Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
Mauer setzte sich langsam in Bewegung, schob sich in eine Fuge in der gegenüberliegenden Wand des Korridors und schloss den Durchgang hermetisch ab. Dann hörte man ein dumpfes Geräusch, als der Mechanismus innerhalb der Seitenwände zuschnappte.
Die Magier warteten.
- Wenn sie hier durchkommen, sandte Makin, greifen wir sie mit allem an, was wir noch haben.
Gedankenrufe von anderen Magiern durchbrachen die angespannte Stille des Flurs. Dannyl zuckte zusammen, als die drei letzten zurückgebliebenen Magier einer nach dem anderen getötet wurden.
Dann explodierte ohne Vorwarnung die steinerne Mauer. Die Krieger hatten ihre Schilde sinken lassen, um ihre Kraft zu schonen. Makins Botschaften verebbten, als ihn etwas an der Schläfe traf. Nachdem er jedoch ein wenig Energie benutzt hatte, um sich zu heilen, wurden seine Nachrichten wieder klarer. Er schloss sich den Männern an, die einen Schild hochgerissen hatten, dann sah er, dass zwei der Krieger am Boden lagen.
Der Angriff auf ihren Schild war nicht schwächer als zuvor. Die Krieger taumelten rückwärts, während sie einer nach dem anderen der Erschöpfung erlagen. Ein grauenvolles Gefühl der Ungläubigkeit durchströmte Makin, als seine eigene Kraft sich ihrem Ende näherte. Der Schild zersprang, und zwei weitere Magier fielen unter den feindlichen Zaubern.
- Flieht, rief Balkan. Ihr habt alles getan, was Ihr könnt.
Schemenhafte Gestalten lösten sich aus der Staubwolke. Makin trat beiseite, als der erste Angreifer ihn erreichte. Der Mann bedachte Makin mit einem abschätzigen Blick und ging vorbei.
- Wenn die Wache ihre Befehle ausgeführt hat, sollte die letzte Tür gesichert worden sein, nachdem die erste gefallen ist, sandte Makin.
Der Anführer der Sachakaner blieb vor der Tür stehen. Sechs weitere schritten an Makin vorbei und gesellten sich zu dem ersten. Es bedurfte nur eines einzigen Zaubers, um die Türen aus den Angeln zu reißen. Die Sachakaner traten ins Sonnenlicht hinaus.
»Willkommen in Kyralia«, sagte der Anführer und sah seine Gefährten an. Dann drehte er sich um und betrachtete den Korridor. Sein Blick fiel auf Makin. »Du da. Du sendest also diese Botschaften.«
Eine unsichtbare Macht trieb Makin vorwärts. Dannyl spürte Makins Furcht, dann brachen die Nachrichten des Magiers abrupt ab.
Dannyl blinzelte, als er mit einem Mal wieder seine eigene Umgebung sah. Peakin taumelte zu einem Sessel hinüber und brach darin zusammen.
»Es ist wahr«, keuchte er. »Akkarin hatte Recht.«
Das Knistern von Papier war zu hören. Dannyl wandte sich zu Davin um. Der Magier betrachtete einen zusammengerollten Plan. In der Mitte, wo er ihn in der Hand gehalten hatte, war er vollkommen zerdrückt. Langsam rollte er den Plan auf und strich ihn glatt, bevor er die Rolle wieder zusammenspringen ließ.
Als Dannyl das Glänzen von Tränen in den Augen des Alchemisten sah, wandte er sich ab. Der Mann hatte jahrelang gearbeitet, bis seine Methoden zur Wettervorhersage akzeptiert worden waren. Welchen Sinn hatte es jetzt noch, den Ausguck zu bauen?
Dannyl starrte aus dem Fenster. Novizen und Magier standen allein oder in Gruppen in den Gärten, zu Statuen erstarrt. Nur einige Diener gingen noch umher, offenkundig verwirrt von dem seltsamen Verhalten der Magier.
Dann erreichte ein neues Bild des Forts jene, die die Gabe besaßen, es sehen zu können.
Als Makins Botschaften endeten, stellte Lorlen fest, dass er die ganze Zeit über das Geländer des Balkons umklammert gehalten hatte. Mit hämmerndem Herzen hatte er die letzten Augenblicke des Grauens miterlebt, die der Krieger durchgemacht hatte.
»Administrator?«
Lorlen drehte sich um und sah den König an. Der Mann war bleich, aber seine Züge waren starr vor Wut und Entschlossenheit.
»Ja, Euer Majestät?«
»Ruft Lord Balkan.«
»Ja, Euer Majestät.«
Balkan antwortete sofort.
- Der König will Euch im Palast sehen.
- Das hatte ich mir gedacht. Ich bin bereits auf dem Weg.
»Er kommt«, sagte Lorlen.
Der König nickte. Er drehte sich um und kehrte in den Palastturm zurück. Lorlen folgte ihm, erstarrte dann jedoch, als ein neues Bild der Festung in seinen Gedanken erschien. Er spürte etwas Scharfes an der Kehle. Nachdem er sich dazu gezwungen hatte, sich wieder seiner realen Umgebung zuzuwenden, sah er, dass die königlichen Ratgeber sich beide eine Hand an die Kehle gelegt hatten.
Der König sah sie an. »Was ist passiert?«
»Lord Makin lebt noch«, antwortete Lord
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