Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
Rolden.
Der König griff nach der Hand des Magiers und drückte sie sich auf die Stirn. »Zeigt es mir«, befahl er.
Wieder zeigte das Bild, das Makin sandte, das Fort, aber diesmal von außen. Eine Gruppe einfach gekleideter Sachakaner kam aus dem Gebäude geeilt, und einige führten kleine Tiere an der Leine, die Limeks ähnelten.
Eine Stimme sprach in Makins Ohr.
»So ist es recht. Sag ihnen das. Ich werde -«
»Kariko! Sieh mal, was ich gefunden habe«, rief eine Frau.
Die Stimme kam aus dem Fort. Ein Magier der Gilde stürzte taumelnd aus dem Flur und fiel auf die Knie. Lorlen zuckte zusammen, als er Lord Fergun erkannte.
Makin war zuerst überrascht, dann wütend. Während des Angriffs war alles so schnell gegangen, dass er die Abwesenheit des in Schande gefallenen Kriegers gar nicht bemerkt hatte.
Eine Sachakanerin, die einen schillernden Mantel trug, kam mit langen Schritten aus dem Gebäude. Sie blieb neben Fergun stehen und sah Makin an.
»Er ist hübsch, nicht wahr?«
»Du kannst ihn nicht behalten, Avala«, erklang die Stimme dicht an Makins Ohr.
»Aber er ist schwach. Ich kann nicht fassen, dass sie sich die Mühe gemacht haben, ihn auszubilden. Wahrscheinlich kann er nicht einmal Wasser kochen.«
»Nein, Avala. Er mag schwach sein, aber er kann ihnen Informationen schicken.«
Die Frau beugte sich vor, strich mit den Fingern durch Ferguns Haar und riss dann seinen Kopf zurück.
»Ich könnte seine Ohren zerstören. Dann würde er uns nicht mehr hören können.«
»Und seine hübschen Augen willst du ihm wohl auch aus dem Kopf brennen?«
Sie verzog das Gesicht. »Nein. Das würde ihn verderben.«
»Töte ihn, Avala. In Imardin wirst du noch andere hübsche Männer finden.«
Avala zog einen Schmollmund, dann zuckte sie die Achseln. Sie nahm ein Messer hervor und schlitzte Ferguns Kehle auf. Seine Augen weiteten sich, und er versuchte sich loszureißen, aber er war offenkundig zu schwach dazu. Die Sachakanerin legte eine Hand auf die Schnittwunde, und Fergun erschlaffte. Einen Moment später ließ die Frau ihn los, und er sackte zu Boden.
Sie stieg über seinen Körper hinweg und ging auf Makin zu, obwohl ihr Blick auf den Sachakaner hinter ihm gerichtet war.
»Also, wohin jetzt?«
»Nach Imardin«, erwiderte Kariko. Das Messer drückte sich tiefer in die Haut von Makins Hals. »Jetzt hör mir gut zu, Magier. Sag deiner Gilde, dass ich sie schon bald sehen werde. Wenn sie mir ihre Tore öffnen, werde ich sie vielleicht am Leben lassen. Nun ja, zumindest einige von ihnen. Ich erwarte ein großes Willkommen. Geschenke. Sklaven. Gold...«
Das Messer bewegte sich. Schmerz zuckte auf...
Lorlen keuchte, als er sich jäh seiner eigenen Umgebung wieder bewusst wurde. Wir haben soeben in weniger als einer Stunde zwanzig Magier verloren! Zwanzig unserer besten Krieger…
»Setzt Euch, Administrator.«
Lorlen blickte zu dem König auf. Sein Tonfall war unerwartet freundlich gewesen. Er ließ sich zu einem Stuhl führen. Der König und seine Ratgeber nahmen links und rechts von ihm Platz.
Der Herrscher rieb sich die Stirn und seufzte. »Ich hätte mir eine andere Methode gewünscht zu erfahren, dass Akkarins Behauptungen der Wahrheit entsprechen.«
»Ja«, stimmte Lorlen ihm zu. Die Bilder der Schlacht beherrschten noch immer seine Gedanken.
»Ich muss eine Entscheidung treffen«, fuhr der König fort. »Entweder gestatte ich einem oder mehr Magiern, schwarze Magie zu erlernen, oder ich bitte Akkarin, zurückzukommen und uns zu helfen. Für welche der beiden Möglichkeiten würdet Ihr Euch entscheiden, Administrator?«
»Ich würde Akkarin zurückrufen«, antwortete Lorlen.
»Warum?«
»Wir wissen, dass er die Wahrheit gesagt hat.«
»Tun wir das?«, fragte der König leise. »Er könnte uns auch nur einen Teil der Wahrheit gesagt haben. Er könnte ein Bündnis mit diesen Magiern eingegangen sein.«
»Warum sollte er uns dann eine Botschaft senden, in der er uns vor ihrem Angriff warnt?«
»Um uns zu täuschen. Er hat gesagt, sie würden in einigen Tagen angreifen, nicht heute.«
Lorlen nickte. »Er könnte sich einfach geirrt haben.« Er beugte sich vor und sah dem Monarchen in die Augen. »Ich glaube, dass Akkarin ein Mann von Ehre ist. Ich glaube, dass er uns helfen und dann wieder fortgehen würde, wenn wir ihn darum bäten. Warum sollen wir einen Magier aus unseren Reihen schwarze Magie erlernen lassen, jemanden, den später wegzuschicken wir nicht das Recht hätten, wenn wir
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