Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
Wenn alles gut geht, wird er in der Zukunft vielleicht wieder deine Hilfe benötigen. Fürs Erste bittet er dich nur um eines.«
    »Ja?«
    »Du sollst dafür sorgen, dass die Wache den Leichnam der Mörderin findet. Und dass man auch ihr Messer bei ihr findet.«
    Cery lächelte. »Das kann ich tun.«
     
    Durch das Fenster seines Büros sah Lorlen, dass Akkarin noch immer in derselben Haltung verharrte wie zuvor. Er schüttelte den Kopf. Irgendwie brachte Akkarin es immer noch fertig, würdevoll und selbstbewusst zu wirken, obwohl er, an einen der hohen Masten gelehnt, auf dem Boden der Arena saß und zwanzig Magier um ihn herum standen und ihn beobachteten.
    Lorlen drehte sich um und ließ den Blick durch sein Büro wandern. Balkan ging in der Mitte des Raums auf und ab. Lorlen hatte den Krieger noch nie so erregt gesehen. Einige Zeit zuvor hatte Balkan etwas von Verrat gesagt. Das war verständlich. Lorlen wusste, dass der Krieger stets große Achtung vor Akkarin gehabt hatte.
    Sarrin saß auf einem der Stühle und blätterte in einem der Bücher aus Akkarins Truhe. Sie waren zu dem Schluss gekommen, dass einem von ihnen gestattet werden sollte, die Bücher zu lesen, obwohl das allein schon ein Verbrechen war. Sarrins Gesicht spiegelte eine Mischung aus Grauen und Faszination wider. Gelegentlich murmelte er leise vor sich hin.
    Vinara stand schweigend vor den Regalen. Sie hatte Akkarin zuvor als Ungeheuer bezeichnet. Balkan hatte ihr daraufhin ins Gedächtnis gerufen, dass sie noch nicht mit Sicherheit wussten, ob Akkarin etwas Schlimmeres getan hatte, als Bücher über schwarze Magie zu lesen. Er hatte Vinara nicht überzeugen können.
    Als die Rede jedoch auf Sonea kam, wirkte sie bekümmert und unsicher.
    Lorlen betrachtete die Dinge auf seinem Schreibtisch: Splitter zerbrochenen Glases, eine halb geschmolzene silberne Gabel und eine Schale, die mit getrocknetem Blut überzogen war. Die anderen waren immer noch verwirrt über diese Ansammlung von Gegenständen. Die kleine Kugel aus Glas, die sie auf dem Tisch gefunden hatten, hatte Lorlens Vermutung bestätigt. Hatte Akkarin einen weiteren Ring wie den Lorlens geschaffen, oder hatte er Sonea gelehrt, wie man diese Ringe fertigte?
    Wie Sonea hatte sich Akkarin geweigert, irgendwelche Fragen zu beantworten. Er wollte warten, bis die gesamte Gilde sich zu der Anhörung versammelte, bevor er eine Erklärung abgab. So viel zu seinem Versprechen, mit ihnen zusammenzuarbeiten.
    Das ist ungerecht, ging es Lorlen durch den Kopf. Er dachte über den Ring in seiner Tasche nach. Akkarin hatte Lorlen angewiesen, ihn vom Finger zu nehmen, ihn jedoch stets bei sich zu tragen. Wenn Sarrin seine Lektüre fortsetzte, würde er von diesen Ringen erfahren und erkennen, was Lorlen am Finger getragen hatte. Lorlen hatte es erwogen, sich des Rings vollends zu entledigen, aber er war sich der Vorteile bewusst, die es hatte, diese Verbindung zu Akkarin aufrechtzuerhalten. Sein ehemaliger Freund schien geneigt, sich ihm anzuvertrauen. Der einzige Nachteil seiner Entscheidung war der, dass Akkarin Lorlens Gespräche belauschen konnte, wenn dieser den Ring trug, aber das stellte nur noch ein minderes Problem dar. Lorlen konnte Akkarin aus jedem Gespräch ausschließen, indem er den Ring einfach abnahm.
    Akkarin wollte geheim halten, dass Lorlen schon früher von seinem Interesse an schwarzer Magie gewusst hatte.
    - Die Gilde braucht einen Führer, dem sie vertrauen kann, hatte Akkarin gesandt. Zu große Veränderungen und Unsicherheit würden sie schwächen.
    Rothen und Sonea waren neben Akkarin die Einzigen, die Bescheid wussten. Sonea hatte Stillschweigen bewahrt, und Rothen hatte sich einverstanden erklärt, Lorlens Beteiligung an dem Ganzen für sich zu behalten, solange dadurch kein weiterer Schaden entstand. Im Gegenzug hatte Lorlen dem anderen Magier gestattet, Sonea zu besuchen.
    Jetzt erklang ein höfliches Klopfen, und alle blickten auf. Lorlen gab der Tür den Befehl, sich zu öffnen, und Hauptmann Barran trat ein, gefolgt von Lord Osen. Der Wachmann verneigte sich zu einer förmlichen Begrüßung, dann wandte er sich an Lorlen.
    »Ich habe den Laden aufgesucht, in dem die Zeugin arbeitet«, erklärte er. »Ihre Arbeitgeber sagen, sie sei heute Morgen nicht erschienen. Daraufhin sind wir zu ihr nach Hause gefahren, und ihre Familie hat uns mitgeteilt, dass sie am vergangenen Abend nicht heimgekommen sei.«
    Die Oberhäupter der Disziplinen tauschten einen Blick.
    »Vielen Dank,

Weitere Kostenlose Bücher