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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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doch es war nur eine flüchtige Regung. Natürlich, dachte sie. Das ist es, wohin all diese Dinge führen müssen.
    »Die Ichani werden uns vielleicht niemals überfallen«, sagte er. »Wenn du schwarze Magie erlernst, hättest du damit deine Zukunft ganz umsonst aufs Spiel gesetzt.«
    »Das ist ein Risiko, das ich einzugehen bereit bin«, erwiderte sie, und ihre Stimme klang seltsam verloren in dem großen Raum.
    Akkarin bedachte sie mit einem missbilligenden Blick. »So leicht würdest du also dein Gelübde brechen?«
    Sie hielt seinem Blick stand. »Wenn es die einzige Möglichkeit wäre, wie ich Kyralia schützen könnte, dann ja.«
    Seine Miene verlor ihre Wildheit. Sonea hätte dem, was sie jetzt in seinen Zügen las, keinen Namen geben können.
    »Unterrichtet sie, Meister.«
    Beim Klang dieser neuen Stimme drehten sie sich beide um. Takan stand in der Tür des Raums und sah Akkarin durchdringend an.
    »Unterrichtet sie«, wiederholte er. »Ihr braucht einen Verbündeten.«
    »Nein«, antwortete Akkarin. »Welchen Nutzen hätte Sonea für mich, wenn ich das täte? Wenn ich ihre Kraft nehme, wird sie als schwarze Magierin nichts ausrichten können. Wenn sie eine schwarze Magierin wäre, von wem sollte sie dann Kraft beziehen? Von dir? Nein. Die Last, die du trägst, ist jetzt schon zu groß.«
    Takan zuckte nicht mit der Wimper. »Es muss noch jemand außer Euch um dieses Geheimnis wissen, Meister. Sonea braucht es nicht anzuwenden; es würde genügen, wenn sie da wäre, um im Falle Eures Todes Euren Platz einzunehmen.«
    Akkarin erwiderte den Blick des Dieners. Lange Zeit sahen die beiden Männer einander schweigend an.
    »Nein«, sagte Akkarin schließlich. »Aber... falls sie Kyralia überfallen sollten, werde ich noch einmal darüber nachdenken.«
    »Bis dahin könnte es zu spät sein«, erwiderte Takan leise. »Sie werden erst angreifen, wenn sie Euch unschädlich gemacht haben.«
    »Er hat Recht«, warf Sonea mit zitternder Stimme ein. »Unterrichtet mich und benutzt mich als Kraftquelle. Ich werde keine schwarze Magie anwenden, es sei denn, mir bliebe nichts anderes übrig.«
    Er starrte sie kalt an. »Weißt du, welche Strafe auf das Studium und die Anwendung von schwarzer Magie steht?«
    Sie zögerte, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Die Hinrichtung. Kein anderes Verbrechen zieht eine solche Strafe nach sich. Allein das Studium der schwarzen Magie würde zu deinem Ausschluss aus der Gilde führen.«
    Ein Frösteln überlief sie. Akkarins Mund verzog sich zu einem grimmigen Lächeln.
    »Aber du kannst mir von Nutzen sein, ohne ein Verbrechen zu begehen. Es gibt kein Gesetz, das verbietet, einem anderen Magier seine Kraft zur Verfügung zu stellen. Genau genommen hast du das bereits gelernt - in deinen Lektionen in den Kriegskünsten. Der einzige Unterschied besteht darin, dass ich die Kraft, die du mir gibst, für einen späteren Zeitpunkt speichern kann.«
    Sie blinzelte überrascht. Kein Messer? Kein Aufschneiden der Haut? Aber natürlich - das war gar nicht nötig.
    »Nach dem Kampf mit Regin und seinen Gefährten brauchtest du lediglich den Schlaf einer Nacht, um den größten Teil deiner Stärke zurückzugewinnen«, fuhr er fort. »Wir sollten jedoch dafür Sorge tragen, dass du mir nicht allzu viel von deiner Kraft gibst, wenn du am nächsten Tag Unterricht in den Kriegskünsten hast. Und wenn du tatsächlich eines Tages in der Lage sein willst, an meiner Stelle gegen die Spione zu kämpfen, dann sollte ich mich besser persönlich um deine Ausbildung kümmern.«
    Ein jähes Schwindelgefühl bemächtigte sich Soneas. Unterricht in den Kriegskünsten? Bei Akkarin?
    »Bist du dir sicher, dass du das willst?«, fragte er.
    Sie holte abermals tief Luft. »Ja.«
    Akkarin runzelte die Stirn und sah sie einen Moment lang an. »Ich werde heute Abend ein wenig von deiner Stärke nehmen. Morgen werden wir dann sehen, ob du mir immer noch helfen willst.«
    Er winkte sie zu sich heran. »Reich mir die Hände.«
    Sie trat einen Schritt vor und streckte die Hände aus. Als sich seine langen Finger mit ihren verbanden, schauderte sie.
    »Sende deine Macht aus, wie du es während des Unterrichts in den Kriegskünsten tust, wenn du einem anderen deine Kraft leihen willst.«
    Sonea griff nach ihrer Macht und ließ sie durch ihre Hände hinausströmen. Akkarins Gesichtsausdruck veränderte sich leicht, als er sich der zusätzlichen Energie bewusst wurde und sie in sich aufnahm. Sonea fragte sich, wie er diese Magie

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