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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Lichtkugeln weiß werden, wenn Ihr wünscht, die Strafe auf Einkerkerung zu mildern.«
    Dannyl ließ seine Lichtkugel sofort weiß werden, aber ein Frösteln durchlief ihn, als ihm klar wurde, dass weniger als die Hälfte der Magier das Gleiche getan hatte. Es muss viele Jahre her sein, seit die Gilde für die Hinrichtung eines Menschen gestimmt hat, dachte er.
    »Royend von Marane wird hingerichtet werden«, erklärte Kito bedrückt.
    Ein Keuchen kam von den Rebellen. Ein Gefühl der Schuld stieg in Dannyl auf, und er zwang sich, die Gruppe anzusehen. Das Gesicht des Dem war weiß. Seine Frau umklammerte seinen Arm.
    Kito sah die höheren Magier an, dann wandte er sich wieder an die Gerichtsversammlung und nannte den Namen eines weiteren Rebellen. Die anderen Rebellen kamen schließlich mit Einkerkerung auf begrenzte Zeit als Strafe davon. Offensichtlich sah die Gilde in Dem Marane den Führer der Gruppe und wollte an ihm ein Exempel statuieren. Seine Weigerung, mit uns zusammenzuarbeiten, hat seine Chancen auch nicht gerade verbessert, dachte Dannyl.
    Als die Reihe an Kaslie kam, überraschte Kito Dannyl, indem er Argumente zu ihrer Verteidigung vorbrachte. Er drängte die Gilde, auch an ihre beiden Kinder zu denken. Seine Worte mussten die Magier hinreichend berührt haben, denn sie gewährten der Frau des Dem einen Straferlass und gestatteten ihr, in ihre Heimat zurückzukehren.
    Im Anschluss daran fragten die elynischen Magier, ob sie ihrem König mittels Gedankenrede das Urteil mitteilen dürften. Lorlen stimmte zu, unter der Bedingung, dass keine anderen Informationen übermittelt wurden. Dann erklärte er die Anhörung für beendet.
    Endlich erlöst von seiner Rolle, verspürte Dannyl überwältigende Erleichterung. Er hielt in der Menge der Magier, die jetzt von ihren Sitzen nach unten gingen, Ausschau nach Rothen, aber bevor er seinen Freund entdeckt hatte, hörte er, wie sein Name genannt wurde. Als er sich umdrehte, kam Administrator Kito auf ihn zu.
    »Administrator«, sagte Dannyl.
    »Seid Ihr zufrieden mit dem Ergebnis?«, erkundigte sich Kito.
    Dannyl zuckte die Achseln. »Im Großen und Ganzen schon. Ich muss zugeben, ich glaube nicht, dass der Dem diese Strafe verdient. Er ist ein ehrgeiziger Mann, aber ich bezweifle, dass es ihm im Gefängnis jemals gelungen wäre, Magie zu erlernen.«
    »Nein«, erwiderte Kito, »aber ich denke, dass die Gilde ihm seinen Angriff auf Eure Ehre verübelt hat.«
    Dannyl starrte den Magier an. Das konnte doch gewiss nicht der alleinige Grund dafür sein, dass die Gilde sich für die Hinrichtung des Dem entschieden hatte?
    »Wäre das eine Belastung für Euch?«, fragte Kito.
    »Natürlich.«
    Kito zuckte nicht mit der Wimper. »Es wäre besonders belastend, wenn seine Behauptungen der Wahrheit entsprächen.«
    »Ja, das wäre es«, erwiderte Dannyl. Dann sah er den Mann mit schmalen Augen an. Versuchte Kito, ihn in eine Falle zu locken?
    Kito verzog entschuldigend das Gesicht. »Es tut mir leid. Ich wollte damit nicht andeuten, dass die Behauptungen der Wahrheit entsprechen. Werdet Ihr schon bald nach Elyne zurückkehren?«
    »Sofern Lorlen nicht anders entscheidet, werde ich hier bleiben, bis wir uns sicher sind, dass uns von Sachaka keine Gefahr droht.«
    Kito nickte, dann wandte er den Blick ab, da jemand seinen Namen rief. »Ich werde schon bald noch einmal mit Euch sprechen, Botschafter.«
    »Administrator.«
    Dannyl sah dem Mann nach. Entsprach das, was Kito angedeutet hatte, der Wahrheit? Hatte die Gilde aus Ärger über Dem Maranes Bezichtigungen für seine Hinrichtung gestimmt?
    Nein, dachte er. Die verstockte Haltung des Dem hat den Ausschlag gegeben. Er hatte es gewagt, nach etwas zu streben, das die Gilde als ihr alleiniges Recht ansah, und er brachte offensichtlich weder Gesetz noch Autorität Respekt entgegen.
    Dennoch konnte Dannyl es nicht über sich bringen, dem Urteil der Gilde zuzustimmen. Der Dem hatte den Tod nicht verdient. Aber jetzt gab es nichts mehr, was Dannyl daran hätte ändern können.
     
    Während Cery durch die unterirdischen Tunnel der Diebesstraße lief, ließ er sich sein letztes Gespräch mit Takan noch einmal durch den Kopf gehen. Akkarins ehemaliger Diener war schwer zu durchschauen, aber sein Verhalten hatte sowohl Langeweile als auch Furcht verraten. Unglücklicherweise konnte Cery nur wenig gegen Ersteres ausrichten und rein gar nichts gegen Letzteres.
    Cery wusste, was es bedeutete, in einem versteckten, unterirdischen Haus

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