Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
ja.«
Regin wand sich auf dem Tisch, und Teller und Besteck flogen durch die Luft, während er sich gegen den Griff des Ichani zur Wehr setzte. Der Sachakaner nahm noch einen Schluck aus der Flasche, dann zerschlug er sie an der Tischkante und hob sie über Regins Kopf.
»Das ist nicht gut«, sagte Faren. »Wenn er Regin damit schneidet, wird das Gift -«
Die Tür hinter dem Ichani wurde geöffnet. Soneas Herz setzte einen Schlag aus, aber Akkarin trat nicht in den Raum, sondern verbarg sich weiterhin. Als der Ichani das Geräusch hörte, fuhr er herum und starrte die geöffnete Tür an.
»Gut. Das wird ihn noch ein Weilchen aufhalten«, murmelte Faren.
Sonea hielt den Atem an. Der Türgriff unter ihrer Hand war feucht geworden von ihrem Schweiß. Wenn sie und Akkarin sich dem Ichani zeigten, würde er Kariko verständigen. Es wäre erheblich besser, wenn der Mann stattdessen an der Droge starb.
»Es fängt an«, sagte Faren leise.
Der Ichani ließ Regin plötzlich los und taumelte rückwärts. Während der Mann sich den Leib hielt, richtete Regin sich auf und rannte durch die Haupttür hinaus.
- Kariko!
- Rikacha?
- Ich bin… ich bin vergiftet worden!
Kariko antwortete nicht. Der Ichani fiel auf die Knie und krümmte sich. Ein langgezogenes, tiefes Stöhnen entrang sich seiner Kehle, dann erbrach er rote Flüssigkeit. Sonea schauderte, als ihr klar wurde, dass es Blut war.
»Wie lange wird es dauern, bis er tot ist?«, fragte sie.
»Fünf Minuten, vielleicht zehn.«
»Und das nennst du schnell?«
»Ich hätte Roin verwenden können. Das geht schneller, ist aber bitterer.«
Jetzt erschien Akkarin in der geöffneten Tür. Er starrte auf den Mann hinab, dann zog er sein Hemd aus.
»Was tut er da?«, fragte Faren.
»Ich glaube...« Dann nickte Sonea, als Akkarin vortrat und dem Mann das Hemd um den Kopf schlang. Der Ichani stieß einen überraschten Schrei aus und versuchte, sich von dem Kleidungsstück zu befreien.
- Sonea.
Akkarins Gedankenstimme klang anders durch den Ring - klarer. Sie öffnete die Tür und eilte an seine Seite.
- Halt das hier für mich fest.
Sie griff nach dem Hemd und tat, was Akkarin verlangt hatte. Der Mann wehrte sich nach wie vor, aber seine Bewegungen waren ohne jede Kraft. Akkarin zog sein Messer, ritzte den Arm des Ichani auf und presste die Hand auf die Wunde.
Sonea spürte, wie der Sachakaner erschlaffte. Es dauerte nicht lange, bis Akkarins Griff sich wieder löste. Als sie das Hemd losließ, sackte der Tote zu Boden. Eine Welle der Übelkeit schlug über ihr zusammen.
- Das war grauenhaft.
Akkarin sah Sonea an.
- Ja. Aber zumindest ist es schnell gegangen.
»Es hat funktioniert. Gut.«
Sie blickten beide auf; Regin war in den Raum getreten. Er musterte den toten Ichani voller Befriedigung.
»Ja«, stimmte Sonea ihm zu. »Aber wir werden es nicht noch einmal tun können. Er hat den anderen Ichani mitgeteilt, dass er vergiftet wurde. Sie werden kein zweites Mal auf den gleichen Trick hereinfallen.«
»Trotzdem bin ich dir dankbar für deine Hilfe«, fügte Akkarin hinzu.
Regin zuckte die Achseln. »Einen dieser Bastarde sterben zu sehen ist mir Dank genug.« Er griff sich an die Kehle und schnitt eine Grimasse. »Allerdings tut es mir nicht leid zu hören, dass ich das nicht noch einmal machen muss. Er hätte mir beinahe das Genick gebrochen.«
Jeder Mensch sollte ein Ziel haben, sagte sich Cery, als er zwischen die zerstörten Tore trat. Meins ist recht bescheiden: Ich will lediglich einmal in allen wichtigen Häusern in Imardin gewesen sein.
Er war stolz darauf, dass es ihm, obwohl er noch keine zwanzig war, gelungen war, in nahezu jedes wichtige Gebäude in der Stadt einzudringen. Als Diener verkleidet, war es ihm nicht weiter schwer gefallen, in die exklusiven Bereiche der Rennbahn vorzudringen, und seine Fingerfertigkeit im Umgang mit Schlössern hatte ihm Zutritt zu einigen der Villen in der Inneren Stadt verschafft. Dank Sonea war er auch in der Gilde gewesen, obwohl er es vorgezogen hätte, wenn er seinen Erfolg seinen eigenen Fähigkeiten zu verdanken gehabt hätte, statt der Gefangennahme durch einen Ränke schmiedenden, bigotten Magier.
Als er den Innenhof durchquerte, konnte er sich eines Lächelns nicht erwehren. Der Palast war das einzige wichtige Gebäude in Imardin, in das er sich noch niemals hatte hineinschleichen können. Jetzt, da die Wache besiegt war und die schweren Palasttore schief in ihren Angeln hingen, würde niemand ihn
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