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Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Titel: Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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ein Stelldichein mit einem Mann hattest!“
    Der Vorwurf ließ Florentine erröten.
    „Und wenn schon, da ist doch nichts dabei!“, versuchte sie die Sache herunterzuspielen. „Das ist einer von Lady Gillians Brüdern. Ich habe selbst gehört, wie Lady Beata ihn mit Gildal angesprochen hat!“
    Diese Erklärung hatte bei Florinda nur einen sehr kurzen Moment Bestand. Denn ihr war die Formulierung bei diesem Satz keineswegs entgangen.
    „Lady Beata hat ihn mit Gildal angesprochen, Florentine? Das heißt, dieser Ritter wurde dir noch nicht einmal offiziell vorgestellt?“
    Warum musste Florinda nur so genau hinhören? Florentine setzte zu einer Verteidigungsrede an.
    „Lady Beata kennt ihn und als ein Gildal, muss er ein Verwandter von Lady Gillian sein. Sicher einer ihrer Brüder, der zur Geburt angereist ist!“
    Florinda schüttelte den Kopf. „Du weißt also nicht wirklich, wer er ist und triffst dich mit ihm? Findest du nicht, dass das unangebracht ist?“
    „Aber er ist lustig und auch ganz charmant“, verteidigte sie sich. Und in Gedanken ging sie die Streitgespräche durch, die sie sich mit dem Ritter schon geliefert hatte. So viel Spaß hatte sie ihr ganzes Leben lang noch nicht gehabt.
    Florinda wusste nicht wirklich, was sie davon halten sollte. „Weiß er wer du bist?“
    „Wie meinst du das?“, stellte sich ihre Schwester dumm. Was eigentlich schon Antwort genug war. Aber Florinda wollte es genau wissen.
    „Hast du ihm gesagt, dass du ein Drilling bist?“
    Diese Frage wurde gar nicht beantwortet.
    „Also nicht!“
    Was sollte sie jetzt tun? Florentine sagen, dass ihr Verehrer sich auch mit Flora traf? Das wäre sicher zu niederschmetternd. Aber etwas musste sie unternehmen. Und dabei würde es nicht einmal eine große Rolle spielen, ob dieser Ritter wusste, dass er sich mit zwei Mädchen traf oder nicht.
    Oh verdammt! Warum musste ausgerechnet sie dieses Schlamassel ausbaden? Ihre Schwestern würden sie rädern und vierteilen, wenn sie je von dieser Sache erfuhren. Nein! Sie würden sich gegenseitig umbringen, wenn sie je herausfanden, dass sie sich mit demselben Mann trafen.
    Vielleicht war ja noch etwas zu retten, wenn Flora keine romantischen Gedanken mit diesem Ritter verband. Aber dazu musste sie erst mit ihr sprechen. Sie hoffte darauf, dass Flora sich nur harmlos unterhalten hatte. Denn nichts war schlimmer, als zu sehen, wie sich ein Mann mit zwei Schwestern traf.
    „Florentine, warte doch bitte in unserem Zimmer auf mich und Flora. Wir müssen einen neuen Plan machen, wer sich die nächsten Tage mit Lady Beata beschäftigt. Gestern hat es irgendwie nicht so richtig geklappt“, versuchte Florinda ihre Schwester aus dem Weg zu räumen. Sie wollte ihre weiteren Nachforschungen machen, ohne dass Florentine etwas davon mitbekam.
    „Ich weiß, ich war gestern dran, aber Lady Beata ist so anstrengend“, ließ sich Florentine sofort auf dieses Thema ein. Wenn sie über Sir Ranulfs Schwester sprachen, war erst einmal Thomas vergessen.
    „Wir sprechen nachher darüber, wenn ich Flora aufgetrieben haben. Also lauf nicht weg, bis wir alle drei zusammen sind!“
    Florinda hoffte, dass ihre Schwester auf sie hörte.
    Leider verlief auch ihre Suche nach Flora nicht eben einfach. Aber schließlich fand sie sie in der Küche der Burg, wo sie sich die Zubereitung einer bestimmten Brotsorte zeigen ließ.
    Florinda versuchte sich in Geduld und wartete, bis die Köchin mit ihrer Unterweisung fertig war, ehe sie Flora nach draußen in den Hof zog. Hier herrschte mittlerweile reges Treiben, so dass sie sich für ein ruhiges Gespräch in einen kleinen Schuppen zurückziehen mussten.
    „Ich habe dich gesehen, Flora!“, kam Florinda gleich auf den Punkt.
    „Das nehme ich doch stark an, sonst hättest du mich kaum hier hineinzerren können!“
    Diese Antwort zeigte, dass sich Flora bis jetzt noch nicht bewusst war, wovon ihre Schwester eigentlich sprach. Also wurde sie deutlicher.
    „Ich habe dich mir einem Ritter gesehen! Ihr habt Euch wie ein verliebtes Paar an den Händen gehalten!“
    In Floras Augen leuchtete etwas auf. War sie verliebt? Ach du liebe Zeit! Sollte das hier wirklich der Fall sein, dann wurde das Problem immer größer. Zwei ihrer Schwestern, verliebt in ein und denselben Ritter!
    „Sag mir, was du von diesem Kerl weißt, Flora!“
    „Du brauchst dir wirklich keine Gedanken zu machen, Florinda“, versuchte Flora ihre Schwester von der Harmlosigkeit der Sache zu überzeugen.

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