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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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gab keinen Weg an dem Gebäude vorbei.
    Es waren keinerlei Risse zu erkennen und kein Verputz, und doch war das Fort erbaut worden, lange bevor Lord Coren entdeckt hatte, wie man Stein schmelzen konnte. Sonea schüttelte erstaunt den Kopf. Diese Architekten längst vergangener Zeiten mussten das Fort aus dem Berg selbst gehauen haben.
    Als sie näher kamen, schwangen zwei große Metalltüren auf. Zwei Männer traten hindurch. Einer trug die Uniform eines Hauptmanns der Wache, der andere rote Kriegerroben. Sonea blinzelte überrascht, dann starrte sie den Magier ungläubig an.
    »Lord Balkan«, sagte Fergun, als sich der Hauptmann respektvoll verneigte, »das ist Hauptmann Larwen.«
    Natürlich, dachte sie. Man hat Fergun zur Strafe dafür, dass er mich erpresst hat, in ein entlegenes Fort geschickt. Mir war nur nicht klar, dass es dieses Fort war.
    Während der Hauptmann mit Lord Balkan sprach, blickte Sonea auf ihre Hände hinab und verfluchte ihr Pech. Zweifellos hatte Fergun sich auf diesen Augenblick gefreut. Er hatte viel riskiert mit seinen Bemühungen, die Gilde davon zu überzeugen, dass sie niemanden von außerhalb der Häuser in ihren Reihen dulden sollte. Jetzt hat sich seine Behauptung, den Hüttenleuten sei nicht zu trauen, als wahr erwiesen, dachte sie.
    Aber das stimmte nicht. Sie hatte nur deshalb schwarze Magie erlernt und benutzt, um die Gilde und Kyralia zu retten.
    Auch Fergun hatte geglaubt, die Gilde zu retten. Ein unbehagliches Mitgefühl für ihn stieg in ihr auf. Gab es wirklich einen Unterschied zwischen ihr und ihrem früheren Feind?
    Ja, dachte sie. Ich versuche, ganz Kyralia zu retten. Er wollte nur verhindern, dass Mitglieder der unteren Klassen Magie erlernen.
    Aus den Augenwinkeln sah sie, dass er sie beobachtete.
    Beachte ihn nicht, sagte sie sich. Er ist es nicht wert.
    Aber warum sollte sie sich klein machen? Er war nicht besser als sie. Also hob sie den Kopf und erwiderte seinen Blick. Er verzog verächtlich die Lippen, und aus seinen Augen leuchtete Befriedigung.
    Du hältst dich für so überlegen, dachte sie, aber eines solltest du nicht vergessen. Ich bin stärker als du. Selbst ohne die verbotene Magie, die ich erlernt habe, hätte ich dich in der Arena jederzeit besiegen können, Krieger.
    Seine ganze Miene strahlte Hass aus. Sonea sah ihn kalt an. Ich habe eine Magierin getötet, die genau wie du hilflose Menschen zu ihren Opfern gemacht hat. Wenn es die einzige Möglichkeit wäre, Kyralia zu schützen, würde ich wieder töten. Du machst mir keine Angst, Magier. Du bist ein Nichts, ein jämmerlicher Narr, ein…
    Plötzlich drehte Fergun sich um und musterte den Hauptmann, als hätte dieser etwas Wichtiges gesagt. Sonea wartete darauf, dass er sich wieder zu ihr umwandte, aber er tat es nicht. Als die Formalitäten erledigt waren, trat der Hauptmann beiseite und blies in eine Pfeife. Die Eskorte setzte sich in Bewegung und zog in die Festung ein.
    Der breite Korridor hinter ihnen hallte wider vom Getrappel vieler Hufen. Die Eskorte ritt noch einige Schritte weiter und verringerte ihr Tempo, als sie sich einer Steinmauer näherte, die die Hälfte des Durchgangs blockierte. Um sie zu passieren, musste sie sich in einer Reihe formieren. Nach dem Engpass ging der Korridor noch etwa hundert Schritte weiter und endete zunächst vor einem geschlossenen Stahltor, das sich langsam öffnete. Sie ritten hindurch; auf der anderen Seite des Tors führte der Durchgang eine Strecke weit über Holzbohlen zur nächsten Sperrmauer, die sie wieder nur einer nach dem anderen passieren konnten.
    Sonea spürte einen kalten Luftzug auf dem Gesicht. Hinter dem nächsten, bereits geöffneten Stahltor lag eine weitere, von Felsmauern umrahmte Schlucht.
    Auf der sachakanischen Seite des Passes hatte sich bereits die Nacht herabgesenkt. Zwei Reihen von Lampen beleuchteten steile Felswände. Dahinter führte die Straße in die Dunkelheit.
    Als die Eskorte die Schlucht passiert hatte, begann Soneas Herz zu hämmern. Wo sie das Fort hinter sich hatten, trabte ihr Pferd jetzt über sachakanische Erde. Sie senkte den Blick.
    Felsen wäre wohl die bessere Beschreibung, fügte sie in Gedanken hinzu.
    Sie drehte sich im Sattel um und blickte zum Fort zurück. In einigen Fenstern brannte Licht, das die Silhouetten seiner Bewohner nachzeichnete.
    Das Geklapper der Hufe verblasste. Ihr Pferd blieb stehen.
    »Absitzen.«
    Als Akkarin sich aus dem Sattel schwang, wurde Sonea klar, dass Balkans Befehl

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