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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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tat sie es mit großer Vorsicht und wappnete sich gleichzeitig gegen einen magischen Angriff für den Fall, dass Regin versuchen sollte, mit Gewalt in ihr Zimmer einzudringen. Zu ihrer Überraschung stand Lord Osen draußen im Flur.
    »Verzeih die Störung«, sagte Lord Osen. »Administrator Lorlen möchte dich in seinem Büro sehen.«
    Sonea starrte ihn an, und kalte Furcht krampfte ihr den Magen zusammen. Der Administrator... Sie hatte seit Monaten nicht mehr mit ihm gesprochen. Was wollte er? Hatte es etwas mit dem Hohen Lord zu tun? Hatte Akkarin herausgefunden, dass sie sein Geheimnis kannte?
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, erklärte Osen ihr lächelnd. »Er möchte dir lediglich ein paar Fragen stellen.«
    Kurz darauf folgte sie dem Magier durch den Innenhof bis zum Hintereingang der Universität. Ihre Schritte hallten in dem leeren Flur wider. Als Osen die Tür zum Büro des Administrators öffnete, sog Sonea scharf die Luft ein. Eine beträchtliche Anzahl von Magiern hatte sich in dem Raum eingefunden. Einige saßen auf Stühlen, andere standen. Als sie eintrat, bemerkte sie, dass die meisten der Höheren Magier zugegen waren.
    Bei Rothens Anblick atmete sie erleichtert auf, doch dann sah sie Lord Garrel, und ihre Schultern sanken mutlos herab. Also ging es um ihre Begegnung mit Regin. Er musste eine schöne Geschichte erzählt haben, um die Höheren Magier aufzuscheuchen.
    Rothen winkte sie lächelnd zu sich heran. Sonea kämpfte ihre aufsteigende Übelkeit nieder und trat neben ihn.
    »Sonea.«
    Sie drehte sich zu Lorlen um, der hinter einem großen Schreibtisch saß. Die Miene des blau gewandeten Magiers war sehr ernst.
    »Heute Abend ist zwischen dir und sechs anderen Novizen etwas vorgefallen, das man uns zu Gehör gebracht hat. Wir möchten dich bitten, uns zu erzählen, was sich zugetragen hat.«
    Sie sah sich im Raum um und schluckte. »Lord Kiano hat mich zu einer Prüfung mit auf die Felder genommen. Ich bin über den langen Weg zurückgegangen, der um das Heilerquartier herumführt. Im Wald haben Regin und seine Freunde mich aufgehalten.« Sie zögerte und überlegte, wie es sich am besten vermeiden ließ, etwas zu sagen, das man als Anklage auffassen konnte.
    »Sprich weiter«, forderte Lorlen sie auf. »Erzähl uns, was passiert ist.«
    Sonea holte tief Luft und fuhr fort. »Regin hat gesagt, er wolle mir etwas zeigen, das er von Lord Balkan gelernt habe.« Sie sah zu dem rot gewandeten Magier hinüber. »Dann haben die anderen ihm die Hand auf die Schultern gelegt. Sein Angriff war stärker als gewöhnlich, und ich begriff, dass die anderen ihm irgendwie zusätzliche Kraft gaben.«
    »Was hast du getan?«
    »Einen Schild hochgezogen.«
    »Das war alles?«
    »Ich wollte nicht zurückschlagen. Ich hatte Angst, dass die anderen sich vielleicht nicht gut genug schützen würden.«
    »Sehr klug von dir. Was ist als Nächstes passiert?«
    »Meine Lichtkugel war noch immer nicht erloschen, daher wusste ich, dass ich noch Kraft übrig hatte.«
    Jemand sog scharf die Luft ein, und Sonea zuckte zusammen. Als sie sich umdrehte, fing sie einen anerkennenden Blick von Lady Vinara auf.
    »Sprich weiter«, sagte Lorlen.
    »Ich wusste, dass sie nicht aufgeben würden, und ich musste von ihnen wegkommen, bevor sie etwas anderes versuchten. Also habe ich sie geblendet, um sie daran zu hindern, mir zu folgen.«
    Hinter ihr erhob sich leises Gemurmel. Lorlen machte eine knappe Handbewegung, und es kehrte wieder Stille ein.
    »Mir kommen da einige Fragen in den Sinn«, sagte er. »Warum hast du den Umweg durch den Wald genommen?«
    »Ich wusste, dass sie auf mich warten würden«, antwortete Sonea.
    »Wer?«
    »Regin und die anderen.«
    »Warum sollten sie das tun?«
    »Sie versuchen immer...« Sonea schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, ich wüsste es, Administrator.«
    Lorlen nickte. Dann sah er Vinara an.
    »Ihre Geschichte stimmt mit der von Regin überein.«
    Sonea blinzelte. »Regin hat das erzählt?«
    »Regin hat behauptet, du hättest versucht, sie zu töten«, erklärte Rothen leise. »Als ihm klar wurde, dass er sich zum Beweis seiner Anschuldigung einer Wahrheitslesung würde unterziehen müssen, hat er die Anklage zurückgezogen. Daraufhin habe ich ihm erklärt, dass du dich dieser Prozedur unterziehen würdest, um deine Unschuld zu beweisen. Danach ist dann die Wahrheit herausgekommen.«
    Sie sah ihn überrascht an. Rothen hatte vorgeschlagen, dass sie sich einer Wahrheitslesung unterziehen

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