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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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ihr langsam klar wurde, was das bedeutet haben musste. Einander täglich zu sehen und doch niemals berühren zu dürfen. Zusehen zu müssen, wie der andere gequält wurde. Sie konnte sich nicht vorstellen, was das für ein Gefühl für Akkarin gewesen sein musste, zu wissen, was das Mädchen durchmachte.
    Akkarin seufzte. »Früher habe ich jede Nacht von ihrem Tod geträumt. In meinen Träumen sage ich ihr, dass ich Dakova ablenken würde, damit sie fliehen kann. Ich sage ihr, dass er sie nicht finden würde, weil ich es verhindern werde. Aber sie beachtet mich nie. Sie geht immer zu ihm zurück.«
    Sonea griff nach seiner Hand. Seine Finger schlossen sich um ihre.
    »Sie hat mir erklärt, dass die Sklaven es als Ehre erachteten, einem Magier zu dienen. Sie meinte, das Ehrgefühl der Sklaven mache ihnen das Leben erträglicher. Ich konnte verstehen, dass sie so dachten, solange sie keine andere Wahl hatten. Vollkommen unbegreiflich fand ich es dagegen, wenn sie sich so verhielten, obwohl sie eine Wahl gehabt hätten - oder wenn sie wussten, dass ihre Herren sie ohnehin zu töten beabsichtigten.«
    Sonea dachte an Takan, der Akkarin stets »Meister« genannt hatte; und als er Akkarin das Messer des Ichani gereicht hatte, hatte sie den Eindruck gehabt, als biete er Akkarin mehr an als nur die Klinge. Was vielleicht auch so gewesen war.
    »Takan hat nie aufgehört, so zu denken, nicht wahr?«, fragte sie leise.
    Akkarin sah sie an. »Nein«, sagte er. »Er ist mit dieser Einstellung groß geworden und konnte sie später nicht mehr abschütteln.« Er lachte leise. »Ich denke, dass er während der letzten Jahre nur deshalb auf den Ritualen bestanden hat, um mich zu ärgern. Ich weiß, dass er niemals freiwillig zu diesem Leben zurückkehren würde.«
    »Aber er ist bei dir geblieben, und er hat nicht zugelassen, dass du ihn in Magie unterweist.«
    »Nein, aber dafür gab es praktische Gründe. Takan konnte der Gilde nicht beitreten, weil man ihm zu viele Fragen gestellt hätte. Selbst wenn wir eine Vergangenheit für ihn erfunden hätten, wäre es schwierig für ihn gewesen, die Unterrichtsstunden zu meiden, in denen andere Magier in seine Gedanken eingedrungen wären. Und es wäre zu riskant gewesen, ihn heimlich Magie zu lehren. Wenn er nach Sachaka zurückgekehrt wäre, hätte er dort nur überlebt, wenn er schwarze Magie beherrscht hätte. Ich glaube nicht, dass er sich selbst genug vertraute, um als schwarzer Magier in diesem Land zu leben. In Sachaka gibt es nur Sklaven und Herren. Um als Herr zu überleben, hätte er seine eigenen Sklaven besitzen müssen.«
    Sonea schauderte. »Sachaka muss ein grausames Land sein.«
    Akkarin zuckte die Achseln. »Nicht jeder Herr ist grausam. Die Ichani sind Ausgestoßene. Sie sind die Magier, die der König aus der Stadt verbannt hat - und nicht nur wegen ihres übertriebenen Ehrgeizes.«
    »Wie hat der König es geschafft, sie wegzuschicken?«
    »Seine eigenen Kräfte sind beträchtlich, und er hat Anhänger.«
    »Der sachakanische König ist ein Magier!«
    »Ja.« Akkarin lächelte. »Nur in den Verbündeten Ländern gibt es Gesetze, die Magier von der Herrschaft ausschließen oder ihnen verbieten, allzu viel Einfluss auf die Politik zu nehmen.«
    »Weiß unser König davon?«
    »Ja, obwohl er nicht begreift, wie mächtig sachakanische Magier sind. Nun, inzwischen dürften die Ereignisse ihn eines Besseren belehrt haben.«
    »Was hält der sachakanische König davon, dass die Ichani Kyralia angreifen?«
    Akkarin runzelte die Stirn. »Dazu kann ich nichts sagen. Wenn er von Karikos Plan gewusst hat, hat er ihm sicher nicht gefallen, aber wahrscheinlich glaubte er, dass es ohnehin nicht funktionieren würde. Die Ichani waren immer zu beschäftigt damit, gegeneinander zu kämpfen, um über ein Bündnis nachzudenken. Es wird interessant sein zu sehen, was der sachakanische König tun wird, wenn sich die Ichani zu Herrschern über ein benachbartes Land aufschwingen.«
    »Wird er uns helfen?«
    »Oh nein.« Akkarin lachte grimmig. »Du vergisst, wie sehr die Sachakaner die Gilde hassen.«
    »Wegen des Krieges? Aber das ist so lange her.«
    »Für die Gilde ist es das. Die Sachakaner können nicht vergessen, nicht solange die Hälfte ihrer Heimat aus Ödland besteht.« Akkarin schüttelte den Kopf. »Die Gilde hätte Sachaka nach ihrem Sieg niemals sich selbst überlassen dürfen.«
    »Was hätte sie denn tun sollen?«
    Akkarin schaute zu den Bergen hinüber. Sonea folgte seinem

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