Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
eine Ironie. Was würde der König sagen, wenn er wüsste, dass wir sein Haus-Incal verspeisen?«
    Er folgte dem Lauf des Bächleins stromaufwärts. Nach mehreren hundert Schritten erreichten sie das Ende des Tals. Wasser sickerte über einen hoch aufragenden Felsüberhang: die Quelle des Baches.
    »Hier werden wir schlafen«, sagte Akkarin und zeigte auf den Felsüberhang. Er setzte sich ans Wasser und machte sich daran, den Vogel zu rupfen.
    Sonea betrachtete das federnde Gras unter ihren Füßen, dann blickte sie zu dem harten Stein unter dem Felsüberhang. Schließlich ging sie in die Hocke und riss händeweise Gras aus. Als sie ihre Beute zu ihrem Schlafplatz trug, stieg ihr der Geruch von geröstetem Fleisch in die Nase, und sofort begann ihr Magen zu knurren.
    Akkarin ließ den Mullook in einer schwebenden Hitzekugel garen und ging zu einem der Bäume hinüber. Er schaute zu den Zweigen hinauf, und im nächsten Moment begannen sie zu zittern. Sonea hörte ein dumpfes Klatschen, dann sah sie, dass Akkarin in die Hocke ging und den Boden untersuchte. Sie trat neben ihn.
    »Diese Nüsse sind schwer zu öffnen, aber recht wohlschmeckend«, erklärte er und reichte ihr eine der Nüsse. »Sammle sie alle ein. Ich denke, ich habe weiter unten auch einige Dornbeeren gesehen.«
    Der Mond hing tief am Himmel. In der zunehmenden Dunkelheit war es schwer, die Nüsse zu finden. Sonea ging dazu über, den Boden abzutasten, bis sie die glatte, runde Schale unter den Fingern spürte. Sie sammelte sie in dem vorderen Zipfel ihres Hemds, trug sie zu dem langsam garenden Mullook hinüber und hatte schnell eine Lösung gefunden, wie sie die Schalen aufbrechen konnte, ohne die weichen Nüsse darin zu zerquetschen.
    Kurze Zeit später kehrte Akkarin mit einer runden Steinschale voller Beeren und einiger Pflanzenstängel zurück. Die Beeren waren mit scharfen, harten Stacheln bedeckt.
    Während Sonea die Nüsse knackte, beobachtete sie, wie Akkarin die Beeren mit Magie anhob und sorgfältig die Haut mitsamt den Stacheln abschälte. Schon bald war die Schale zur Hälfte gefüllt mit dem dunklen Fleisch der Früchte. Als Nächstes nahm er sich die Stängel vor, deren fasrige äußere Schicht er abzog.
    »Ich glaube, wir sind jetzt bereit für unser Festmahl«, sagte er. Er reichte Sonea zwei der Stängel. »Das sind Shem - nicht besonders wohlschmeckend, aber essbar. Es ist nicht gut, nur von Fleisch zu leben.«
    Sonea stellte fest, dass das Innere der Stängel angenehm saftig war, auch wenn es nicht nach viel schmeckte. Akkarin teilte den Mullook, der mehr Fleisch hergab als jeder der anderen Vögel, die sie bisher gegessen hatten. Die Nüsse erwiesen sich als ebenso köstlich, wie er es versprochen hatte. Akkarin zerdrückte die Beeren und gab dann Wasser in den Brei, um ein fruchtiges Getränk herzustellen. Als sie fertig waren, fühlte sich Sonea zum ersten Mal, seit sie nach Sachaka gekommen waren, wirklich gesättigt.
    »Es ist erstaunlich, dass etwas so Einfaches wie eine Mahlzeit so gut sein kann.« Sie seufzte zufrieden. Das Tal lag jetzt in fast absolutem Dunkel. »Ich bin gespannt, wie es hier bei Tageslicht aussieht.«
    »Das wirst du in ein oder zwei Stunden herausfinden«, erwiderte Akkarin.
    Er klang müde. Sie schaute zu ihm hinüber, aber es war zu dunkel, um sein Gesicht zu sehen.
    »Dann wird es jetzt Zeit zu schlafen«, sagte sie. Sie beschwor gerade genug heilende Magie herauf, um ihre eigene Erschöpfung zu vertreiben, dann streckte sie die Hände aus. Zuerst griff er nicht danach, und sie fragte sich, ob er sie in der Dunkelheit überhaupt sehen konnte. Dann spürte sie, wie seine warmen Finger sich um ihre schlangen.
    Sie holte tief Atem, dann sandte sie ihm etwas von ihrer Energie, wobei sie Acht gab, sich nicht zu erschöpfen. Nicht zum ersten Mal ging ihr die Frage durch den Kopf, ob er ihre Entscheidung, die erste Wache zu übernehmen, nur deshalb akzeptiert hatte, um sicherzustellen, dass sie ihm nicht zu viel von ihrer Energie gab. Wenn sie sich erschöpfte, würde sie nicht wach bleiben können.
    Als ihre Energie langsam verebbte, hielt sie inne und zog ihre Hände weg. Akkarin blieb reglos und schweigend sitzen und machte keine Anstalten, zu dem Bett aus Gras zu gehen, das sie vorbereitet hatte.
    »Sonea«, sagte er plötzlich.
    »Ja?«
    »Danke, dass du mit mir gekommen bist.«
    Sie hielt den Atem an, dann breitete sich tiefe Freude in ihr aus. Er schwieg einen Moment und holte dann geräuschvoll

Weitere Kostenlose Bücher