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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Augen des Gelehrten weiteten sich. »Wollt Ihr damit andeuten...?«
    »Sie können körperliche Dinge wahrnehmen. Mehr nicht. Wenn es etwas im Körper eines Mannes gibt, das in ihm das Verlangen nach anderen Männern weckt, so haben die Heiler es bisher nicht gefunden.«
    »Aber man hat mir gesagt... Man hat mir gesagt, Heiler könnten es spüren, wenn mit jemandem etwas nicht stimmt.«
    »Das ist wahr.«
    »Dann ist dies also... es ist keine Fehlfunktion des Körpers oder...« Tayend runzelte die Stirn und sah Dannyl an. »Woher wusstet Ihr dann über mich Bescheid?«
    Dannyl lächelte. »Eure Gedanken haben es mir so laut entgegengeschrien, dass ich es kaum ignorieren konnte. Menschen mit magischem Potenzial, die nicht lernen, ihre Magie zu benutzen, senden häufig sehr starke Gedankenimpulse aus.«
    »Tatsächlich?« Tayend errötete und wandte den Blick ab. »Wie viel habt Ihr... gelesen?«
    »Nicht viel«, versicherte ihm Dannyl. »Im Wesentlichen Eure Ängste. Ich habe nicht weiter gelauscht. Das gehört sich nicht.«
    Tayend nickte, dann weiteten sich seine Augen plötzlich. »Ihr meint, ich hätte der Gilde beitreten können?« Er runzelte die Stirn. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob es mir wirklich gefallen hätte.« Tayend setzte sich in den zweiten Sessel. »Darf ich Euch eine persönliche Frage stellen?«
    »Ja.«
    »Was ist wirklich zwischen Euch und diesem Novizen vorgefallen?«
    Dannyl seufzte. »Nichts.« Als er zu Tayend hinüberblickte, stellte er fest, dass der Gelehrte ihn erwartungsvoll ansah. »Also schön. Die ganze Geschichte. Ich war nicht besonders beliebt. Neue Novizen suchen häufig die Hilfe Älterer, die ihnen bei ihrem Studium helfen, aber ich hatte Mühe, jemanden zu finden, der dazu bereit war. Mir waren Geschichten über einen der älteren Jungen zu Ohren gekommen, und ich wusste, dass die anderen Novizen ihn aufgrund dieser Geschichten mieden, aber er war der Beste in seinem Jahrgang, und ich beschloss, diese Gerüchte zu ignorieren. Als er sich bereit fand, mir zu helfen, war ich sehr zufrieden mit mir.« Er schüttelte den Kopf. »Aber es gab einen Novizen in meiner Klasse, der mich gehasst hat.«
    »Lord Fergun?«
    »Ja. Wir hatten uns seit Beginn des Studiums Beleidigungen an den Kopf geworfen und einander Streiche gespielt. Fergun hatte natürlich ebenfalls die Geschichten über den älteren Novizen gehört, und er hat diese Gelegenheit genutzt, um neue Gerüchte in Umlauf zu bringen. Kurze Zeit später wurde ich vor die Höheren Magier zitiert.«
    »Wie ist es dann weitergegangen?«
    »Ich habe die Gerüchte selbstverständlich bestritten. Um dem Gerede ein Ende zu machen, befahl man mir, mich von dem Jungen fern zu halten. Das war natürlich genau die Bestätigung, die die Novizen brauchten.«
    »Was ist aus diesem Jungen geworden? Entsprachen die Gerüchte über ihn der Wahrheit?«
    »Er hat seinen Abschluss gemacht und ist in seine Heimat zurückgekehrt. Mehr kann ich Euch nicht sagen.« Als Dannyl Neugier in Tayends Augen aufblitzen sah, fügte er hinzu: »Nein, ich werde Euch seinen Namen nicht verraten.«
    Tayend lehnte sich enttäuscht in seinen Sessel zurück. »Und was ist dann passiert?«
    Dannyl zuckte die Achseln. »Ich habe mein Studium fortgesetzt und dafür gesorgt, nicht noch einmal Verdacht zu erregen. Schließlich haben alle die Sache vergessen, bis auf Fergun - und den elynischen Hof, wie es aussieht.«
    Tayend fand diese Bemerkung offensichtlich nicht komisch. »Und was werdet Ihr jetzt tun?«
    Dannyl schenkte sich noch einmal nach. »Da die Gräber der Weißen Tränen während der Feierlichkeiten geschlossen sind, habe ich nicht viel anderes zu tun, als zu trinken und mich auszuruhen.«
    »Und dann?«
    »Ich nehme an, wir werden die Gräber besuchen.«
    »Und dann?«
    »Das kommt darauf an, was wir dort finden. So oder so werden wir nach Elyne zurückkehren.«
    »Das meinte ich nicht.« Tayend sah Dannyl eindringlich an. »Wenn allein die Verbindung zu einem Novizen, dessen Neigungen nicht einmal bekannt waren, schon so viele Schwierigkeiten gemacht hat, dürfte die Freundschaft mit einem Mann, der erwiesenermaßen ein ›Knabe‹ ist, viel, viel schlimmer sein. Ihr habt gesagt, dass Ihr es unbedingt vermeiden müsst, Verdacht zu erregen. Ich kann Euch von der Bibliothek aus nach wie vor behilflich sein, aber ich werde Euch die Ergebnisse meiner Nachforschungen in Zukunft durch einen Boten schicken.«
    Dannyl spürte, wie sich etwas in ihm schmerzhaft

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