Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
keinen Aufschub duldet, und Eure Geschichte könnte durchaus ein wenig Licht auf Akkarins Treiben werfen. Also, erzählt uns, welche Befehle Akkarin Euch gegeben hat.«
»Vor gut sechs Wochen habe ich einen Brief von ihm erhalten.« Dannyl schlug den Ordner auf und nahm den Brief heraus. Dann ließ er ihn auf Lorlens Schreibtisch schweben.
Der Administrator griff nach dem Brief und las ihn laut vor.
»Ich beobachte seit einigen Jahren die Anstrengungen einer kleinen Gruppe elynischer Höflinge, ohne die Hilfe oder das Wissen der Gilde Magie zu erlernen. Aber erst vor kurzem war ihnen ein erster Erfolg beschieden. Nachdem es jetzt zumindest einem von ihnen gelungen ist, seine Kräfte freizusetzen, ist die Gilde berechtigt und verpflichtet, sich dieser Angelegenheit anzunehmen. Ich sende Euch mit diesem Schreiben Informationen über die besagte Gruppe. Ihr werdet feststellen, dass Euer Verhältnis zu dem Gelehrten Tayend von Tremmelin sehr dazu beitragen wird, diese Leute davon zu überzeugen, dass Ihr vertrauenswürdig seid.«
Wie Dannyl erwartete, tauschten die anderen Magier verwirrte Blicke.
»Ich nehme an, Akkarin sprach von Eurer Arbeitsbeziehung mit diesem Gelehrten?«, fragte Sarrin.
Dannyl breitete die Hände aus. »Ja und nein. Ich vermute, er bezog sich da auch auf Gerüchte über unsere persönliche Beziehung. Tayend ist, wie die Elyner sagen, ein ›Junge‹.« Sarrin zog die Augenbrauen hoch, aber weder er noch die anderen höheren Magier schienen diesen Ausdruck verwirrend zu finden, daher fuhr Dannyl fort. »Die Elyner stellen, seit Tayend mich bei meinen Nachforschungen unterstützt hat, Spekulationen darüber an, ob uns mehr verbindet als gelehrtes Interesse.«
»Und Ihr habt die Rebellen in dem Glauben gelassen, dies entspreche der Wahrheit, so dass sie das Gefühl hatten, Euch erpressen zu können, solltet Ihr ihnen irgendwelche Probleme bereiten?«, fragte Sarrin.
»Ja.«
»Akkarin hat sich nicht sehr genau ausgedrückt. Er könnte gewollt haben, dass Ihr die Rebellen in dem Glauben ermutigt, Euch und Eurem Assistenten würde die Hinrichtung drohen, sollte offenbar werden, dass Ihr Magie unterrichtet.«
Dannyl nickte. »Diese Möglichkeit habe ich natürlich in Betracht gezogen. Aber es hätte nicht genügt, um die Rebellen dazu zu bringen, mir zu vertrauen.« Zu Dannyls Erleichterung nickte Kito.
»Also wollte Akkarin der Gilde mitteilen, dass er Euch gebeten habe, eine Beziehung zu Eurem Assistenten vorzutäuschen«, sagte Vinara, »als Ihr jedoch hier angekommen seid, war er bereits verhaftet worden. Administrator Lorlen hat den Vorschlag gemacht, dass Ihr vorgebt, die Täuschung sei Eure Idee gewesen.«
»Das ist richtig.«
Die Heilerin zog die Augenbrauen hoch. »Und hat das funktioniert?«
Dannyl zuckte die Achseln. »Im Allgemeinen glaube ich, ja. Welchen Eindruck hattet Ihr?«
Sie nickte. »Die meisten haben Eure Geschichte akzeptiert.«
»Und die anderen?«
»Sind als Waschweiber bekannt.«
Dannyl nickte. Wenn er an Lord Garrels Fragen im Abendsaal zurückdachte, fragte er sich, ob Vinara den Krieger ebenfalls zu den »Waschweibern« zählte.
Lorlen stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch. »Und nun erzählt uns, wie Ihr die Rebellen kennen gelernt habt.«
Dannyl setzte seine Geschichte fort und berichtete, wie er ein Treffen mit dem Dem Marane und einen Besuch in dessen Haus arrangiert hatte. Er beschrieb den Unterricht, den er Farand gegeben hatte, und Tayends Entdeckung des Buches in Maranes Bibliothek, das den letzten Ausschlag gegeben hatte, die Rebellen zu verhaften.
»Ich hatte in Erwägung gezogen, abzuwarten, ob sie weiter meine Hilfe beanspruchen würden, nachdem Farand die Kontrolle seiner Kraft erlernt hatte«, erklärte Dannyl. »Auf diese Weise hätte ich vielleicht die Namen anderer Rebellen in Erfahrung bringen können. Als ich jedoch sah, wovon das Buch handelte, wusste ich, dass es ein zu großes Risiko gewesen wäre. Selbst wenn der Dem mir gestattet hätte, dieses Buch zu behalten, wäre es durchaus möglich gewesen, dass sich noch andere Bücher im Besitz der Rebellen befanden. Wenn sie verschwunden wären, nachdem Farand seine Magie zu kontrollieren gelernt hatte, hätten sie sich anhand solcher Schriften selbst die Künste der schwarzen Magie beibringen können, und dann hätten wir es mit Schlimmerem zu tun bekommen als wilden Magiern.« Dannyl hielt inne und verzog das Gesicht. »Ich hätte nie gedacht, dass dieser Fall bereits eingetreten
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