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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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zusammenzog. Er war nicht auf die Idee gekommen, dass Tayend einen solchen Vorschlag machen könnte. Bei der Erinnerung daran, dass er noch kurz zuvor selbst darüber nachgedacht hatte, ihre Freundschaft zu beenden, durchzuckten ihn Gewissensbisse.
    »Oh nein«, erwiderte er. »So leicht werdet Ihr mich nicht los.«
    »Aber Ihr könntet aufs Neue Verdacht erregen, wenn Ihr eine Freundschaft mit jemandem pflegt, der ein...«
    »… der ein Gelehrter der Großen Bibliothek ist«, beendete Dannyl den Satz. »Ein nützlicher und wertvoller Assistent. Und ein Freund. Wenn die Klatschbasen reden wollen, dann haben sie inzwischen bereits damit angefangen. Wenn sie erfahren, dass wir heimlich miteinander in Verbindung stehen, werden sie nur umso mehr zu reden haben.«
    Überrascht öffnete Tayend den Mund, um etwas zu sagen, aber dann schüttelte er den Kopf. Er hob sein Glas und prostete Dannyl zu. »Also dann, auf die Freundschaft.«
    Dannyl griff lächelnd nach seinem eigenen Glas und stieß mit dem Gelehrten an.
     
    Auf der Suche nach einem bestimmten Band strich Rothen mit dem Finger über die Bücherregale. Als die Tür zur Magierbibliothek geöffnet wurde, blieb er stehen. Dorrien war zusammen mit Sonea in den Raum getreten. Er runzelte die Stirn. Sonea hatte ihn gebeten, ihr einige Bücher aus der Bibliothek zu besorgen, und nun war sie selbst hergekommen.
    Lord Jullen erklärte ihr mit ungehaltener Miene, dass sie ihren Bücherkoffer nicht mitnehmen dürfe; sie könne ihn in einem der Aufbewahrungsfächer abstellen. Sie zog einige Bogen Papier heraus und ließ den Bücherkoffer zurück.
    Rothen beschloss, sich zuerst auf die Suche nach den Büchern zu machen, derentwegen er hergekommen war, bevor er die beiden ansprach. Als er endlich das erste Buch auf seiner Liste fand - mehrere Regale von dem Platz entfernt, an den es gehört hätte -, verfluchte er im Stillen den Magier, der es falsch eingeordnet hatte.
    Er bemerkte nur am Rande, dass jemand an Lord Jullen herangetreten war und ihn um Hilfe bat. Dagegen entging es ihm keineswegs, dass Dorrien im nächsten Gang ein freundliches Gespräch mit Lord Galin begonnen hatte. Plötzlich erklang lautes Husten hinter ihm, und als er sich umdrehte, sah er Lord Garrel, der sich ein Nasentuch an den Mund hielt. Dann wurde seine Aufmerksamkeit von einem lauten Ausruf abgelenkt.
    »Regin!«, blaffte Galin und eilte mit langen Schritten durch den Gang. Zwischen den Regalen hindurch konnte Rothen Regin beobachten, der neben Jullens Schreibtisch stand.
    »Ja, Mylord?« Sein Gesichtsausdruck war der Inbegriff von Unschuld und Verwirrung.
    »Was hast du gerade in diesen Koffer gesteckt?«
    »Welchen Koffer, Mylord?«
    Galins Augen wurden schmal.
    »Was gibt es für ein Problem, Lord Galin?« Lord Garrel war nun ebenfalls vor Jullens Schreibtisch aufgetaucht.
    »Ich habe soeben gesehen, wie Regin etwas von Jullens Tisch genommen und in diesen Bücherkoffer gelegt hat.« Galin nahm Soneas Koffer aus dem Fach und stellte ihn vor Regin auf den Tisch.
    Leises Stimmengewirr erklang, und Rothen sah, dass sich etliche Magier eingefunden hatten, die den weiteren Fortgang der Angelegenheit interessiert verfolgten. Lord Jullen kam hinter den Regalen hervor. Er blickte von den Magiern zu dem Novizen und dann zu dem Bücherkoffer. »Was ist hier los? Das ist Soneas Koffer.«
    Galin zog die Augenbrauen in die Höhe. »Ach ja? Das ist ja sehr interessant.« Er wiederholte, was er beobachtet hatte. Ein zutiefst missbilligender Ausdruck trat in Jullens Züge.
    »Wollen wir nachsehen, welches eurer Besitztümer Regins Meinung nach Sonea besonders begehrenswert findet?«
    Regin erbleichte. Rothen spürte, wie sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. Eine Hand berührte seine Schulter. Dorrien war neben ihm aufgetaucht, ein wohlvertrautes, schelmisches Glitzern in den Augen.
    »Was hast du getan?«, flüsterte Rothen vorwurfsvoll.
    »Nichts«, antwortete Dorrien, und in seinen weit aufgerissenen Augen lag geheuchelte Arglosigkeit. »Das hat Regin ganz allein gemacht. Ich habe lediglich dafür gesorgt, dass ihn jemand dabei beobachtet.«
    Im selben Moment wurde Soneas Köfferchen mit einem Klicken geöffnet, und Rothen beobachtete, wie Jullen einen schwarzen, glänzenden Gegenstand herausholte. »Mein zweihundert Jahre altes elynisches Tintenfass.« Der Bibliothekar runzelte die Stirn. »Wertvoll, aber leider leck. Ich muss dir gratulieren. Selbst wenn es Sonea gelungen wäre, das Tintenfass

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