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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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und verweilte an der Stelle, an der Rothen ihn um seine Hilfe bat. Er wusste die Ironie des Ganzen tatsächlich zu schätzen, aber noch erheiternder fand er die Tatsache, dass Rothen um dieselben Informationen bat, an denen Lorlen nach eigenem Bekunden soeben jedes Interesse verloren hatte. Ein bemerkenswerter Zufall.
    Dannyl griff noch einmal nach Lorlens Brief, und als er die beiden Schreiben miteinander verglich, stellten sich mit einem Mal die feinen Härchen in seinem Nacken auf. War das wirklich Zufall? Er hielt die beiden Briefe nebeneinander und verglich die hastig hingekritzelten Bemerkungen Lorlens mit den wohlgesetzten Worten seines Freundes. Was war da im Gange?
    Wenn er alle Spekulationen beiseite ließ, blieben nur drei Dinge übrig, die mit Gewissheit feststanden. Erstens: Lorlen hatte vor einiger Zeit wissen wollen, was Akkarin auf seiner Reise herausgefunden hatte, und nun wollte er es plötzlich nicht mehr wissen. Zweitens: Rothen wollte jetzt dieselben Informationen, nach denen Akkarin gesucht hatte. Drittens: Sowohl Lorlen als auch Rothen hatten ihn um Verschwiegenheit in dieser Angelegenheit gebeten, und Akkarin selbst hatte seine Entdeckungen niemals preisgegeben.
    Dies war in der Tat ein Rätsel. Selbst wenn Rothen ihn nicht um Hilfe gebeten hätte, wäre Dannyl vielleicht neugierig genug gewesen, um die Arbeit aus eigenem Interesse fortzusetzen. Jetzt war er fest dazu entschlossen. Schließlich hatte er nicht mehrere Wochen auf See verbracht, um die ganze Sache einfach fallen zu lassen.
    Lächelnd faltete er die Briefe zusammen und legte sie zu seinen Notizen über Akkarins Reise.
     
    Mit jedem Schritt, mit dem sie der Residenz des Hohen Lords näher kam, schnürte sich der Kloß in Soneas Kehle fester zusammen. Als sie die Tür erreicht hatte, schlug ihr das Herz bis zum Hals. Sie hielt inne, holte tief Luft und tippte die Klinke an.
    Wie immer öffnete sich die Tür bei der ersten Berührung. Soneas Mund wurde trocken, als sie den Empfangsraum betrat. Akkarin saß in einem der Sessel und wartete auf sie.
    »Komm herein, Sonea.«
    Sie zwang sich, seiner Aufforderung Folge zu leisten, und verbeugte sich, ohne ihn anzusehen. Dann setzte ihr Herz einen Schlag aus, als er sich erhob und auf sie zukam. Sie wich vor ihm zurück, bis sie mit der Ferse gegen die Tür hinter ihr stieß.
    »Ich habe eine Mahlzeit für uns herrichten lassen.«
    Sie hörte ihn kaum und nahm nur die Hand wahr, die sich nach ihr ausstreckte. Seine Finger schlossen sich um den Griff ihres Bücherkoffers, den sie ihm widerstrebend überließ.
    »Folge mir«, sagte er und stellte den Koffer auf einen niedrigen Tisch.
    Als er sich abgewandt hatte, atmete sie tief durch. Sie hatte kaum den ersten Schritt getan, als sie jäh innehielt, denn er ging auf die Treppe zu, die in den unterirdischen Raum hinabführte. Als hätte Akkarin ihr Zögern gespürt, drehte er sich zu ihr um.
    »Komm. Takan wäre sehr verstimmt, wenn das Essen kalt würde.«
    Essen. Eine Mahlzeit. Er würde gewiss nicht im Keller essen. Erleichtert sah sie, dass er die Treppe hinaufging, und folgte ihm.
    Im oberen Flur angekommen, ging Akkarin an zwei Türen vorbei, bevor er vor einer dritten stehen blieb. Die Tür öffnete sich, und er trat beiseite, um sie vorangehen zu lassen.
    Der Tisch in dem Raum vor ihr war festlich gedeckt, wie sie zu ihrem Erstaunen feststellte.
    Eine formelle Mahlzeit. Aber warum?
    »Nur zu«, murmelte er.
    Sonea drehte sich nach ihm um und bemerkte ein Aufblitzen von Erheiterung in seinen Augen, bevor sie durch die Tür trat. Er folgte ihr und deutete auf einen Stuhl.
    »Bitte, setz dich.« Er ließ sich auf den Stuhl ihr gegenüber sinken.
    Sonea gehorchte, obwohl sie sich fragte, wie sie auch nur einen Bissen hinunterbringen sollte. Als Lord Larkin ihr Akkarins Nachricht übermittelt hatte, hatte sie jeden Appetit verloren. Vielleicht konnte sie behaupten, sie habe keinen Hunger. Vielleicht würde er sie dann gehen lassen.
    Sie blickte auf den Tisch hinab und schnappte nach Luft. Alles vor ihr war aus Gold: Das Besteck, die Teller, und sogar die Ränder der Gläser waren damit überzogen. Der Kitzel einer halbvergessenen Versuchung flackerte in ihr auf. Es wäre so einfach gewesen, eine dieser Gabeln in ihrem Gewand verschwinden zu lassen, wenn Akkarin nicht hinsah. Obwohl ihre Finger gewiss einiges von ihrer früheren Geschicklichkeit eingebüßt hatten, hatte sie ihre Fähigkeiten doch ab und zu auf die Probe gestellt, indem sie

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