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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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aufhören, die Gedanken und Erfahrungen des Ringträgers zu spüren. Das bedeutete, dass Akkarin jetzt jeden einzelnen ihrer Gedanken wahrnahm.
    Hallo?, dachte sie.
    Es kam keine Antwort. Sie lächelte und zuckte die Achseln. Was immer er tat, er wollte gewiss nicht, dass sie ihn ablenkte - und sie wollte auf keinen Fall seine Konzentration stören, wenn er sie am dringendsten brauchte.
    Sie befolgte die Anweisungen des Führers und fand den Eingang zu dem Tunnel ohne Probleme. Zu ihrer Überraschung wartete Faren auf der anderen Seite. Sein Stellvertreter, der wortkarge Mann, den sie bereits einen Tag zuvor gesehen hatte, stand neben ihm.
    »Die Gilde hat einen Ichani getötet«, erklärte Faren aufgeregt. »Ich dachte, ich erzähle es dir selbst.«
    Sie lächelte, und ihre Stimmung hellte sich ein wenig auf. »Das ist mal eine gute Nachricht. Was ist mit den übrigen Ichani?«
    »Die Frau streift allein durch die Stadt. Der Mann mit den Sklaven war beim letzten Bericht, den ich gehört habe, immer noch auf der Nordseite. Ich nehme an, die übrigen sind unterwegs zum Palast. Was macht dein ständiger Begleiter?«
    Sie runzelte die Stirn. »Er musste sich um irgendeine Angelegenheit allein kümmern. Ich soll den Ichani mit den Sklaven finden und mich dann still verhalten.«
    Faren grinste. »Dann machen wir uns am besten gleich auf die Suche nach ihm.«
    Nach einem kurzen Marsch kamen sie in einer Gasse wieder ans Tageslicht. Faren führte sie zu einem hohen Stapel Kisten und trat durch eine schmale Lücke. Dort ging er in die Hocke und klopfte gegen etwas Metallisches.
    Als die Luke geöffnet wurde und ein unangenehmer Geruch ihr entgegenwehte, unterdrückte Sonea ein Stöhnen.
    »Schon wieder die Abwasserkanäle.«
    »Ich fürchte, so ist es«, erwiderte Faren. »Sie sind der direkteste Weg, um aus der Stadt zu gelangen.«
    Sie stiegen in die schummrige Dunkelheit hinab. Neben der Leiter stand ein Mann mit einem breiten Gesicht, der eine Lampe in der Hand hielt und eine zweite zu seinen Füßen stehen hatte. Der Dieb nahm die Lampe entgegen und bewegte sich an dem Mauervorsprung entlang, der an einer Seite des Tunnels verlief. Sie kamen an mehreren Lukenwächtern vorbei. An einer Stelle erklärte Faren Sonea, dass sie soeben unter der Äußeren Mauer hindurchgingen. Als sie wieder aus der Kanalisation stiegen, fand sie sich in einem vertrauten Teil der Hüttenviertel wieder. Faren führte sie schnell durch ein Tor in einer Mauer zurück auf die Straße der Diebe.
    Ein Junge erwartete sie dort mit der Nachricht, dass der Ichani und die Sklaven sich jetzt nur noch wenige Straßen entfernt befanden.
    »Sie sind auf dem Weg zur Hauptstraße«, sagte der Junge.
    »Gib allen Bescheid, dass sie sich bereithalten sollen, dann melde dich wieder bei mir.«
    Der Junge nickte und eilte davon.
    Kurze Zeit später kletterten sie über eine wacklige Leiter in den zweiten Stock eines Hauses hinauf. Faren brachte Sonea zu einem Fenster, und sie entdeckte die sachakanischen Sklaven auf der Straße unter ihr. Der Ichani sah zu, wie zwei von ihnen mit Tabletts voller Brot aus einer Bäckerei kamen. Einige der Limek-ähnlichen Tiere kämpften um den Kadaver eines Rebers. Die Wagen waren nirgends zu sehen.
    Der Junge, dem sie zuvor auf der Straße der Diebe begegnet waren, trat in den Raum. Seine Augen leuchteten vor Erregung.
    »Es ist alles bereit«, verkündete er.
    Sonea musterte Faren fragend. »Bereit wofür?«
    »Wir haben einige Fallen für die Sachakaner aufgestellt«, erklärte Faren. »Das war Cerys Idee.«
    Sie lächelte. »Natürlich. Was genau habt ihr geplant?«
    Faren ging zu einem Seitenfenster hinüber. Darunter grenzte ein kleiner, umfriedeter Innenhof an eine schmale Gasse. Zwei stämmige Männer hielten eine lange Metallstange mit einer geschärften Spitze an die Mauer. Sie blickten nervös zum Fenster hinauf. Faren machte das Zeichen für »Warten«.
    »Zwei weitere Männer stehen auf der anderen Seite der Gasse«, sagte Faren. »In jeder Mauer ist ein Loch, das mit falschem Mörtel gefüllt ist. Einer unserer unechten Magier wird den Ichani in die Gasse locken. Wenn er die richtige Stelle erreicht, werden die Männer ihn aufspießen.«
    Sonea starrte ihn ungläubig an. »Das ist euer Plan? Das wird niemals funktionieren. Sein Schild wird den Ichani schützen.«
    »Vielleicht wird er irgendwann träge und glaubt, die Mauern seien Schutz genug.«
    »Vielleicht«, erwiderte sie, »aber die Chance, dass er das tut,

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