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Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Titel: Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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war.
    Diese unerwartete Nähe verursachte bei dem Mädchen Herzklopfen, was sie zu ignorieren versuchte. „Sicher mögt Ihr mich!“, nickte Florentine. „Wer würde auch sonst so viel Höflichkeit aufbringen, Eurem endlosen Geleier zuzuhören?“
    „Wenn Ihr so weiter macht, Lady Flo, dann habt Ihr bis zum Abend mein Herz ganz und gar gewonnen!“ erklärte Thomas, hob eine ihrer Hände an seine Lippen und hauchte einen Kuss darauf. Dem intensiven Blick, den er ihr dabei schenkte, konnte sie sich nicht entziehen.
    Theo kam genau in dem Augenblick an der offenen Türe des Wohnraumes vorbei, als sein Bruder Thomas sich zu dem Mädchen hinunter beugte.
    Er schüttelte den Kopf. Was war nur mit seinen Brüdern los? Sie waren noch keine 24 Stunden auf Ravenwood und tändelten schon mit Mädchen herum. Unmöglich die beiden! Wann hatten sie sich zu solchen Schürzenjägern entwickelt? Er sollte definitiv öfter einmal seine Bilder, Bilder sein lassen. Wer weiß, was ihm sonst noch alles entging.
    Kopfschüttelnd wollte er seinen Weg fortsetzen, als er noch einen Blick auf das Mädchen erhaschte, dem Thomas da den Hof machte. Irrte er sich, oder hatte er nicht gerade noch genau dieselbe Maid zusammen mit Thad gesehen? Händchenhaltend, wohlgemerkt! Bemühten sich Thomas wie auch Thad um dieselbe junge Lady oder spielten sie das Spiel Bäumchen wechsle dich?
    Ihm konnte das ja eigentlich egal sein. Aber er fand es nicht fair, jemanden so hinters Licht zu führen. Wenn sich die Kleine verliebte, würde das ein großes Geschrei geben, sollte sie dahinter kommen, dass zwei Brüder mit ihr gespielt hatten.
    Vielleicht sollte er dazwischen gehen. Oder auch nicht! Er war nicht für das verantwortlich, was sich die beiden bei einer solchen Aktion einbrockten. Auch wenn es ihn wunderte, dass gerade Thad bei so etwas mitmachen sollte. Er war eigentlich der Vernünftigste und Besonnenste von ihnen. Aber vielleicht brauchte er auch nur einmal ein wenig Ablenkung, nach dem Ärger, den ihm Luther die letzten Monate mit seinem Protest beschert hatte.
    Er jedenfalls wollte nicht in dieses Spiel mit hinein gezogen werden. Darum sah er zu, dass er so schnell es eben ging, das Weite suchte. Er wollte nicht von der Maid, mit der Thomas schäkerte, entdeckt werden.
    Dass er, alleine seines Aussehens wegen, schon in diese Geschichte verstrickt war, darauf kam Theo gar nicht. Er wollte nur seine Ruhe haben, aber das Glück war ihm in dieser Hinsicht nicht hold. Denn der Rückzugsort, den er sich ausgesucht hatte, war nicht so leer und friedlich, wie er sich das erhofft hatte. Kaum saß er entspannt auf einer Bank im Burggarten, wurde er auch schon das Opfer einer Verwechslung.
    „Ihr schon wieder, Gildal!“, wurde er ziemlich rüde dabei unterbrochen, die Morgensonne zu genießen.
    Eine ältere Dame, an die sich Theo dunkel erinnern konnte, baute sich vor ihm auf; Ravenwoods Tante! Auf Gillians Hochzeit war sie ausgesprochen freundlich gewesen, aber jetzt sah sie eher so aus, als würde sie sich gewaltig über etwas ärgern.
    Nun, vielleicht nicht über etwas, sondern über jemanden. Und so wie sie ihn ansah, war er der Auslöser ihres Unmuts. Nur war sich Theo keiner Schuld bewusst. Er hatte schließlich seit der gestrigen Ankunft nicht viel mehr getan, als seine Schwester und seinen Schwager zu begrüßen. Und essen und schlafen gehörten auch nicht gerade zu den Tätigkeiten, die den Unmut von irgendjemanden entfachen würden.
    „Lady Beata, ich freue mich Euch wiederzusehen“, versuchte er sich mit freundlicher Höflichkeit.
    „Ha! Heuchler!“ Die Lady war nicht gerader sanfter Natur.
    „Ich bitte um Verzeihung?“
    Das sollte eine Frage nach dem Sinn dieser Beschimpfung sein, wurde jedoch nicht so aufgefasst.
    „Lernt Manieren, Gildal, dann braucht Ihr Euch nicht zu entschuldigen! Und glaubt nicht, ich hätte nicht gesehen, dass Ihr zusammen mit Lady Flo auf die Burg zurückgekommen seid! Meine Augen sind noch scharf genug, um meinen Schützling zu erkennen, wenn ich sie sehe!“ Lady Beata fixierte Theo böse. „Und Euch auch, Gildal! Ihr wurdet dem Mädchen noch nicht einmal vorgestellt und treibt schon Eure Spielchen mit ihr. Aber Ihr könnt sicher sein, dass ich dem einen Riegel vorschieben werde!“
    Endlich verstand Theo, um was es hier ging. Thad hatte mit dieser offenen Händchenhalterei die Aufmerksamkeit dieser Lady geweckt. War sein Bruder nicht klüger, solche Dinge nicht in die Öffentlichkeit zu tragen?
    Eigentlich

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