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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Zwei Türen links führten in ein
kleines Bad und eine noch kleinere Küche, wo Scherben den gefliesten Boden
bedeckten. Mindestens zwei Schüsseln und etliche Teller waren bei der
Durchsuchung zerbrochen. Petra würde begeistert sein.
    Tim warf einen
Blick ins Schlafzimmer — eine Kammer, die mit dem schmalen Bett und einem
Schrank völlig überfüllt war. Auch hier chaotische Unordnung. Tim grinste. Der
Detektiv hatte überall gesucht. Hatte sogar den Teppich aufgerollt und die
Matratze aus dem Bett gezerrt. Es konnte bedeuten, dass er nichts gefunden
hatte, der rücksichtslose Typ.
    Es sei
denn, dachte Tim, Dittlers zweite Brieftasche samt dem Sparbuch befand sich
hier im allerletzten Versteck und der glatzköpfige Plattfuß hatte doch noch
Glück gehabt. Das wissen wir erst, wenn wir mit Petra gesprochen haben. Also
hin zum Kaufhaus!
    Mit dem
Basketball-Stiefel stieß er gegen einen silbernen Bilderrahmen. Er war leer.
Tim hob ihn auf. Offensichtlich hatte der Rahmen ein Foto enthalten. Hatte der
Detektiv es herausgenommen? Tim überlegte. Wen zeigte das Foto? Interessierte
sich der Glatzkopf für Petras Herzallerliebsten? Bestimmt nicht. Aber wenn
Petra auf dem Foto zu sehen war? Wenn aus einem Vermerk auf der Rückseite
hervorging, dass es sich um sie — um Petra — handelte — und nicht um die
Freundin XY? Dann machte es Sinn, dass der Typ sich das Konterfei krallte, denn
jetzt weiß er, wie sie aussieht. Vielleicht sockte er bereits durchs Kaufhaus
und suchte nach ihr.
    Tim jagte
die Treppe hinunter.
    Die Frau
war nicht mehr zu sehen, und die Staubwolke vor dem Hauseingang hatte sich
gelegt. Tim machte einen langen Schritt über die Fußmatte, nahm seinen
Drahtesel, der an der Wand lehnte, und eilte zur Straße.
    Seine
Freunde nahten in der Ferne. Sie fuhren im Gänsemarsch und hatten den
Hinweiszettel offensichtlich gefunden.

10. Abteilung
Damenwäsche
     
    Das
Kaufhaus Billstock liegt in der Fußgängerzone, hat graue Fassaden und
ebensolche Seitenflächen, außerdem ein Flachdach über der sechsten Etage. Die
halbe Stadtbevölkerung flutet hier täglich durch die breiten Portale, und die
Zahl der Angestellten geht sicherlich in die Hunderte.
    „Wenn wir
jede jüngere Verkäuferin fragen, ob sie Petra Kurzameter heißt“, meinte
Klößchen, „sind wir bis morgen abend beschäftigt.“
    „Das wäre
ja auch schwachsinnig“, erwiderte Tim. „Wir probieren es zuerst bei der
Auskunft und — falls das nichts bringt — im Personalbüro.“
    Karl und
Klößchen blieben bei den Tretmühlen. Oskar, der inzwischen recht müde war,
setzte sich dazu.
    Tim nahm
Gaby bei der Hand und zog sie zu dem Auskunftschalter, den man gleich hinter
dem Haup teingang aufgestellt hatte. Eine Dame mit Hornbrille saß dort, bewegte
sich kaum, wandte nur wenig den Kopf in Richtung der Frager und erklärte
mindestens 300mal am Tag, dass die Abteilung für Herren-Unterwäsche sich im
dritten Stock befinde. Selbstverständlich konnte man das auch großen
Hinweistafeln entnehmen, aber das merkten nur die ganz Schlauen unter den
Kunden.
    „Hier
arbeitet eine junge Dame namens Petra Kurzameter“, sagte Tim. „Wissen Sie, wo
wir sie finden können?“
    „Dritter
Stock, Abteilung Miederwaren und Damenwäsche.“
    „Donnerwetter!“
staunte Tim. „Wissen Sie das von jedem Mitarbeiter?“
    Die Frau
lächelte. „Zufällig kenne ich Fräulein Kurzameter persönlich.“
    Sie benutzten
die Rolltreppe, wo es drangvoll eng war wegen der vielen Kunden. Die meisten
wirkten abgehetzt, hatten wahrscheinlich den ganzen Tag im Büro gesessen und
erledigten jetzt noch die Einkäufe.
    Im dritten
Stock übernahm Gaby die Führung. In der Abteilung für Damenwäsche hielt sich
kein einziger Mann auf, und für einen Moment hätte Tim sich beinahe geniert.
Aber dann dachte er: Was soll ‘s! Bin ja amtlich hier und nicht, um diese
duftigen Sachen zu bewundern. Tragen das wirklich alle Frauen? Würde ich nur
bei den wenigsten vermuten. Irrer Aufwand für Textilien, die ohnehin niemand
sieht!
    Gaby hatte
sich an eine ältere Verkäuferin gewandt, erhielt Auskunft und wurde in den
Hintergrund verwiesen, wo sich die Umkleidekabinen befanden.
    Tim
trottete hinterher.
    Bei den
Kabinen war zur Zeit nichts los. Null Kundin. Zwei Verkäuferinnen langweilten
sich.
    Die eine
stand hinter einem Wühltisch mit Badewäsche und biss soeben verstohlen von
einer Banane ab.
    Die andere
kam Gaby entgegen, vermutete wohl in ihr eine Kundin.
    „Sind Sie
Fräulein

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