Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
uns einmal mehr einen wichtigen Dienst erwiesen. Und das unter großen persönlichen Opfern, wie ich höre.« Er kam noch ein wenig näher. »Ich bewundere Euren Mut. Ich persönlich hätte ein solches Risiko nicht auf mich genommen. Aber andererseits ziehe ich den direkten Weg jedweder List vor.«
»Und soweit ich höre, versteht Ihr Euch auch so viel besser darauf«, entgegnete Dannyl.
Rothen blinzelte überrascht, dann wandte er sich ab, um sein Lächeln zu verbergen. Während das Gespräch seinen Lauf nahm, war er zunehmend froh darüber, dass er in den Abendsaal gekommen war. Der elynische Hof hatte Dannyl offensichtlich mehr gelehrt als nur gebieterisches Auftreten.
»Lord Garrel«, erklang nun eine neue Stimme. Ein junger Alchemist hatte sich zu ihnen gesellt. Lord Larkin, der Lehrer für Architektur und Baukunst.
»Ja?«, erwiderte Garrel.
»Ich dachte, Ihr würdet dies vielleicht gern erfahren: Lord Harsin hat den Wunsch geäußert, die Fortschritte Eures Novizen in Heilkunde mit Euch zu erörtern.«
Der Krieger runzelte die Stirn. »Dann sollte ich ihn wohl besser aufsuchen. Guten Abend, Lord Rothen, Botschafter Dannyl.«
Als Garrel gegangen war, verzog Larkin das Gesicht. »Ich dachte, Ihr würdet Euch darüber freuen, wenn jemand Euch rettet«, bemerkte der junge Magier. »Nicht dass Ihr das nötig hättet, Botschafter. Einige von uns haben allerdings bemerkt, dass jene, die Garrel in ein längeres Gespräch verstrickt, eine Unterbrechung früher oder später sehr zu schätzen wissen. Vorzugsweise früher.«
»Vielen Dank, Lord Larkin«, sagte Dannyl. Er sah Rothen an und lächelte schief. »Ich dachte, wir wären die Einzigen, denen das aufgefallen ist.«
»Oh, es bedarf einiger Übung, ein solches Geschick darin zu entwickeln, anderen derart Unbehagen zu bereiten. Garrel hielt Euch wohl für ein lohnendes Ziel, nachdem man wieder einmal so viel Wirbel um nichts veranstaltet hat.«
Dannyl zog überrascht die Augenbrauen in die Höhe. »Seid Ihr wirklich dieser Auffassung?«
»Nun, es ist wohl kaum so schlimm wie... wie die Benutzung schwarzer Magie«, antwortete der junge Mann. Dann sah er Rothen an und errötete. »Nicht dass ich den Rebellen Glauben schenken würde, aber...« Er ließ den Blick durch den Raum wandern, dann trat er einen Schritt zurück. »Wenn Ihr mich bitte entschuldigen würdet, Botschafter, Lord Rothen. Lord Sarrin hat mir gerade ein Zeichen gegeben, dass er mich zu sprechen wünscht.«
Larkin nickte ihnen zu, dann eilte er davon. Dannyl sah sich um.
»Wie interessant. Sarrin ist nicht einmal hier.«
»Ja«, erwiderte Rothen. »Es ist tatsächlich interessant. Vor allem die Bemerkung, dass du gerettet werden musstest. Was offenkundig nicht der Fall ist, Dannyl. Tatsächlich glaube ich nicht, dass du meine Unterstützung heute Abend überhaupt benötigt hättest.« Er stieß einen übertriebenen Seufzer aus. »Es ist wirklich sehr entmutigend.«
Dannyl grinste und klopfte Rothen auf die Schulter. »Es muss eine solche Enttäuschung für dich sein, dass deine Novizen ständig irgendwelche Reisen unternehmen.«
Rothen zuckte die Achseln, dann erstarb sein Lächeln. »Ah, wenn diese spezielle Reise nur nicht nach Sachaka führen würde.«
20. Die Strafe der Gilde
Als Dannyl die Tür zu Administrator Lorlens Büro erreichte, hielt er kurz inne, um tief durchzuatmen und die Schultern zu straffen. Die höheren Magier hatten früher, als er erwartet hatte, um eine Zusammenkunft gebeten, und an ihm nagte das Gefühl, dass er sich besser hätte vorbereiten sollen. Er blickte auf den Ordner mit seinem Bericht, dann zuckte er die Achseln. Selbst wenn ihm etwas eingefallen wäre, wäre es jetzt zu spät gewesen, um noch Veränderungen vorzunehmen.
Er klopfte an die Tür. Sie schwang auf, und Dannyl trat ein. Er nickte den Magiern zu, die bereits auf den Stühlen in Lorlens Büro saßen. Lady Vinara und Lord Sarrin waren anwesend, ebenso der Auslandsadministrator Kito. Wie gewöhnlich saß Lorlen hinter seinem Schreibtisch. Der Administrator deutete auf einen freien Stuhl.
»Bitte, setzt Euch, Botschafter Dannyl«, sagte Lorlen. Während Dannyl der Aufforderung nachkam, schwieg Lorlen. »Ich hätte gern bis zu Lord Balkans Rückkehr gewartet«, fuhr Lorlen fort, »bevor ich Euch bat, uns Eure Begegnung mit den Rebellen genau zu schildern, aber die Notwendigkeit, Akkarins Behauptungen sobald wie möglich nachzugehen, hat uns zu dem Schluss geführt, dass diese Angelegenheit
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