Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
Diebe haben ihn gezwungen, sie auszuliefern. Manche Leute sind der Meinung, dass Faren seine Seite des Handels nicht eingehalten hat.«
»Und was heißt das?«
»Wenn ich bereit bin, mit Faren zusammenzuarbeiten, werden andere nachziehen. Faren hat mir einige Male aus der Klemme geholfen.«
»Also hatte Akkarin nichts damit zu tun?«
»Nun, ein wenig schon«, gestand Cery. »Wenn er mich nicht gedrängt hätte, hätte ich vielleicht nicht den Mut dazu gehabt. Außerdem hat er mir die richtigen Informationen über jeden der Diebe gegeben. Es ist schwer, jemandem etwas abzuschlagen, der zu viele deiner Geheimnisse kennt.«
Sie machte ein nachdenkliches Gesicht. »Das klingt so, als hätte er das von langer Hand geplant.«
»Genau das habe ich auch gedacht.« Cery zuckte die Achseln. »Als der Mörder die anderen Diebe zunehmend beunruhigt hat, habe ich mich erboten, ihn zu finden. Das hat den Dieben gefallen. Sie wussten nicht, dass ich schon seit Monaten nach ihm gesucht hatte. Jetzt tun sie allerdings so, als sei es eigenartig, dass ich ihn noch nicht gefunden habe - obwohl sie selbst bisher auch noch keinen Schritt weitergekommen sind.«
»Aber du findest die Mörder.«
»Die Diebe glauben, es gebe nur einen einzigen.«
»Ah.«
»Zumindest denke ich, dass sie das geglaubt haben«, fügte er hinzu.
»Und jetzt wissen sie Bescheid, denn zumindest einer davon war eine Frau.«
»Wahrscheinlich.«
Er betrachtete die Möbel im Raum. Sie waren nicht luxuriös, aber von guter Qualität. Es gefiel ihm gar nicht zu denken, dass das alles Akkarins Hilfe zu verdanken war.
»Ich habe versucht, mir auch anderweitig etwas aufzubauen«, sagte er. »Wenn es für die Suche nach Mördern im Auftrag der Magier keine Nachfrage mehr gibt, möchte ich gern im Geschäft bleiben - und am Leben.«
Sie lächelte verschlagen und strich ihm mit dem Finger langsam über die Brust. »Mir ist es auf jeden Fall lieber, wenn du im Geschäft bleibst - und am Leben.«
Er hielt ihre Hand fest und zog sie näher zu sich heran. »Ach ja? Welche Art von Geschäft betreibst du eigentlich?«
»Ich stelle Verbindungen zu potenziellen Verbündeten her«, sagte sie und legte einen Arm um ihn. »Vorzugsweise sehr enge Verbindungen zu einem ganz bestimmten Verbündeten.«
Ihre Küsse waren entschlossen und verlockend. Cerys Herz begann von Neuem zu rasen.
Dann klopfte jemand an die Tür. Er löste sich von Savara und zuckte entschuldigend die Achseln. »Ich muss aufmachen.«
Sie zog einen Schmollmund. »Musst du wirklich?«
Er nickte. »Gol würde nicht klopfen, wenn es nicht um etwas Wichtiges ginge.«
»Ich würde ihm auch nicht raten, uns wegen einer Nichtigkeit zu stören.«
Er stand auf, streifte Hemd und Hose über und schlüpfte aus dem Raum. Gol ging in Cerys Empfangszimmer auf und ab, und seine Miene war weit entfernt von dem törichten Grinsen, das Cery erwartet hatte.
»Die Gilde hat den Hohen Lord verhaftet«, sagte Gol. »Und Sonea.«
Cery starrte seinen zweiten Mann an. »Warum?«
»Gestern Nacht ist ein Magier der Gilde getötet worden. Und mit ihm alle Menschen, die sich in seinem Haus aufgehalten hatten. Die Gilde denkt, der Hohe Lord sei der Täter. Die ganze Stadt weiß darüber Bescheid.«
Cery setzte sich auf den nächstbesten Stuhl. Akkarin verhaftet? Wegen Mordes? Und Sonea ebenfalls? Er hörte, wie die Tür zu seinem Schlafzimmer geöffnet wurde. Savara, die inzwischen voll bekleidet war, spähte hinaus. Als sie seinem Blick begegnete, runzelte sie die Stirn.
»Darfst du es mir erzählen?«
Er lächelte kurz, erheitert von ihrer Frage. »Der Hohe Lord ist verhaftet worden. Die Gilde glaubt, er habe gestern Nacht einen Magier aus ihren Reihen getötet.«
Savaras Augen weiteten sich, und sie trat in den Raum. »Wann?«
Gol zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Alle anderen Menschen im Haus dieses Magiers wurden ebenfalls getötet. Mit irgendeiner Art von böser Magie. Schwarze Magie. Ja, das war es.«
Sie sog scharf die Luft ein. »Dann ist es also wahr.«
»Was ist wahr?«, fragte Cery.
»Einige der Ichani behaupten, die Gilde verstehe sich nicht auf hohe Magie und halte sie für verdammenswert. Akkarin benutzt sie, daher dachten wir, das könne nicht wahr sein.« Sie hielt inne. »Deshalb arbeitet er also im Geheimen. Ich dachte, er wollte auf diese Weise vor den anderen verborgen halten, dass seine früheren Taten zu dieser Situation beigetragen haben.«
Cery blinzelte. »Welche früheren Taten?«
Savara
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