weg. Die halbe Stadt lag vor ihnen. Tim wäre am liebsten
gespurtet. Der Detektiv hatte Vorsprung. Und der wuchs. Mit seinem Wagen, dem
grauen Ford, war der Kerl schneller. Ein Verhängnis!
    Klößchen,
der ein halbes Pfund Schoko-Kekse und fünf Schinkenbrote im Magen mit sich
schleppte, fiel zurück. Das Tempo war zu scharf.
    Er habe
Seitenstechen, schrie er wütend. Und überhaupt! Das sei ja kein Wochenende,
sondern unmenschliche Schinderei.
    „Wartet auf
ihn“, sagte Tim über die Schulter hinter sich. „Ich setze mich ab. Ich spurte.
Jede Minute ist jetzt äußerst kostbar.“
    Über den
Lenker gebeugt, sauste er los.
    An der
Brimmbach-Allee wäre er beinahe falsch abgebogen, weil die Rechtskurve sich so
gut fuhr. Dann war er hinter dem Güter-Bahnhof, und von dort bis zum Schwimmbad
WASSERROSE brauchte er nur knapp drei Minuten. Am Parkplatz, wo bei schönem
Sommerwetter Raumnot herrschte, begann der Bonifaz-Weg: eine schmale Straße
ohne Gehsteig, mit Reihen- und Doppelhäusern, jahrzehntealten Siedlungsbauten
und kleinen Gärten, in denen so mancher Blumen- und Küchenbeet-Freund sein
privates Paradies angepflanzt hatte.
    Nr. 33 war
die linke Hälfte eines dreistöckigen Siedlungshauses mit zwei Eingängen und
einer Durchfahrt zum Hinterhof.
    Tim kurvte
in die Durchfahrt und hätte beinahe eine junge Frau umgefahren.
    Sie hatte
Lockenwickler im dunklen Haar, trug einen Kittel aus Jeans-Stoff und stopfte
Plastiktüten mit Abfall in eine Mülltonne, die schon bis obenhin voll war.
    „Nicht so
eilig, Richard. Ist ja lebensgefährlich.“ Dann sah sie, dass es nicht Richard
war, sondern ein hier gänzlich Unbekannter. Aber sie hielt es nicht für nötig,
den Irrtum aufzuklären, sondern wippte nur mit der Zigarette, die ihr im linken
Mundwinkel hing. Das wirkte wie Achselzucken.
    „Entschuldigung!“
sagte Tim. „Tut mir leid. Hoffentlich habe ich Sie nicht erschreckt. Aber seit
ich für die Landesmeisterschaft trainiere, bin ich immer voll auf Tempo. Kann
ich Ihnen helfen? Wenn Sie die Tüte andersherum reindrücken, geht’s noch.“
    Die Frau
probierte es und konnte den Deckel der Tonne schließen.
    „Bist du
bei der Müllabfuhr?“
    Tim
grinste. „Das nicht, aber technisch begabt. Können Sie mir sagen, wo Herr
Norbert Hagen wohnt?“
    „Ich kann’s
dir sagen. Aber es wird dir nichts nützen. Seine Adresse ist der Waldfriedhof.“
    „Was? In
seinem Alter noch als Friedhofsgärtner? Oder jobbt er als Sargträger?“
    „Er ist
gestorben.“
    Tim nickte
ernst. „Im hohen Alter passiert das häufig. Ein unabänderliches Schicksal.“ Er
seufzte. „Zu dumm. Es geht nämlich um eine Auskunft, die sich meine Großmutter
von Norbert Hagen erhofft. Sie hat ihn gekannt, leider dann aus den Augen
verloren. Aber vielleicht weiß die Petra Bescheid?“
    Erwartungsvoll
sah er die Frau an.
    Sie wischte
ihre Hände am Kittel ab.
    „Woher soll
ich wissen, ob Petra Bescheid weiß.“
    „Ich meine
Norbert Hagens Enkelin.“
    „Na, klar!
Er hatte nur die eine Petra Kurzameter. Die ist heute sehr gefragt. Du bist
schon der zweite.“
    „Gefragt?
Ach, hat sich noch jemand nach ihr erkundigt?“
    „Dein Großvater
war das jedenfalls nicht, sondern ein Herr im grauen Auto.“
    Tim
verzichtete auf Fisimatenten (Winkelzüge).
    „Kennen Sie
Petras Adresse?“
    Die Frau
musterte ihn nachdenklich.
    „Das rote
Backsteinhaus am Ende der Straße — rechts.“
    Tim öffnete
den am unteren Rahmenrohr seines Rennrades angebrachten
Kleinteil-Plastikbehälter. Er enthielt außer Heftpflaster und einem
ungebrauchten Stirnband einen alten Kugelschreiber und einige Blätter von einem
Notizblock.
    Die Frau
schlurfte zum Hof und verschwand hinter

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