Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
Hohen Lord angenommen habe, weil es ihm auf diese Weise leichter fiel, die Ichani im Auge zu behalten. An dieser Stelle seines Berichts hielt er inne, und in der Halle herrschte vollkommenes Schweigen.
»Zwei Jahre nach meiner Wahl kamen mir Gerüchte über eigenartige rituelle Morde in der Stadt zu Ohren«, fuhr er fort. »Die Wache berichtete, dass die Opfer bestimmte Merkmale aufwiesen, die den Schluss nahe legten, dass sie durch die Diebe bestraft worden seien. Ich wusste es besser.
Ich habe meine Roben unter gewöhnlichen Kleidern verborgen, so dass ich in die Hüttenviertel gehen konnte, in denen die Morde begangen worden waren, und dort habe ich Fragen gestellt und zugehört. Als ich den Mörder fand, war er genau das, was ich vermutet hatte: ein schwarzer Magier aus Sachaka.
Glücklicherweise war er schwach und leicht zu besiegen. Aus seinen Gedanken erfuhr ich, dass er ein Sklave gewesen war, den man als Gegenleistung für die Ausführung einer gefährlichen Mission befreit und in schwarzer Magie unterwiesen hatte. Kariko hatte ihn geschickt, um die Stärke der Gilde zu ermitteln und, falls sich die Gelegenheit bieten sollte, mich zu töten.
Dakova hatte Kariko vieles von dem erzählt, was er von mir erfahren hatte, einschließlich der Tatsache, dass die Gilde schwarze Magie ächtete und erheblich schwächer war als in vergangenen Zeiten. Aber Kariko wagte nicht, die Gilde allein anzugreifen. Er musste die anderen dazu bewegen, sich ihm anzuschließen. Wenn er beweisen konnte, dass die Gilde tatsächlich so schwach war, wie sein Bruder behauptet hatte, würde er unter den Ichani mühelos Verbündete finden.«
Akkarin blickte zum König auf. Der Monarch beobachtete ihn aufmerksam. Sonea schöpfte Hoffnung. Selbst wenn der König Akkarins Geschichte nicht zur Gänze glaubte, würde er es doch gewiss für klug halten, diese Dinge zu überprüfen. Vielleicht würde er Akkarin nicht hinrichten lassen, sondern ihm gestatten, in der Gilde zu bleiben, bis …
Plötzlich wanderte der Blick des Königs zu ihr herüber, und sie sah in ein Paar unbewegter grüner Augen. Sie schluckte und zwang sich, diesem Blick standzuhalten. Es ist wahr, dachte sie und versuchte, ihn zu erreichen. Glaub ihm.
»Was habt Ihr mit diesem Sklaven gemacht, den Ihr in der Stadt gefunden habt?«, fragte Lorlen.
Sonea sah kurz zu dem Administrator, dann konzentrierte sie sich wieder auf Akkarin.
»Ich konnte ihn nicht freilassen, denn in diesem Fall hätte er weiter gemordet«, antwortete Akkarin. »Ebenso wenig konnte ich ihn in die Gilde bringen. Er hätte Kariko alles berichtet, was er in Imardin gesehen hat, einschließlich unserer Schwächen. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihn zu töten.«
Lorlen zog die Augenbrauen in die Höhe. Bevor er weitere Fragen stellen konnte, fuhr Akkarin fort, und in seiner Stimme schwang ein düsterer Ton der Warnung mit.
»Während der letzten fünf Jahre habe ich neun dieser Spione aufgespürt und getötet. In ihren Gedanken habe ich gesehen, dass Karikos Versuche, die Ichani zu einen, zweimal gescheitert waren. Diesmal, fürchte ich, wird er Erfolg haben.« Akkarins Augen wurden schmal. »Der letzte Spion, den er hergeschickt hat, war kein Sklave. Es war eine Frau - eine Ichani -, und sie hat zweifellos Lord Jolens Gedanken gelesen und all die Dinge in Erfahrung gebracht, die ich vor den Sachakanern geheim zu halten gehofft hatte. Wenn sie Lord Jolens Tod den Anstrich eines natürlichen Ablebens gegeben und seine Familie und seine Diener verschont hätte, wäre keiner von uns auf die Idee gekommen, weitere Nachforschungen dazu anzustellen, und ich hätte vielleicht nicht bemerkt, dass die Ichani jetzt die Wahrheit über die Gilde kennen. Stattdessen hat sie bewusst den Eindruck erweckt, als hätte ich diese Morde begangen. Auf diese Weise hat sie mich dazu gezwungen, Euch die Existenz der Ichani zu offenbaren.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe nur den Wunsch, dass Ihr dies zu Eurem Vorteil nutzen werdet.«
»Dann glaubt Ihr also, dass diese Ichani Lord Jolen getötet hat?«
»Ja.«
»Und diese Spione sind der Grund, warum Ihr wieder begonnen habt, schwarze Magie zu benutzen?«
»Ja.«
»Warum habt Ihr uns das nicht bereits vor fünf Jahren erzählt?«
»Die Gefahr war damals nicht allzu groß. Ich hatte gehofft, dass ich, wenn ich die Spione töte, die Ichani am Ende davon würde überzeugen können, dass die Gilde nicht so schwach ist, wie Kariko es behauptet hat. Vielleicht
Weitere Kostenlose Bücher