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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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konnte. Der Hohe Lord hatte sie zu seinem Schützling gemacht. Und um die Dinge noch zu verschlimmern, wagte er es nicht, sie dafür leiden zu lassen.
    Sie seufzte. Er wäre nicht gar so eifersüchtig, wenn er wüsste, was wirklich im Gange ist. Ich würde jederzeit mit ihm tauschen. Er würde Todesängste ausstehen ...
    Oder irrte sie sich da? Regin war ein Mensch, dem es offenkundig Vergnügen bereitete, Macht und Einfluss zu haben, und er schreckte nicht davor zurück, anderen Schaden zuzufügen, um seine Ziele zu erreichen. Würde er den Verlockungen der schwarzen Magie widerstehen können? Nein, wahrscheinlich hätte er sich vielmehr Akkarin angeschlossen. Sie schauderte. Regin als schwarzer Magier. Dieser Gedanke war wahrhaft erschreckend.
     
    Als Dannyl das Gildehaus betrat, kam Botschafter Errend gerade aus dem Audienzzimmer geschlendert.
    »Willkommen in Capia, Botschafter Dannyl.«
    »Vielen Dank, Botschafter Errend«, erwiderte Dannyl und neigte höflich den Kopf. »Es ist schön, wieder da zu sein. Falls ich es mir jemals wieder in den Kopf setzen sollte, um die Welt zu segeln, erinnert mich bitte an die beiden vergangenen Wochen.«
    Der Botschafter lächelte. »Ah, Seereisen verlieren ihren romantischen Reiz im Allgemeinen recht schnell.«
    Dannyl schnitt eine Grimasse. »Vor allem wenn man in einen Sturm gerät.«
    Dannyl meinte, einen Anflug von Selbstgefälligkeit in den Zügen des anderen Mannes zu entdecken. »Nun, jetzt habt Ihr ja wieder festen Boden unter den Füßen«, bemerkte der Botschafter. »Zweifellos werdet Ihr Euch für den Rest des Tages ausruhen wollen. Ihr könnt mir heute Abend von Euren Abenteuern erzählen.«
    »Habe ich viel verpasst?«
    »Natürlich.« Errend lächelte. »Schließlich sind wir hier in Capia.« Er machte einen Schritt zurück in Richtung Audienzzimmer, dann blieb er noch einmal stehen. »Vor zwei Tagen sind Briefe für Euch angekommen. Wollt Ihr sie sofort lesen oder bis morgen warten?«
    Dannyl, der trotz seiner Erschöpfung neugierig war, nickte. »Lasst sie mir auf mein Zimmer schicken. Und vielen Dank, Botschafter.«
    Der beleibte Mann neigte den Kopf, dann wandte er sich ab. Während Dannyl durch den Hauptflur des Hauses ging, dachte er über die ihn erwartende Arbeit nach. Er vermutete, dass einiges liegen geblieben war, und er musste einen Bericht für Lorlen verfassen. Es würde nicht einfach sein, die Zeit für einen Besuch in der Großen Bibliothek abzuzweigen.
    Aber seine Nachforschungen würden dennoch gut gedeihen. Unter den Briefen befand sich vermutlich auch die Einladung zu Bel Arralades Fest. Er musste sich eingestehen, dass er sich darauf freute. Schließlich war es schon eine ganze Weile her, seit er zum letzten Mal sein Geschick im Sammeln von Klatsch und Tratsch zur Anwendung hatte bringen können.
    Als er aus dem kleinen Badehaus auf dem Grundstück der Gilde zurückkehrte, fand er auf seinem Schreibtisch einen Stapel mit Briefen vor. Er setzte sich hin, breitete die Post aus und erkannte sofort die elegante Handschrift von Administrator Lorlen.
    Nachdem er das Siegel gebrochen hatte, faltete er den dicken Bogen Papier auseinander und begann zu lesen.
    An den zweiten Botschafter der Gilde in Elyne, Dannyl, aus der Familie Vorin und dem Haus Tellen.
    Man hat mir unlängst zur Kenntnis gebracht, dass gewisse Leute glauben, Ihr würdet weniger Zeit auf Eure diplomatischen Pflichten verwenden als auf Eure »persönlichen« Nachforschungen. Ich danke Euch für die Mühen, die Ihr auf Euch genommen habt, um meiner Bitte nachzukommen. Die Arbeit, die Ihr bisher geleistet habt, ist von unschätzbarem Wert für mich. Um jedoch weiteren diesbezüglichen Anfragen vorzubeugen, muss ich Euch bitten, Eure Nachforschungen einzustellen. Weitere Berichte werden nicht notwendig sein.
    Administrator Lorlen.
    Dannyl ließ den Brief auf den Tisch fallen und starrte ihn überrascht an. All die Reisen und das langwierige Studium etlicher Bücher sollten umsonst gewesen sein, nur weil einige Narren redeten? Offensichtlich waren seine Nachforschungen nicht so wichtig gewesen, wie er angenommen hatte.
    Dann lächelte er. Zu Anfang hatte er Lorlens Auftrag nur aus Pflichtbewusstsein erfüllt. Wann immer ihm besonders langweilige alte Bücher untergekommen waren oder ihm die Unbilden des Reisens zur See geplagt hatten, war seine Begeisterung von dem Gedanken aufrechtgehalten worden, dass es einen wichtigen Grund geben müsse, die Reisen des Hohen Lords

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