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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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geöffnet hatte, trieb der Reiter sein Pferd im Galopp hindurch.
    Die Hufe des Pferdes flogen über die Straße, und die grüne Robe des Reiters flatterten im Wind. Dorrien grinste übers ganze Gesicht.
    »Vater!« Als das Pferd schlitternd zum Stehen kam, schwang Dorrien die Beine über den Sattel und sprang leichtfüßig zu Boden.
    »Eine beeindruckende Darbietung, Dorrien«, bemerkte Rothen trocken, während er die Treppenstufen hinunterging. »Eines Tages wirst du noch mal übel auf die Nase fallen.«
    »Zweifellos direkt zu deinen Füßen«, erwiderte Dorrien und ertränkte seinen Vater geradezu in grünen Stoffbahnen, als er ihn umarmte. »Und ich werde es nur dir zuliebe tun, damit du sagen kannst: ›Ich habe dich ja gewarnt.‹«
    »Würde ich so etwas von mir geben?«, fragte Rothen arglos.
    »Ja, das würdest du...« Dorriens blaue Augen flackerten, als er über Rothens Schulter blickte. »Das ist also deine neue Novizin.«
    »Sonea.« Rothen winkte sie zu sich heran, und Sonea kam langsam die Treppe herunter.
    Dorrien drückte Rothen die Zügel des Pferdes in die Hand und trat vor. Wie immer durchzuckte Rothen ein Stich des Kummers, wenn er seinen Sohn nach langer Abwesenheit lächeln sah. Gerade wenn Dorrien sich von seiner charmantesten Seite zeigte, erinnerte er Rothen am stärksten an seine verstorbene Frau. Der Junge hatte überdies auch Yilaras beinahe zwanghafte Hingabe an die Heilkunst geerbt.
    Er ist kein Junge mehr, rief Rothen sich ins Gedächtnis. Dorrien war vor einigen Monaten vierundzwanzig geworden. Er war ein erwachsener Mann. In diesem Alter, überlegte Rothen, hatte ich bereits eine Frau und einen Sohn.
    »Seid mir gegrüßt, Lady Sonea.«
    »Seid mir gegrüßt, Lord Dorrien«, erwiderte Sonea mit einer anmutigen Verbeugung.
    In diesem Moment kam ein Diener aus den Ställen, und Rothen übergab dem Mann die Zügel.
    »Wohin soll ich das Gepäck bringen, Mylord?«, fragte der Diener.
    »In mein Quartier«, antwortete Rothen. Der Mann nickte und führte das Pferd davon.
    »Lasst uns zusehen, dass wir aus dieser Kälte wegkommen«, sagte Dorrien.
    Rothen nickte und ging die Treppe zur Universität hinauf. Als sie in die Wärme der Halle traten, seufzte Dorrien.
    »Es ist schön, wieder zu Hause zu sein«, sagte er. »Wie stehen die Dinge hier, Vater?«
    Rothen zuckte die Achseln. »Es ist so still wie immer - und was es an kleinen Dramen gab im vergangenen Jahr, hat sich um uns gedreht.« Er lächelte Sonea zu. »Aber darüber weißt du bereits bestens Bescheid.«
    Dorrien kicherte. »Ja. Und wie geht es Botschafter Dannyl?«
    »Er hat sich seit einigen Monaten nicht mehr direkt bei mir gemeldet, aber ich habe einige Briefe bekommen und eine Kiste mit elynischem Wein.«
    »Ist noch welcher übrig?«
    »Ja.«
    »Nun, das nenne ich eine gute Nachricht.« Dorrien rieb sich die Hände.
    »Wie stehen die Dinge im Nordosten?«
    Dorrien hob die Schultern. »Keine ungewöhnlichen Vorkommnisse. Eine kleine Epidemie von Winterfieber war schon das aufregendste Ereignis des vergangenen Jahres. Wie üblich haben einige der Bauern versucht, ihre Arbeit fortzusetzen, und haben sich dabei obendrein noch eine Lungenfäule zugezogen. Davon abgesehen musste ich mich um den einen oder anderen Unfall kümmern, von den alten Leuten ist der eine oder andere gestorben, und einige Babys haben ihre Plätze eingenommen. Oh, und einer der Reber-Hütejungen ist mit Brandwunden zu mir gekommen. Er hat behauptet, er sei von jemandem angegriffen worden, den die Einheimischen den Sakan-König nennen.«
    Rothen runzelte die Stirn. »Sakan-König? Ist das nicht ein alter Aberglaube über einen Geist, der auf dem Berg Kanlor lebt?«
    »Ja, aber nach den Verletzungen des Jungen zu schließen, hat er wohl selbst mit brennendem Holz herumgespielt.«
    Rothen kicherte. »Jungen können erstaunlich erfinderisch sein, wenn sie nicht zugeben wollen, dass sie etwas Unrechtes oder Törichtes getan haben.«
    »Es war eine recht vergnügliche Geschichte«, stimmte Dorrien ihm zu. »Der Junge hat ein überaus lebhaftes Bild von diesem Sakan-König gezeichnet.«
    Rothen lächelte. Die Gedankenrede war zu direkt für solches Geplauder. Es war so viel besser, wenn man von Angesicht zu Angesicht miteinander sprechen konnte. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, dass Sonea Dorrien beobachtete. Als sein Sohn sich kurz darauf abwandte, um in den Speisesaal zu spähen, unterzog sie ihn einer gründlicheren Musterung.
    Dorrien folgte Rothens

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